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Erneut wird bei Amazon gestreikt: Auch zwei Standorte in Bad Hersfeld sind betroffen - Archivfoto: O|N/Gerhard Manns

BAD HERSFELD "Prime Exklusiv Angebote" sorgen für Aufruhr

Erneut bundesweite Streiks bei Amazon: Standorte in Bad Hersfeld betroffen

12.10.22 - Im Arbeitskampf um die tarifvertragliche Absicherung von Löhnen und Arbeitsbedingungen bei Amazon hat die Vereinte Dienstleistungsgewerkschaft (ver.di) die Beschäftigten in neun Versandzentren des Handelskonzerns zu Arbeitsniederlegungen aufgerufen. Gestreikt wird unter anderem auch an zwei Standorten in den "Fulfillment Centern" Bad Hersfeld. Anlass sind die von Amazon für den 11. und 12. Oktober angekündigten "Prime Exklusiven Angebote", eine Fortsetzung der im Juli veranstalteten "Prime Days". Das Shopping Event soll in 15 Ländern Asiens, Europas und Nordamerikas stattfinden.

"Offenbar befürchtet der Konzern, dass Inflation und Unsicherheit seine Umsätze gefährden könnten. Darauf mit besonderen Rabattaktionen zu reagieren, ist legitim," erklärt dazu Monika Di Silvestre, die für ver.di die Streiks bei Amazon koordiniert. "Nicht legitim ist aber, dass Amazon zugleich bei den eigenen Beschäftigten spart und sich nach wie vor weigert, ihnen durch tarifvertraglich abgesicherte Einkommen und Arbeitsbedingungen eine sichere Perspektive zu bieten."

In den vergangenen Wochen hatte das Unternehmen angekündigt, die Einkommen der Beschäftigten einseitig zu erhöhen. Die Lohnanpassungen blieben aber deutlich unter der aktuellen Inflationsrate. "Für besonderen Unmut sorgte bei den Kolleginnen und Kollegen, dass die Gehaltssteigerungen an den verschiedenen Standorten unterschiedlich hoch waren, sie lagen zwischen drei und über sieben Prozent. Gleichzeitig hat Amazon den Preis für eine Prime-Mitgliedschaft um über 30 Prozent erhöht. Das passt nicht zusammen!", so Di Silvestre.

"Streiks müssen wehtun"

Die Streiks an den verschiedenen Standorten beginnen und enden zu unterschiedlichen Zeiten. "Wir wollen für den Konzern unberechenbar bleiben", so Di Silvestre. "Streiks müssen wehtun, auch einem Giganten wie Amazon. Deshalb koordinieren wir unseren Arbeitskampf auch mit den Kolleginnen und Kollegen in anderen Ländern. So läuft im englischen Coventry gerade eine Urabstimmung über Streikmaßnahmen für höhere Löhne. Für Amazon wird es keine Ruhe geben, bis der Konzern endlich Verhandlungen mit den Gewerkschaften und den Abschluss von Tarifverträgen akzeptiert. Neben Bad Hersfeld sind unter anderem auch Versandzentren in Dortmund, Graben, Koblenz, Leipzig, Rheinberg, Werne und Winsen (Luhe) betroffen.

Statement von Amazon

Amazon äußerte sich am Mittwochmorgen zu den Streiks - das Zitat im Wortlaut:

"Bei Amazon haben wir uns gewissenhaft auf die Aktionstage "Prime Exklusive Angebote" vorbereitet. Unsere Teams freuen sich darauf, die Bestellungen der Kund:innen rechtzeitig zu bearbeiten, und wir möchten unseren Kolleg:innen für ihre Arbeit danken. Als Arbeitgeber bietet Amazon gute Bezahlung, Zusatzleistungen und Entwicklungsmöglichkeiten - und das alles in einem attraktiven und sicheren Arbeitsumfeld. Seit September 2022 erhalten alle Amazon Mitarbeitende in der Logistik in Deutschland eine Gehaltserhöhung. Bei Amazon in Bad Hersfeld steigt damit der reine rechnerische Einstiegslohn auf 12,91 Euro brutto pro Stunde, hinzu kommt ein variabler Bonus. Damit ergibt sich ein Stundenlohn von 13,44 Euro brutto. In Bad Hersfeld steigt der rechnerische Stundenlohn nach 12 Monaten Betriebszugehörigkeit auf 14,89 Euro und nach 24 Monaten Betriebszugehörigkeit auf 15,05 Euro - hinzukommt noch der variable Bonus. Nach zwei Jahren Betriebszugehörigkeit liegt der Lohn in Bad Hersfeld damit rechnerisch bei über 33.000 Euro brutto pro Jahr." (pm/lh) +++


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