Archiv
Innerhalb von 5 Minuten waren rund 90 Feuerwehreinsatzkräfte einsatzbereit in den Feuerwehrhäusern. Die Alarmfahrt erfolgte dann mit 11 Fahrzeugen der Gemeinde Großenlüder, 2 Fahrzeuge der Feuerwehr Fulda sowie 2 Fahrzeugen des MHD Blankenau. - Fotos: Gemeinde Großenlüder

GROßENLÜDER Alarm-Herbstübung 2022

Leistungsermittlung der Freiwilligen Feuerwehren

04.11.22 - Am Freitag, dem 28.10.2022 um 17:54 Uhr heulten in allen Ortsteilen der Gemeinde Großenlüder die Sirenen, damit sich die Einsatzkräfte zur unangekündigten Alarm-Herbstübung bei der Biothan-Anlage am Finkenberg einfinden.

Innerhalb von 5 Minuten waren rund 90 Feuerwehreinsatzkräfte einsatzbereit in den Feuerwehrhäusern. Die Alarmfahrt erfolgte dann mit 11 Fahrzeugen der Gemeinde Großenlüder, 2 Fahrzeuge der Feuerwehr Fulda sowie 2 Fahrzeugen des MHD Blankenau. Bei der Alarm-Herbstübung auf dem Gelände der Biothan in Kleinlüder zogen sie alle Register zur Abarbeitung der drei Übungsszenarien.  
 
Die Großübung wurde von den Gemeindebrandinspektoren Jürgen Reinhardt und Christian Bosold, der Wehrführung Kleinlüder, Gerätewart Marcel Auth sowie dem Betriebsleiter der Biothan Herr Christoph Bien vorbereitet, die dann als Übungslenkung mit dem Einspielen der verschiedenen Szenarien beschäftigt waren. 

Nach nur neun Minuten am Einsatzort

Die Übungsziele umfassten unter anderem die Menschenrettung, den Einsatz von Atemschutzgeräteträgern, 
die Brandbekämpfung und Riegelstellung zu gefährdeten Nachbargebäuden, die Bereitstellung von ausreichendem Löschwasser, das Auffangen und Eindämmung der Ausbreitung von Kraftstoff, die Schadstoff- und Gasmessungen, die Objektkunde sowie die Zusammenarbeit mehrerer Hilfsorganisationen.   
  
Innerhalb von 9 Minuten trafen auf dem weitläufigen Gelände der Bio-Erdgas-Anlage die ersten Feuerwehreinsatzkräfte der Freiwilligen Feuerwehr Kleinlüder zur Großübung ein. Übungsleiter Florian Arnold von der Feuerwehr Kleinlüder musste in kürzester Zeit, der sogenannten Chaosphase, eine Struktur für die nachrückenden Einsatzkräfte zur Abarbeitung der Übungslagen einrichten. Als erster Abschnittsleiter übernahm der Wehrführer aus Großenlüder Lukas Zein die Übungslage am Fermenter und dem Gebäude der Gärrestekonditionierung der Biogasanlage.                                     
 

Dort kam es durch unsachgemäße Dachdeckerarbeiten zu einem Brand von Bitumen-Rollen, wodurch vier Personen verletzt und diesen dadurch der Rückzugsweg über die Stahltreppe abgeschnitten wurde. Durch die hohe Brandlast der Bitumen-Rollen kam es zur Brandausbreitung auf den angrenzenden Biofilter 2 sowie der Halle für die Anlieferung und Aufbereitung der Trockenfermentation.  

Rund 90 Minuten gaben die Lebensretter ihr Bestes

Von der Übungslenkung wurde dann in die laufende Übung zwei weitere Übungslagen eingespielt. Der unverzüglich eingerichtete zweite Abschnitt wurde von dem stellvertretenden Wehrführer aus Bimbach Simon Wohletz geleitet. Er musste nach einer Verpuffung im Bereich des Biofilters die Biomasseheizkesselanlage vor dem Übergriff der Flammen schützen.

Ein Mitarbeiter der Firma beschädigte mit einem Radlader, der aus dem Gefahrenbereich gebracht werden sollte, stressbedingt die 20000 Liter fassende Dieseltankstelle. In geringem Umfang trat Diesel aus. Aufgrund der starken Hitzestrahlung vom Bio-Filter 2 musste die brennbare Flüssigkeit aufgefangen und an der weiteren Ausbreitung in das Kanalnetz gehindert werden. Bedingt durch die Nähe zur Biogas-Einspeiseanlage musste die Feuerwehr Gasmessungen im Bereich der Übungslage durchführen. 
 

