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Freut sich über seinen heutigen Sieg: MdB Michael Brand am Abend im Landratsamt

Schlug sich tapfer und litt unter dem allgemeinen Trend: Claudia Blum / SPD (re) mit Sabine Waschke (Mitte) und Winfried Möller (alle SPD)

27.09.09 - FULDA

Spannend scheint es nach den ersten Bundes-Hochrechnungen ja doch nicht zu werden: kurz nach Schließung der Wahllokale wurde bereits eine knappe Mehrheit für "schwarz-gelb" prognostiziert. Im Wahlkreis 175 Fulda, der den kompletten Kreis Fulda sowie acht Kommunen im Vogelsbergkreis und vier Kommunen im Main-Kinzig-Kreis umfasst, gehen die politischen Beobachter sowieso nicht von einem "Erdrutsch" aus. Doch für die regionalen Politiker ist natürlich hochinteressant, wie ihre Partei und sie selbst abgeschnitten haben. Unabhängig von den Stimmen für die Direktkandidaten und Parteien ist hier auch die Frage interessant, ob in Osthessen die Wahlbeteiligung wieder höher ist als im Bundes- oder Hessendurchschnitt. 2005 gingen 79,1 Prozent der Wähler zu den Urnen - welche Zahlen es wohl diesmal gibt? Die Redaktion von osthessen-news ist im Landratsamt Fulda vor Ort und berichtet LIVE mit einem Ticker.

NACHTRAG 23.33 Uhr: Übrigens: falls Sie eine Stellungnahme von den LINKEN vermissen - die haben wir nicht. Ich weiß zwar nicht, ob der Kandidat Wolfgang Lörcher im Kreishaus anwesend war. Aber selbst wenn: die Redaktion hätte ihn nicht befragt. Denn am frühen Wahlabend flatterte eine - wohl eigens vorbei gebrachte - Pressemitteilung auf den Medientisch. Darin dankte die LINKE ihren Wählern, schrieb von einem "Ergebnis in Fulda" und einem Stimmenzuwachs, der Signal für mehr soziale Gerechtigkeit sei. Das war - nach meiner Erinnerung - so gegen 19 Uhr. Und da lag noch gar kein Ergebnis einer Gemeinde vor - vom Fuldaer Ergebnis ganz zu schweigen. (gw)

22:22 Uhr: Damit beendet die Redaktion von "osthessen-news" ihren LIVE-TICKER zur Bundestagswahl und hofft, dass sich möglichst viele Leser dadurch gut informiert fühlten. Am morgigen Montag wird es noch eine ausführliche Nachbetrachtung, Reaktionen und Stimmen sowie ein VIDEO vom Wahlabend geben. Bleiben Sie uns als Leser treu.

22:12 Uhr: ENDLICH - jetzt ist das Ergebnis für den Wahlkreis 175 komplett, denn die Steinauer "haben fertig". Und damit steht der genaue Sieg von Michael Brand (CDU) mit 49,8 % der Erststimmen fest - der 36-Jährige holt zum zweiten Mal das Direktmandat. Deutlich abgeschlagen Claudia Blum (SPD) mit 23,9 Prozent. Die weiteren Zahlen: Klotzsche/FDP mit 10,1 Prozent, Sporer/Grünen mit 7,3 Prozent und der Linken-Kandidat Lörcher mit 6,9 Prozent. Die Wahlbeteiligung liegt bei 73,8 Prozent. Der Vollständigkeit halber noch die Prozente der Zweitstimmen für die Parteien: SPD (20,1 %), CDU (49,8 %), FDP (17,6 %), GRÜNE (8,5 %) sowie Linke (7,7 %).

21:52 Uhr Alle Kommunen sind fertig mit der Auszählung - nur Steinau a.d. Straße (Main-Kinzig-Kreis) lässt noch auf sich warten. Am Rande war zu hören, dass das an Unregelmäßigkeiten bei der Stimmenzählung liegen könne - solange der Wahlleiter nicht zufrieden ist, müsse weitergezählt werden.

