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Palliativmediziner Dr. Thomas Sitte brachte den Kids im Rahmen der "Kinderuni" das Thema Tod näher. - Fotos: Lea Hohmann

FULDA Im Rahmen der "Kinderuni"

Palliativmediziner Dr. Thomas Sitte in der Kinder-Akademie: "Was lebt, das stirbt"

13.10.22 - Wenn die Großeltern sterben, ist das für Kinder meist ein prägendes Erlebnis. Schon in jungen Jahren werden sie mit dem Tod konfrontiert. Umso wichtiger ist es, die Kids bereits im Grundschulalter an dieses sensible Thema heranzuführen. Und wer wäre da besser geeignet als Dr. Thomas Sitte? Der Vorstandsvorsitzende der Deutschen PalliativStiftung brachte am Mittwochnachmittag rund 15 Kindern in der Kinder-Akademie unter dem Motto "Was lebt, das stirbt" das Thema Tod näher. 

Die Kids gingen offen mit ihren Erfahrungen um

Kindgerecht verdeutlichte Sitte, dass alles was lebt auch sterben muss

Der 64-jährige Palliativmediziner hat bereits viele Menschen beim Sterben begleitet ...

Viele Kinder haben es selbst schon mal erlebt. Das geliebte Haustier stirbt, Oma und Opa werden krank und manchmal muss man schneller Abschied nehmen, als gedacht. Dr. Thomas Sitte hat bereits viele Menschen - egal ob Jung oder Alt - beim Sterben begleitet. "Viele denken, dass diese Arbeit furchtbar sein muss. Doch Sterben kann manchmal auch schön sein." Das hat der 64-Jährige auch bereits oft erfahren dürfen.

Das Interesse bei den Kindern war groß

Jedes Kind verarbeitet das Thema Trauer anders

So berichtete der Mediziner beispielsweise von der Taufe eines schwerkranken, kleinen Kindes. "Das war nicht nur für die Eltern, sondern auch für mich sehr bewegend, zugleich aber unglaublich schön." Einige der Kinder berichteten offen von ihren eigenen Erfahrungen mit dem Tod, der Beerdigung der Großeltern, dem Abschied vom geliebten Familienhund oder stellten nachdenkliche Fragen. "Ich glaube, der Tod ist nur für die Hinterbliebenen schlimm, der Sterbende selbst spürt den Tod meist gar nicht", warf ein kleines Mädchen in die Runde. 

"Knietzsche und der Tod" gab es für jedes Kind mit nach Hause

Kinder-Assistentin Carla stand mit Rat und Tat zur Seite

Die Kinder-Akademie Fulda veranstaltet in Kooperation mit der Hochschule Fulda zu ...

Leben ist wie eine Achterbahnfahrt

"Das Leben ist wie eine Achterbahnfahrt. Jeder darf einmal fahren. Bei manchen dauert die Fahrt etwas länger, bei anderen etwas kürzer. Manchmal passieren Unfälle und man muss früher aussteigen. Doch irgendwann wird die Fahrt langsamer und neigt sich dem Ende zu", so beschreibt der Palliativmediziner den Kreislauf des Lebens mit den Worten von Knietzsche, dem kleinsten Philosophen der Welt. "Dass man irgendwann stirbt, ist somit etwas ganz Normales. Ein Elefant lebt beispielsweise länger, als eine Fliege. Aber auch Menschen leben unterschiedlich lang". Mithilfe kindgerechter Erzählungen verdeutlichte Sitte, dass alles, was lebt, eines Tages sterben muss.

Mit dabei hatte er außerdem Kinder-Assistentin Carla, die mit Rat und Tat zur Seite stand. "Jeder geht mit dem Tod eines geliebten Menschen anders um und trauert auf eigene Weise. Lasst euch nicht hineinreden und macht, wenn ihr trauert das, was ihr für richtig haltet", ermutigt der Mediziner die Kids. Zum Abschluss der Veranstaltung verloste Sitte das Kinderbuch "Knietzsche und der Tod". Die Lektüre soll zeigen, dass Sterben die normalste Sache der Welt ist, der Tod an jeder Ecke lauert und Sterben deshalb kein Tabuthema sein sollte.

Die Kinder-Akademie Fulda veranstaltet in Kooperation mit der Hochschule Fulda zu Beginn jeden Jahres eine Kinderuniversität, bei der Referenten aus Wissenschaft, Medizin, Wirtschaft und Kultur Kindern zwischen 8 und 12 Jahren Fachfragen aus ihren Wissensgebieten erläutern. (Lea Hohmann) +++

 

 



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