Bei der ca. 90 Minuten andauernden Übung im Schein rasch aufgebauter Scheinwerfer konnten die Feuerwehreinsatzkräfte von den sechs Freiwilligen Feuerwehren der Gemeinde Großenlüder in Zusammenarbeit mit der Feuerwehr Fulda sowie dem MHD Blankenau-Hainzell den Grad ihrer Professionalität unter Beweis stellen.  
 
"Die Übung war für uns eine hervorragende Gelegenheit, den Standort der Biothan-Anlage am Finkenberg unter Einsatzbedingungen kennenzulernen", zog der Gemeindebrandinspektor Jürgen Reinhardt später Bilanz. Neun Minuten nach der Sirenenalarmierung war bereits das erste Feuerwehrfahrzeug der Feuerwehr Kleinlüder vor Ort. Es folgte die Feuerwehr Uffhausen nach 11 Minuten und die Feuerwehr Großenlüder nach 12 Minuten. 

Tolles Zusammenspiel der sieben Wehren

Er freute sich über den starken Einsatzwillen der rund 90 Freiwilligen Feuerwehrmitglieder, die innerhalb von 5 Minuten nach der Alarmierung einsatzbereit in den Feuerwehrhäusern waren. Das Zusammenspiel der sieben Wehren und dem Malteser-Hilfsdienst klappte gut, wobei bei einer solchen Alarmübung wohlgemerkt niemand außer der Übungsleitung vorher weiß, wie das Übungsszenario aussieht.

Der stellvertretende Gemeindebrandinspektor Christian Bosold ging bei der Übungsbesprechung auf Details ein und stellte den versammelten Einsatzkräften die drei Übungslagen vor. In den nächsten Tagen werde eine konkrete Nachbesprechung mit den verantwortlichen Führungskräften stattfinden, damit die gewonnenen Erkenntnisse im Rahmen der Aus- und Fortbildung der Einsatzkräfte in einem kontinuierlichen Verbesserungsprozess einfließen können.   
 
Auf dem Gelände der Biothan GmbH ist auf dem Gelände ein großer Löschteich vorhanden. Betriebsleiter Christoph Bien, bestätigt: "Da der Sicherheitsaspekt für uns einen hohen Stellenwert hat, haben wir der Feuerwehr gerne die Gelegenheit zu einer Großübung unter realen Bedingungen gegeben. So konnten sich die Einsatzkräfte einen eigenen Eindruck von den Dimensionen und der Komplexität der Bio-Erdgas-Anlage verschaffen."  

Bürgermeister unter den "Geretteten"

Biothan wurde im Jahre 2012 als umweltpolitisches Leuchtturmprojekt gebaut. Zur Erzeugung von hochwertigem Bio-Erdgas werden Speisereste, Abfälle aus der Lebensmittelproduktion, Gülle und biogene Hausabfälle aus der Region verwendet. Es werden keine landwirtschaftlichen Rohstoffe wie Getreide oder Mais verwendet! Die im Prozess entstehenden Gärreste werden kompostiert und sind ein gefragter Dünger. 
 
Bürgermeister Florian Fritzsch dankte allen beteiligten Feuerwehr-Einsatzkräften. Dem Team um Betriebsleiter Christoph Bien dankte er für die Organisation und den Imbiss im Anschluss. Er sagte, dass er selbst einer der Verletzten-Darsteller auf dem Dach des Fermenters war. Von dem ca. 10 Meter hohen Gebäude konnte er sehr gut die Anfahrt und den Aufbau der Feuerwehren sowie den gesamten Ablauf der Übung beobachten.

Nach seiner Rettung mit der Drehleiter freute er sich über das schnelle Eintreffen und die Professionalität der Einsatzkräfte aus der Gemeinde Großenlüder im Verbund mit nachbarschaftlichen Hilfsorganisationen. Das gibt uns als Aufgabenträger der Freiwilligen Feuerwehr ein gutes Gefühl, dass die Feuerwehrmitglieder unserer sechs Freiwilligen Feuerwehren gut ausgebildet sind und motiviert, mit der modernen feuerwehrtechnischen Ausstattung ihrer Hauptaufgabe Retten-Löschen-Bergen-Schützen schnell und sicher nachkommen können. (pm) +++


Über Osthessen News

Kontakt
Impressum

Apps

Osthessen News IOS
Osthessen News Android
Osthessen Blitzer IOS
Osthessen Blitzer Android

Mediadaten

Werbung
IVW Daten


Service

Blitzer / Verkehrsmeldungen Stellenangebote
Gastro
Mittagstisch
Veranstaltungskalender
Wetter Vorhersage

Social Media

Facebook
Twitter
Instagram

Nachrichten aus

Fulda
Hersfeld Rotenburg
Main Kinzig
Vogelsberg
Rhön