21:44 Uhr Landrat und Kreiswahlleiter Bernd Woide wollte pünktlich seine Tochter ins Bett bringen, deswegen verkündet er das offizelle Wahlergebnis, auch wenn die Ergebnisse für Steinau an der Straße noch fehlen. Direkt gewählt ist im Wahlkreis 175 nun Michael Brand.

21:11 Uhr CDU-Direktkandidat Michael Brand erscheint mit Gefolge im großen Sitzungssaal und wird mit Applaus empfangen. Er bedankt sich in aller Herzlichkeit bei allen Wählern und Unterstützern und freut sich vor allem über den großen Abstand der Ergebnisse zwischen Erst- und Zweitstimme. "Der große Unterschied von über 9% zeigt, dass die Wähler in der Region mit mir als Kanditaten sehr zufrieden sind. Auf Bundesebene muss die Union ganz offensichtlich ihr Profil stärken." Brand und Gefolge verlassen das Landratsamt - drei Gemeinden fehlen noch zum vorläufigen amtlichen Endergebnis. Doch es ist ja schon klar: Brand wurde wieder direkt gewählt. Alleredings: "früher" wurde mit dem Jubel für den Gewählten gewartet, bis alle Gemeindeergebnisse da waren. Die Zeiten werden halt' schneller!

20:50 Uhr Die SPD-Direktkandidatin Claudia Blum ist schon kurz nach ihrem Eintreffen im Landratsamt ins Büro von Landrat Woide gegangen, wo sich der - alte und neue direktgewählte - Bundestagsabgeordnete Michael Brand aufhält. Sie gratulierte ihm und er bedankte sich für "den fairen Wahlkampf". Dass sie diesmal keine Chance aufs Direktmandat hatte - was sie 2005 noch ein wenig hoffte - war der Unternehmensberaterin aus Lauterbach klar. Schön wäre halt ein Ergebnis der SPD über 30 Prozent gewesen, "dann hätte ich vielleicht eine Chance über die Landesliste gehabt." Zum Bundesergebnis sagte sie ganz nüchtern: "Das ist ein richtig schlechtes Ergebnis für die SPD. Eigentlich hatten wir gedacht, dass wir nicht mehr schlechter werden können."

Die Partei habe jetzt Zeit, zu analysieren und vor allem: in den nächsten 4 Jahren die Opposition nutzen, um sich wieder besser aufzustellen. Für das historische Tief ihrer Partei sieht Blum 3 Hauptgründe: die Partei habe ihre guten Leistungen in der Großen Koalition nicht honoriert bekommen, die LINKE habe Wähler abgezogen und auch der Teil der Nichtwähler habe beigetragen. Was sie sehr kritisch sieht: die "einfachen Parolen und Rezepte" der LINKEN, die gar nicht umzusetzen seien. "Die haben etwa gesagt: Raus aus Afghanistan. Das wirkt so einfach - aber in der politischen Realität geht es eben nicht so einfach." Mit ihrem persönlichen Ergebnis, das wohl ein paar Prozentpunkte über den SPD-Stimmen liege, war sie zufrieden. Und verabschiedete sich aus Fulda: "Ich muss ja doch nicht bis zum Schluss bleiben?"

20:30 Uhr Die Wahlbeteiligung liegt bisher nur unwesentlich unter 2005. Damals gingen 79,1 % an die Urnen, bisher sind es nach Zwischenergebnis 75,1 %.

20:20 Uhr Der Fuldaer OB samt Entourage treffen ein: Oberbürgermeister Gerhard Möller ist mit dem CDU-Ergebnis auf Bundesebene nicht so ganz zufrieden, findet es aber gut, dass nun mit einer neuen Koalition weiter regiert werden kann. Bürgermeister Dr. Wolfgang Dippel meint: "Endlich gibt es wieder klare Verhältnisse." Nach dem Fuldaer Ergebnis spähen die Politiker aus dem Stadtschloss: das ist noch nicht da. Und als sie aufgeklärt werden, dass das Hünfelder Ergebnis aber bereits vorliege, meint der OB zweifelnd: "Hünfeld vor Fulda - da werden Sie doch unsere Zentrumsfunktion nicht anzweifeln wollen?"

