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18.09.09 - Fulda

"Zum Urlaub überreden" - erfolgreich vermittelte Arbeitsplätze im Antoniusheim

Einen Arbeitsplatz zu haben und In „Lohn und Brot“ zu stehen, bedeutet für die meisten Menschen, das Leben selbst bestimmen zu können. Daher bemüht sich auch das Antoniusheim immer wieder Menschen mit einer Behinderung oder Beeinträchtigung im Arbeitsmarkt zu etablieren. Die langjährige Erfahrung von „Perspektiva“ zeigt allerdings, dass eine gelungene Teilhabe am Arbeitsleben gut vorbereitet und begleitet werden muss. Dies gilt nicht nur für junge Menschen mit Lernbeeinträchtigungen, sondern auch für die Gesellschaft, Unternehmen und Arbeitgeber. Neben dem erfolgreichen Projekt „Perspektiva“, wird das Antoniusheim daher zukünftig mit der Schule zur Berufsvorbereitung „Startbahn“ weitere Möglichkeiten für Jugendliche mit Förderungsbedarf einrichten.

Wie positiv sich eine solche Zusammenarbeit für Arbeitnehmer und Arbeitgeber auswirken kann, zeigen die zahlreichen positiven Beispiele von Unternehmen in der Region.

Sven im Palettenwerk Krenzer

„Die Einstellung von Sven ist eine Bereicherung für unsere gesamte Belegschaft“, erzählt Ralf Schaub vom Palettenwerk Krenzer in Abtsroda. Die anfänglichen Zweifel und Vorbehalte auf beiden Seiten seien schnell der Euphorie und den positiven Erfahrungen gewichen. Das gesamte Miteinander der Kollegen habe seit der Beschäftigung von Sven einen positiven Schub erhalten. Und auch er kann sich durchaus vorstellen, langfristig in der Rhöngemeinde zu arbeiten. „Ich bin froh, eine solch tolle Arbeit gefunden zu haben. Bei meiner vorherigen Tätigkeit im Holzwerk des Antoniusheims war ich einfach nicht ausgelastet. Heute merke ich abends, dass ich tagsüber was gemacht habe“, lacht Sven.

Andreas bei Papperts Bäckerei

Ähnliche Erfahrungen hat auch Michael Kaufmann von Papperts Bäckerei in Poppenhausen gemacht. „Andreas ist seit sieben Jahren in unserem Unternehmen und ich muss ihn heute noch überreden, Urlaub zu machen“, schmunzelt der Produktionsleiter. Der Aufgabenbereich seines Mitarbeiters beinhalte zahlreiche verantwortungsvolle Tätigkeiten. Unter anderem werde Andreas in der Arbeitsvorbereitung und Verpackung eingesetzt. Dass ihm seine Arbeit Spaß macht, daran lässt Andreas keinen Zweifel. „Solange ich hier bin, gab es noch keinen Ärger. Besonders toll ist, dass man wie alle anderen arbeitet und ein Teil vom Team ist“, erzählt er stolz. Neben Andreas sind bei Papperts Bäckerei im Laufe der Jahre mehrere Mitarbeiter über „Perspektiva“ in Festanstellung gekommen.

Valerie in der Groma

Bei der Firma Groma setzt Valerie die Erfolgstory fort. „Wir haben viele positive Erfahrungen mit den Mitarbeiten von „Perspektiva“ gemacht und freuen uns, dass Valerie ein so zuverlässiger Mitarbeiter ist“, sagt Hermann Schneider, Geschäftsführer von Groma. Die Beschäftigung von Valerie zeige, dass ein Miteinander langfristig wesentlich profitabler ist, als einzelne Menschen auszugrenzen. „Valeries Vorgänger bekam bei uns eine Ausbildung und anschließend einen unbefristeten Arbeitsvertrag“, so Schneider. Auch in Zukunft wolle man auf die Arbeitskraft der Mitarbeiter von Perspektiva nicht verzichten.

Petra in der Kindertagesstätte

Im Gegensatz zu den vorangegangenen Beispielen war Petra schon seit ihrer Kindheit an ihrem jetzigen Arbeitsplatz präsent. Sie ist in der integrativen Kindertagesstätte des Antoniusheims beschäftigt. „Seit vier Jahren ist Petra bei uns als Gruppenhelferin beschäftigt. Besonders zu den Kleinsten ab zwei Jahren hat sie besonders guten Kontakt“, erzählt Sabine Rehm, Gruppenleiterin der Kita. Vor allem für die Eltern mit einem Kind mit Behinderung zeige das Engagement von Petra, dass es auch für ihre Kinder Perspektiven gibt.

Hintergrund: Startbahn und Perspektiva

„Startbahn“: Die Startbahn ist eine Schule zur Berufsfindung und -vorbereitung. Ziel ist es, junge Menschen mit besonderem Förderbedarf für einen Arbeits- oder Ausbildungsplatz zu qualifizieren und so den Automatismus „Förderschule = Werkstatt für Behinderte“ zu unterbrechen. Dieses Schulkonzept ist in Hessen bisher einzigartig und wurde nach einer Pilotphase im Dezember 2008 staatlich anerkannt.

„Perspektiva: Perspektiva richtet sich an Jugendliche mit Sonderschul- oder schwachem Hauptschulabschluss, die auf sich allein gestellt keinen Arbeitsplatz erreichen. In drei Phasen werden sie hier auf das Berufsleben vorbereitet. Das Netzwerk „Perspektiva“ besteht aus über 40 Unternehmern und Gesellschafter. Sie sind bereit den jungen Menschen Arbeitsplätze zur Verfügung zu stellen und soziales Engagement zu übernehmen. Perspektiva feiert in diesem Jahr das zehnjährige Bestehen. +++

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