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Minimalziel erreicht - mehr aber auch nicht
24.10.22 - Verlieren verboten, lautete das Motto der SG Barockstadt vor den Spielen gegen die Abstiegskandidaten Astoria Walldorf und Rot-Weiss Koblenz. Das immerhin hat die Mannschaft von Trainer Sedat Gören geschafft - mehr allerdings auch nicht. Mit den zwei Unentschieden dürfte im Lager der SGB keiner so richtig zufrieden sein. Zumal auch erstmals die Leistung nicht hundertprozentig stimmte.
Das gab Gören nach dem 1:1 gegen das Tabellenschlusslicht auch ehrlich zu. "Wir hatten viele Fehlpässe drin, waren sehr unruhig am Ball. Das hat mich schon enttäuscht. Spielerisch müssen wir definitiv zulegen", brachte der SGB-Coach die Probleme seiner Mannschaft auf den Punkt. Diese Probleme waren schon vor einer Woche in Walldorf zu sehen. Auch dort hatte die SGB viele leichte Ballverluste, ließ die sonst so gewohnte Laufbereitschaft vermissen und verspielte schließlich sogar einen 3:0 Vorsprung. In beiden Spielen wirkte es, als würde der SGB aktuell die notwendige Frische fehlen.
"Wir treten auf der Stelle" Und die Auftritte bestätigten, was Gören schon seit Wochen predigt. Die SGB muss an ihre Leistungsgrenze gehen, um Spiele zu gewinnen. Gelingt das nicht, wird es gegen jeden Gegner schwer - auch gegen die vermeintlich "Kleinen". Für einige aus dem Barockstadt-Umfeld dürften die gebetsmühlenartig vorgetragenen Mahnungen des Coaches schon wie typisches Understatement geklungen haben. Am Samstag wurde aber deutlich, dass Gören mit seiner Einschätzung recht hatte.
Zwar bleibt der Aufsteiger seit zehn Spielen ungeschlagen, hat nun aber auch schon vier Unentschieden in Serie gesammelt. "Wir treten auf der Stelle, während die anderen aufrücken"; sagt Gören. Am Samstag gewannen unter anderem Astoria Walldorf und Hessen Kassel. Der Abstand auf Tabellenplatz 16 beträgt zwar immer noch komfortable neun Punkte, durch die zwei Unentschieden gegen Walldorf und Koblenz hat man es aber verpasst, den Vorsprung noch deutlicher zu gestalten.
Rotation gegen Stuttgart? Gören hat erkannt, dass einige Spieler körperlich und mental auf dem Zahnfleisch gehen. Schon seit Wochen schickt er meist die identische Startformation aufs Feld. Änderungen gibt es nur, wenn ein Spieler verletzt fehlt. Das könnte sich in den nächsten Spielen ändern. "Wir müssen frische Leute reinbringen, das könnte schon nächste Woche der Fall sein. Dem ein oder anderen würde eine Pause guttun", so Gören. Womöglich bekommt die Mannschaft der SGB gegen die U23 des VfB Stuttgart also ein anderes Gesicht. (fh)+++
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