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Ulrich Stein (Mitte) beim Eintrag ins Goldene Buch der Stadt. Links Bürgermeister Edwin Schneider, rechts Andreas Döring. - Fotos: Dieter Graulich

ULRICHSTEIN Torwartlegende beim Stadtjubiläum

Wenn ULRICH (Uli) STEIN zu Gast im Vogelsberg ist, dann nur in. . .?

16.10.22 - Mit einer außergewöhnlichen Veranstaltung hat Ulrichstein seine zwei Stadtjubiläen fortgesetzt. Zum einen wurden dem Bergstädtchen vor 675 Jahren (1347) von Kaiser Ludwig dem Bayer die Stadtrechte verliehen und zum Weiteren fand vor 50 Jahren (1972) in Hessen die Gebietsreform statt, wodurch die Großgemeinde Ulrichstein mit ihren neun Stadtteilen entstanden ist. Unter dem Motto: "Ulrich Stein in Ulrichstein" begrüßte Bürgermeister Edwin Schneider in der Stadthalle am Samstagabend die Torwartlegende Ulrich Stein aus Bielefeld.

Schneider wies in seiner Begrüßung darauf hin, dass Uli Stein in seiner langen Fußballkarriere von 1976 bis 1997 die Stationen Arminia Bielefeld, Hamburger SV und Eintracht Frankfurt durchlaufen und dabei große Erfolge erzielt habe. Insgesamt könne Stein auf 512 Bundesliga-, 133 2. Bundesliga-, 33 Europapokal- und 27 DFB-Pokalspiele sowie sechs Länderspiele, zwei B-Länderspiele, fünf Amateur-Länderspiele und die WM-Teilnahme in 1986 zurückblicken.

Blick auf die Zuhörer, die zu der Talkrunde gekommen waren.

Als Erfolge hob Bürgermeister Schneider die Deutsche Meisterschaft 1982 und 1983 sowie die Vizemeisterschaft in 1981 und 1984 mit dem HSV hervor. Den DFB-Pokal habe er 1987 mit dem HSV und 1988 mit Eintracht Frankfurt gewonnen. Mit dem HSV sei er 1982 UEFA-Cup Finalist und habe 1983 mit den Hamburgern den Europapokal der Landesmeister gewonnen. Als Torwarttrainer sei Stein zudem in Nigeria und Aserbaidschan gewesen. "Er war auch immer ein Sportler, der nie mit seiner Meinung hinter dem Berg gehalten hat", so Schneider.

Eingefleischter Eintracht-Fan

Dies wurde dann sehr deutlich bei dem Gespräch mit dem Ulrichsteiner Andreas Döring, der seit vielen Jahrzehnten eingefleischter Fan von Eintracht Frankfurt ist. Zu Zeiten von Uli Stein in Frankfurt (1987 bis 1997) war er schon Inhaber einer Dauerkarte und ein großer Fan von ihm. Döring kennt Uli Stein und seine Vita und war selbst im Trikot der SV "Chattia" Ulrichstein aktiver Torwart. Heute ist er unter anderem als Tontechniker bei jedem Heimspiel der Eintracht bei den Stadionsprechern mit von der Partie.

Das mit 5:1 gewonnene Heimspiel der Eintracht gegen Leverkusen hatte er rechtzeitig verlassen, sodass er das Gespräch mit Uli Stein führen konnte. Der Kontakt zur Torwartlegende kam auch über Döring zustande, da Uli Stein heute für die Eintracht als Markenbotschafter tätig ist.

Das Gespräch über rund eine Stunde begann mit einem Streifzug durch das 1993 von Stein geschriebene Buch "Halbzeit – Eine Bilanz ohne Deckung", das Döring seit 28 Jahren sein eigen nennt. "Politik und Sport passen ganz gut zusagen", meinte Stein und verwies auf ein Vorwort von Klaus von Dohnanyi, dem ehemaligen Ersten Bürgermeister der Freien und Hansestadt Hamburg in seinem Buch. In dem Gespräch beleuchtete Stein dann einige Spiele näher und schilderte die Stimmung der Spieler nach Fehlentscheidungen von Schiedsrichtern, wie zum Beispiel einen gepfiffenen Elfmeter, obwohl das Foul einen Meter vor dem Strafraum passierte oder nach einem verlorenen letzten Spiel, das die Deutsche Meisterschaft vermasselte. Stein wünschte sich, dass die Spieler offen ihre Kritik äußern dürften und nicht die Spielerberater unangenehme Fragen abblockten.

Ein Thema war auch die Vereinstreue. Sie gebe es auch heute noch, da die Spieler sehr gut bezahlt würden. Die Berater allerdings hätten kein Interesse daran, denn ihr Verdienst stecke beim Wechsel in der Ablöse.

Bei den Fragen der Besucher ging es dann um die Veränderungen beim Verhalten der Fans. Dies sei bei der Eintracht Frankfurt sensationell gut. Im Zuge der Selbstreinigung sollten die wenigen Chaoten ausgegrenzt werden, meinte Stein. Die abschließende Frage, ob der HSV in diesem Jahr wieder in die 1. Bundesliga aufsteigt, beantwortete er mit einem klaren "Ja".

Bürgermeister Schneider dankte Ulrich Stein und Andreas Döring für das sehr kurzweilige Gespräch und überreichte jedem eine Flasche Wein mit persönlichem Etikett. Für Döring gab es dann noch eine Überraschung, denn nach 28 Jahren erhielt er von Stein eine Widmung in das Buch "Halbzeit – Eine Bilanz ohne Deckung". Eine Unterschrift erhielt dann auch Bürgermeister Schneider für das "Goldene Buch" von Hessens Bergstädtchen.

Weitere Veranstaltungen

Abschließend wies Schneider auf die weiteren Veranstaltungen zu den Stadtjubiläen hin. So sei noch bis zum 31. Oktober die Ausstellung des Cartoonisten Uli Stein "Die Uli Steins in Ulrichstein" im Museum im Vorwerk zu sehen. Auch die Postkartenausstellung von Martin Schmelz über Ulrichstein und seine Orte, ebenfalls im Museum, lohne es sich anzuschauen.

Geplant sei noch eine Lesung der Schriftstellerin Mariana Leky aus dem Bestsellerroman "Was man von hier aus sehen kann". Dieser Roman wurde vor einem Jahr in Ulrichstein verfilmt. Die Prämiere des Kinofilms ist für Anfang Januar 2023 geplant. Der Termin für die Lesung stehe leider noch nicht fest.

Den Abschluss der Feierlichkeiten soll ein Festakt mit Ehrungen verdienter Bürgerinnen und Bürger stattfinden. Die Veranstaltung soll Ende November durchgeführt werden.  (gr) +++


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