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Axel Plappert ist der Stellvertretende Abteilungsleiter Einsatz bei den Fuldaer Brandschützern. - Foto: Adrian Böhm

REGION Von Holzkohlegrill bis Heizstrahler

Feuerwehr Fulda warnt in kalter Jahreszeit vor alternativen Heizmethoden

18.10.22 - Draußen wird es nach einem goldenen Oktober nass und kalt. Die Tage werden kürzer und viele Menschen, nicht nur in Osthessen, machen sich bei steigenden Kosten Gedanken darüber, wie man Heizkosten und Strom sparen kann. Sparen ist sinnvoll, gut für den Geldbeutel und wirkt sich positiv auf das Klima aus. Gleichzeitig wird bewusst, dass fossile Energieträger wie Gas und Öl endliche Güter sind. Dennoch will man im Winter in den eigenen vier Wänden nicht frieren müssen.

Auf der Suche nach Wegen, um Energie zu sparen, muss man aber auch daran denken, dass einige alternative Heizmethoden erhebliche Risiken mit sich bringen. OSTHESSEN|NEWS hat dazu mit Brandamtmann Axel Plappert von der Feuerwehr Fulda gesprochen. Plappert ist der Stellvertretende Abteilungsleiter Einsatz bei den Fuldaer Brandschützern.

"Um etwas gegen die steigenden Energiekosten zu tun, suchen derzeit viele Bürgerinnen und Bürger nach alternativen Heizmethoden. Die Feuerwehr Fulda möchte jedoch ausdrücklich vor alternativen Heizmethoden mit improvisierten Heizungen warnen. Hierzu gehören etwa Holzkohlegrills, Gasgrills/-kocher sowie gasbetriebene Heizstrahler. Bei dem Betrieb in geschlossenen Räumen wird zusätzlich Sauerstoff verbraucht, bei unvollständiger Verbrennungen entsteht das tödliche, geruchlose Atemgift Kohlenmonoxid (CO). Beim Einatmen von Kohlenmonoxid (CO) gelangt das Atemgift über die Lunge in den Blutkreislauf.

Kohlenmonoxidgefahr

Der lebenswichtige Sauerstoff kann dadurch nicht mehr zu den Zellen transportiert werden und die Organe – zuallererst das Gehirn – werden nicht mehr ausreichend mit Sauerstoff versorgt. Bei einer hohen Konzentration an Kohlenmonoxid wird der Mensch bewusstlos und wacht nicht mehr auf. Erste Symptome sind Kopfschmerzen, Schwindel, Schwächegefühl, Übelkeit und Erbrechen," so Brandamtmann Plappert im Gespräch mit OSTHESSEN|NEWS. Erst vor Kurzem kam es zu einem solchen Ereignis. Glücklicherweise, so der Feuerwehrmann, haben die Betroffenen die Symptome frühzeitig erkannt und die Rettungskräfte alarmiert (O|N berichtete).

"Teelichtofen" sorgte bundesweit für Feuerwehreinsätze

Aktuell kursiere laut Plappert ein Trend im Internet, der verspricht, mit wenig Aufwand und wenig Geld eine kleine alternative Heizung zu bauen. "Der sogenannte "Teelichtofen" ist in wenigen Minuten aus einem Tontopf und mehreren Teelichtern zusammengebastelt und soll die Wohnung wärmen. Doch der Ofen Marke Eigenbau hat in den vergangenen Wochen bundesweit schon Feuerwehreinsätze ausgelöst." Der Feuerwehrmann warnt auch vor diesen Teelichtöfen: "Aus den vielen Teelichtern nebeneinander kann ein Wachsbrand entstehen, der nicht mehr mit Wasser löschbar ist. Es entsteht im schlimmsten Fall eine große Stichflamme. Außerdem kann der Teller am Boden der Konstruktion aufgrund der Hitze des Ofens platzen und somit brennbares Material in der Wohnung landen."

Auch wenn es so schön klingt, mit ein paar Teelichtern die Wohnung heizen - in der Realität könne man keine Wohnung mit Teelichtern ausreichend aufwärmen. Dazu reiche die Energie der Teelichter nicht aus. "Eine normale Heizung erreicht rund 2000 Watt, ein Teelicht nur rund 40-50 Watt," so der Fachmann der Feuerwehr. Auch sei der Sauerstoffverbrauch von den offenen Teelichtflammen nicht zu unterschätzen. "Dadurch muss das Zimmer öfter gelüftet werden und die erzeugte Wärme ist bereits wieder verflogen." (ab) +++


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