
Archiv

GABACA-Empfang für Amerikaner im Hotel "Goldener Karpfen"
10.10.22 - "Fulda war für bestimmte Zeit ihre zweite Heimat." Mit diesem Satz brachte es Renate Stieber sympathisch auf den Punkt, was die amerikanischen Offiziere und Soldaten des 11. US-Panzeraufklärungsregiments (ACR "Blackhorse") mit der Domstadt und ihren Menschen verband. Fulda – und das wurde auch beim diesjährigen 5. "Reunion"-Treffen der Ehemaligen des 11. ACR auf bewegende Weise deutlich – war mehr als nur irgendein Militär-Standort in Deutschland.
"Die Fuldaer schätzten ihre amerikanischen Soldaten und Familien sehr." Und umgekehrt. Das spürten beide Seiten, betonte die Vorsitzende des deutsch-amerikanischen Partnerschaftsvereins GABACA (German American Cultural Association) bei einem Empfang im Hotel Goldener Karpfen, an dem nicht nur Stieber, sondern auch der ehemalige Kommandeur des Blackhorse-Regiments und US-General a.D. John Sherman Crow sowie Fuldas langjähriger Landrat Fritz Kramer die herzliche und von Freundschaft geprägte transatlantische Verbundenheit bekräftigten.
Bekenntnis
Auch der über 90-jährige Fuldaer Unternehmer Josef ("Jupp") Sauer ließ es sich gemeinsam mit Tochter Anne nicht nehmen, während der Begegnung ein überzeugendes deutsch-amerikanisches Bekenntnis abzulegen. "Wo wären wir ohne unsere amerikanischen Freunde gelandet?", fragte er und griff damit einen Gedanken Renate Stiebers auf. Sie hatte eingangs hervorgehoben, dass "wir Deutsche nicht vergessen haben, was die amerikanischen Soldaten für Frieden und Freiheit in unserem Land geleistet haben. Die Wiedervereinigung Deutschlands verdanken wir ihrem Einsatz, ihrer politischen Standfestigkeit und Freundschaft.""Freiheit kann nur siegen, wenn wir und die Amerikaner zusammen bleiben"
Angesichts des aktuellen Angriffskriegs Russlands auf die Ukraine richtete Kramer eine "herzliche Bitte" an die Gäste aus den USA. "Wenn Sie nach Amerika zurückkehren, werben Sie dafür, dass die Verbundenheit zwischen unseren Ländern erhalten bleibt. Freiheit kann nur siegen, wenn wir und die Amerikaner zusammen bleiben." Der Abschied der Amerikaner aus Fulda 1994 "ist uns nicht leicht gefallen." Getröstet habe alle damals nur, dass Friede in Europa eingekehrt sei. "Nun wissen wir, dass (mit dem Ukrainekrieg) dieser Traum vom Frieden jäh zerstoben ist."Persönlicher Dank
General Crow dankte vielen der anwesenden deutschen und amerikanischen Gäste persönlich für ihren engagierten Einsatz um die deutsch-amerikanische Freundschaft. Um nur einige zu nennen: Renate Stieber, Rechtsanwalt Rudi Karras, Winfried Jäger, Familie Budenz, Josef Sauer mit Familie, Milton Gilbert, ehemaliger Regimentsangehöriger und erfolgreicher Büttenredner in der Fuldaer Fastnacht, Dale Lawless (ehemaliger Kommandeurs-Fahrer), aber auch der verstorbene Winfried Rippert.Ihren viertägigen Deutschland-Aufenthalt nutzten die ehemaligen Regimentsangehörigen ebenso, um Einsatzorte wie den vorgeschobenen Beobachtungsposten OP-Alpha an der früheren innerdeutschen Grenze oder OP-India und den Kreuzberg zu besuchen. Für sie steht jetzt schon fest: Selbst wenn die Zahl derer, die an den "Reunion"-Treffen teilnehmen können, immer kleiner wird, wollen die "Verteidiger von Frieden und Freiheit" in drei Jahren wieder nach Fulda kommen. (pm) +++