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Die Freude ist groß in der Luftgewehr-Bundesliga. - Fotos: Michael Döllinger / SV Petersberg

PETERSBERG Luftgewehr-Bundesliga

Gleich zwei "irre Vereinsrekorde", zwei weitere Siege, Tabellenführung

30.10.22 - Wer Petersberg in der Bundesliga-Tabelle sucht, sollte nach vier Wettkämpfen nicht von unten anfangen zu suchen. Dass sie nach der bravourösen Saisoneröffnung vor zwei Wochen mit zwei Siegen vor eigenem Publikum (wir hatten ausführlich berichtet) an diesem Wochenende mit einem verdammt starken Team nach Niedersachsen reisen, war ihnen bei der Aufstellung ja klar und schürte berechtigte Hoffnungen.

Was Trainerin Anja Heck, der Sportliche Leiter Michael Döllinger, Vorstand Frank Urspruch und die Fans des Petersberger Luftgewehr-Bundesligateams aber von ihnen am Samstag und Sonntag in den Wettkämpfen gegen Wieckenberg und Kevelaer geboten bekamen, war schlicht der Hammer: ein, so Döllinger, neuer "irrer Vereinsrekord" führte bereits am Samstag zu einem verdienten Sieg - und damit der Tabellenführung der Bundesliga-Staffel Nord. Und dieser Vereinsrekord wurde am Sonntag dann in einem hochdramatischen und hochklassigen Duell mit dem amtierenden Deutschen Meister Kevelaer nochmal um einen Ring übertroffen - drei Stechen waren nötig, um einen phantastischen 3:2 Sieg einzufahren. "Ich habe überall Gäsenhaut", so Döllinger unmittelbar nach dem letzten Schuss. Vier Wettkämpfe, vier Siege, acht Punkte - ja bist du deppert, wo geht denn diese Reise bitteschön noch hin...?

 "Wir treten mit der stärksten Besetzung an, die wir aufbieten können - mehr geht nicht!", zeigte sich der Sportliche Leiter Michael Döllinger vor der weiten Anreise erfreut darüber, dass einerseits die indische Topschützin Vinita Bhardwaj erneut zur Verfügung stand und andererseits WM-Teilnehmer Tom Barbe mit der Nationalmannschaft aus Kairo zurück ist und als Hahn im Korb Position 1 der Setzliste einnahm. Zusammen mit den vor zwei Wochen so leistungsstarken Schützinnen Lea Ruppel, Johanna Tripp und Jana Heck ergab sich also eine beeindruckende Aufstellung.

Samstag: SV Petersberg - Wieckenberg 4:1

"Wieckenberg ist dieses Jahr in meinen Augen auch ein starker Kandidat für das Finale der besten vier Teams aus Norden und Süden", analysierte Döllinger. Die Wettkampfgastgeber dieses Wochenendes verlangten dem SV-P auch viel ab, bis das Ergebnis feststand, die Positionen 1 bis 4 waren hart umkämpft. Lediglich Jana Heck auf der 5 fuhr einen sicheren Sieg ein, Lea Ruppel verlor trotz bärenstarker 397 Ringen auf Position 4. Tolle Leistungen und dazu das nötige Quentchen Glück, das Lea fehlte, hatten Tom, Vinita und Johanna, sodass sie ihre Duelle gewannen - der 4:1-Sieg war unter Dach und Fach, und das mit einem um gleich 13 (!) Ringe gesteigerten neuen Vereinsrekord - das sind im Leistungssportschießen Welten. Beim Blick auf die Bundesliga-Tabelle rieb man sich nach drei Wettkämpfen erfreut die Augen: der SV-P ist zusammen mit Hubertus Elsen in der Staffel Nord noch verlustpunktfrei; beide Teams haben 10:5 Einzelpunkte und sind damit beide Tabellenführer! Dies wäre wahrlich ein Grund zum Feiern - doch schon am Sonntag wartete um 10.00 h eine weitere echte Herausforderung...

