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In Fulda wurde beim Derby zwischen Frischauf Fulda und dem Türkischen SV ein Ordner bewusstlos geschlagen - Symbolbild: pixabay

FULDA Ordner bewusstlos geschlagen

Wieder Gewalt auf osthessischem Sportplatz: Stadtderby eskaliert

26.10.22 - Die Gewalt im Amateurfußball ist schon seit langer Zeit ein Problem. Immer wieder gibt es Berichte über brutale Attacken an Sportplätzen. Am vergangenen Wochenende war Osthessen Sportplatz mal wieder Schauplatz eines unschönen Zwischenfalls. Beim Fuldaer Stadtderby zwischen Frischauf Fulda und dem Türkischen SV wurde ein Ordner von einem Zuschauer bewusstlos geschlagen. Es war der unrühmliche Höhepunkt einer hitzigen Partie. Inzwischen ermittelt auch die Polizei. 

"So etwas will keiner erleben. Der Ordner lag nach der Attacke zitternd auf dem Boden. Wir haben alle nur gebangt", schildert Frischauf-Vorstand Benjamin Möller die dramatischen Minuten. Mehrere Stunden war der Ordner bewusstlos, wurde umgehend ins Krankenhaus gebracht. Inzwischen befindet er sich wieder auf dem Weg der Besserung. Doch wie konnte es so weit überhaupt kommen? 

Täter flüchtet zu Fuß    

Das Stadtderby war von Beginn an sehr hitzig. Die Gastgeber von Frischauf führten schnell mit 3:1, daraufhin wurde die Gangart der Gäste härter. "Es waren ein, zwei Spieler vom Türkischen SV dabei, die mit ihrer körperlichen Spielweise übers Ziel hinausgeschossen sind", so Möller. Die Stimmung auf dem Platz heizt sich immer mehr auf - und entlädt sich nach dem Schlusspfiff. Eine Rudelbildung entsteht. Möller schickt seine Ordner auf den Platz, um die Mannschaften zu trennen. "Es hatte sich auch eigentlich alles wieder beruhigt, als ein Fan auf den Platz lief und unseren Ordner mit voller Wucht und aus vollem Lauf ins Gesicht schlug." 

Während der Ordner bewusstlos am Boden liegt, springt der Täter über einen Zaun und ergreift zu Fuß die Flucht. Den Roller, mit dem er an den Sportplatz kam, lässt er stehen, da er bereits von Zuschauern verfolgt wird. Inzwischen ermittelt die Polizei nach dem Schläger. "Es stehen noch mehrere Zeugenbefragungen aus", teilte die Polizei auf O|N-Nachfrage mit. "Der Fan stammt aus dem neutralen Lager, er ist also weder Fan von uns noch vom Türkischen SV", so der 1. Vorsitzende. Er hofft, dass der Täter eine gerechte Strafe erhält und so schnell keinen Sportplatz mehr betreten darf. 

"Traurig, dass es so weit kommen musste"

Auch zwei Tage später sitzt der Schock bei den Beteiligten noch tief. Eltern mit ihren Kindern waren auf dem Sportplatz und mussten alles mitansehen. "Es ist einfach nur traurig, dass es bei einem Amateurfußballspiel so weit kommen muss", sagt Möller. Auch wenn der Fan nicht aus dem Lager des Türkischen SV kommt, überlegt man bei Frischauf, ob man zum Rückspiel überhaupt antreten soll. "Wenn sich die Gangart nicht ändert, überlegen wir, nicht mehr gegen sie zu spielen", so Möller.

Ibrahim Kücükler, Spieler und Sportlicher Leiter beim Türkischen SV kann das nicht nachvollziehen: "Das war aus meiner Sicht kein überhartes Spiel. Körperliches Spiel gehört zum Fußball eben einfach dazu. Wir sind keine Mannschaft, die unfair spielt. Es braucht auch kein Schiedsrichter Angst vor uns zu haben. Wir haben uns bisher immer fair verhalten und werden das auch weiterhin tun." (fh) +++


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