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Ganz generell lässt sich sagen: Die Betreiber schauen dem Winter gelassen entgegen. - Archivbilder: O|N / Carina Jirsch, Henrik Schmitt und Christian P. Stadtfeld

REGION Wird der Saisonstart verschoben?

Sparmaßnahmen auf den osthessischen Skipisten: Liftbetreiber reden Klartext

02.11.22 - "Nach einem so warmen Oktober scheint der Winter in weiter Ferne, doch bei uns laufen schon die Vorbereitungen für die Saison", so Harald Jörges, der Liftbetreiber vom Zuckerfeld. OSTHESSEN|NEWS hat ihn und seine Kollegen aus der Rhön und dem Vogelsberg gefragt, wie sich die Energiekrise auf den Wintersport in den heimischen Bergen auswirken wird.

Am Zuckerfeld werde man in diesem Jahr darauf verzichten, auf Vorrat mit den Schneekanonen zu arbeiten. "Das trauen wir uns einfach nicht", rechtfertigt Jörges die Entscheidung. "Wir warten in dieser Saison, bis die Natur mitarbeitet, selbst wenn der Startschuss dann später fallen muss", erklärt er.

Skigebiet Zuckerfeld

Neben den Schneekanonen sei außerdem das Flutlicht ein wesentlicher Kostenpunkt. "Zehn Lampen mit je 2.000 Watt, das summiert sich schnell", meint Jörges. Vorenthalten wolle man den Sportlern die Beleuchtung trotzdem nicht, die Zeiten müsse man je nach Auslastung vielleicht aber verkürzen.

Spritpreise erschweren die Lage

"Wir lassen den Winter auf uns zukommen und machen das Beste draus", äußert sich Thomas Fuß, der Pächter des Skiliftes am Kreuzberg. Hier bietet sich den Schneesportbegeisterten die längste und steilste Piste der Rhön. Fuß geben in erster Linie die Spritpreise zu denken. "Bei uns läuft - anders als bei Zuckerfeld und Wasserkuppe - der Lift mit Diesel", zudem müsse man die Piste auch mit Raupen präparieren, erklärt er.

Skigebiet Wasserkuppe

Am Ende seien Wetter und Besucher ausschlaggebend dafür, wie sich die Öffnungszeiten gestalten. "Wir haben keine Schneekanonen, sind also abhängig vom Naturschnee, die Öffnungszeiten sind dann natürlich stark von der Nachfrage abhängig", vielleicht werde man nur am Wochenende oder bei Gut-Wetter geöffnet haben.

Wasserkuppe und Hoherodskopf

Ähnlich gestaltet sich die Lage am Hoherodskopf im Vogelsberg. "Eine Beschneiung ist uns aus Gründen des Naturschutzes an diesem Standort nicht möglich", informiert Jeremias Kümpel von Wiegand Erlebnisberge. Flutlicht habe man installiert, die Zeiten werde man der Nachfrage anpassen. "Im letzten Jahr hatten wir bloß 14 bis 16 Skitage, da erhoffen wir uns dieses Jahr mehr."

Skigebiet Hoherodskopf

"Am Standort Wasserkuppe haben wir eine andere Situation, hier erlauben uns die Schneekanonen eine rund viermal so lange Saison", erklärt Kümpel. Der Kunstschnee biete den Vorteil, dass er sowohl wärme- als auch nässebeständiger sei. Die Ticketpreise wolle man in diesem Jahr um rund zwei Euro erhöhen - ein moderater Anstieg, wie Kümpel findet. "Nach dem warmen Herbst erhoffen wir uns nun einen umso kälteren Winter", zeigt er sich optimistisch. Die Saison werde wohl Mitte Dezember beginnen.

Der Geheimtipp der Rhön

Auch am Simmelsberg arbeitet man ohne Schneekanonen, das gebiete der Wassermangel vor Ort. "Wir behalten die Preise vom letzten Jahr bei", verkündet Patrick Rother. Der Skisport müsse bezahlbar bleiben, gerade wenn es in Hochgebirgen wie den Alpen immer teurer wird, meint er. 

Skigebiet Simmelsberg

"Wir kommen sehr gut über die Runden", berichtet Rother. Der steile Lift schrecke viele ab, so sei der Berg besonders für erfahrene Sportler interessant. Das sei auch gut so, man wolle gerne auch weiterhin "der Geheimtipp der Rhön" bleiben. Zum Saisonstart habe man ein Open-Air-"Ski Opening" geplant, berichtet er.

Ganz generell lässt sich sagen: Die Betreiber schauen dem Winter gelassen entgegen. Leichte Preissteigerungen sind zwar zu erwarten, doch einen krassen Boom wird es nicht geben. Ob und wie lange der Pistenspaß andauern wird? Das liegt in der Hand von Väterchen Frost - die Rhöner sind bereit. (Moritz Bindewald) +++


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