Sonntag: SV Petersberg - Kevelear

Bei der Vorab-Bewertung des Gegners vom Sonntag brauchte es nicht allzuviel Insiderwissen. "Kevelaer ist Deutscher Meister der letzten drei Saisons in Folge", berichtete Döllinger am Donnerstag, um durchaus optimistisch zu ergänzen: "Da oben ist die Luft sehr, sehr dünn, aber in dieser Aufstellung mit Vinita und Tom haben wir auf jeden Fall eine Außenseiterchance. Mal schauen, was draus wird." Am Samstag hatte der Deutsche Meister gegen SB Freiheit zwar mit insgesamt 1977 Ringen hervorragend geschossen, aber dennoch äußerst knapp verloren, auch wenn das 0:5-Resultat einen anderen Eindruck vermittelt. Kurios: die Positionen 1 bis 3 schossen jeweils sehr starke 397 Ringe und verloren dennoch alle drei ihre Duelle - womit "Dölles" Aussage in Sachen "dünne Luft" eindrucksvoll untermauert wäre. So etwas geht natürlich auch an den nervenstarken Leistungsschützen nicht immer ganz spurlos vorbei.

Jedenfalls hatte Kevelaer gezeigt bekommen, welchen Gegner sie am Sonntag vor der Brust haben werden. Petersberg bekam in diesem Wettkampf schnell Oberwasser und ging mit den beiden ersten beendeten Duellen 2:0 in Führung, alles schien auf einen Sieg hinauszulaufen - bis es dann zum Ende hin doch noch eng und enger wurde und sage und schreibe drei Stechen nötig waren. "Ein brutaler nervlicher Druck, der da auf jedem Schützen lastet, so "Dölle". Kevelear glich mit den beiden ersten Stechen aus, es kam zum ultimativen Showdown zwischen Vinita Bhardwaj und der frisch gekürten Weltmeisterin Anna Janssen aus Kevelear. Döllinger zu OSTHESSEN|NEWS: "Wir wissen, dass Vinita im Stechen praktisch unschlagbar ist - das ist einfach unglaublich. Anna legte vor und Vinita sagte hinterher, sie habe gehört, dass es so ruhig im Publikum war. Da sei ihr klar gewesen, dass der Schuss nicht gut war und sie hat dann in aller Ruhe eine fette 10,6 zum Kugelfang geschickt!" Bingo, Punkt für Petersberg, 3:2-Sieg für Petersberg gegen den Deutschen Meister. Der Vortags-Vereinsrekord wurde nochmals um einen Ring nach oben geschraubt auf nun 1982 Ringe - von 2000 möglichen bei 200 Schuss. Noch Fragen...? (goa) +++

Die beiden SV-P-Wettkampftage in der Ergebnisübersicht:

Samstag:

SV Petersberg - Wieckenberg   4:1 (Barbe 397:395, Bhardwaj 395:395 / Stechen 10:9, Ruppel 397:398, Tripp 397:396, J. Heck 395:388); gesamt 1981 (Vereinsrekord) : 1972

Sonntag:            

SV Petersberg - Kevelear            3:2 (Barbe 399:398, Bhardwaj 399:399 - Stechen 10:9, Ruppel 393:393 - Stechen 9:10, Tripp 396:393, J. Heck 395:395 - Stechen 8:10); gesamt 1982 (Vereinsrekord) : 1978

Nächster Wettkampf:

Den nächsten Einsatz hat das Petersberger Team von Trainerin Anja Heck am 12.11. im Rheinland. Bei diesem Einzelwettkampf in Inden/Altdorf steht das Duell mit einem der Titel-Favoriten auf dem Saisonplan: ST Hubertus Elsen. Ohne jede Schadenfreude sei erwähnt, dass diese in ihrem zweiten Wettkampf dieses Wochenendes mit 2:3 gegen SB Freiheit ihre erste Niederlage einfuhren, so dass jetzt nur noch Petersberg verlustpunktfrei ist...

Fotos: Frank Urspruch / SV Petersberg


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