Und hier die Ergebnisse aus der Stadt Hünfeld:

BLUM (SPD) 18,4 %

BRAND (CDU) 59,9 %

KLOTZSCHE (FDP) 9,0 %

SPORER (GRÜNE) 5,9 %

LÖRCHER (Die LINKE) 5,2 %

BOSOLD (NPD) 1,7 %

SPD 15,8 %

CDU 48,7 %

FDP 17,7 %

GRÜNE 7,6 %

Die LINKE 5,8 %

NPD 1,4 %

REP 1,0 %

PIRATEN 1,7 %

20:14 Uhr Und das ZWISCHENERGEBNIS nach 19 von 35 Gemeinden für die Zweitstimmen, die Parteien:

SPD 21,7 %

CDU 38,9 %

FDP 17,7 %

GRÜNE 7,9 %

Die LINKE 8,1 %

NPD 1,8 %

REP 1,0 %

Tierschutzpartei 1,0 %

PIRATEN 1,6 %

20:05 Uhr Nach 19 von 35 Gemeinden das erste ZWISCHENERGEBNIS:

Erststimmen Kandidaten:

BLUM (SPD) 25,6 %

BRAND (CDU) 47,4 %

KLOTZSCHE (FDP)10,7 %

SPORER (GRÜNE) 6,5 %

LÖRCHER (Die LINKE) 7,3 %

BOSOLD (NPD)2,5 %

20:03 Uhr Weitere regionale Ergebnisse zu den Zweitstimmen liegen vor:

Neuhof: SPD 20,4%, CDU 43,5%, FDP 16,9%, Bündnis 90 / Die Grünen 6,3%, Linkspartei 7,2%, NPD 2,1%, , Tierschutzpartei 1,1%, Piraten 1,7%

19:50 UhrDer Bundestags-Direktkandidat der FDP, Mario Klotzsche, nennt das Bundesergebnis "phantastisch". Den Erfolg schreibt er dem engagierten Wahlkampf und Guido Westerwelle sowie den einsatzfreudigen Mitgliedern zu. Jetzt komme es darauf an, die Politik, für die die Liberalen angetreten seien und gewählt wurden, auch umzusetzen. "Das wird nicht ganz einfach sein," meint Klotzsche ziemlich realistisch. Die FDP habe nun ein "anderes Gewicht" als früher in Berlin. Und zu den ersten Zahlen für sein persönliches Ergebnis meint er: "Wenn sich das so bestätigt, wie es aussieht, dann liegen wir hier im Wahlkreis über dem Bundesdurchschnitt. Fulda war ja früher keine liberale Hochburg, da kann man sehr zufrieden sein."

19:38 Uhr Erste regionale Ergebnisse zu den Zweitstimmen liegen vor:

Poppenhausen: SPD 11,0%, CDU 54,0%, FDP 17,6%, Bündnis 90 / Die Grünen 9,6%, Linkspartei 5,2%, NPD 0,7%, Republikaner 0,6%, Tierschutzpartei 0,8, Büso 0,1%, MLPD 0,0%, DVU 0,0%, Piraten 0,6%

Schlitz: SPD 26,0% CDU 31,2% FDP 16,0% Bündnis 90 / Die Grünen 11,1% Linkspartei 7,2% NPD 1,9%

Republikaner 0,6%, Tierschutzpartei 1,2%, Büso 0,1%, MLPD 0,0%, DVU 0,2%, Piraten 1,4%

Ehrenberg: SPD 15,4%, CDU 50,8%, FDP 15,6%, Bündnis 90 / Die Grünen 7,6%, Linkspartei 5,1%, NPD 1,8%, Republikaner 1,0%, Tierschutzpartei 0,3%, Büso 0,3%, MLPD 0,0%, DVU 0,2%, Piraten 1,6%

19:35 Uhr SPD-Landtagsabgeordnete Sabine Waschke gibt ein erstes Statement zu den deutlichen Verlusten ihrer Partei: "Ein Minus von 11 Prozent ist herb. Das ist eine Katastrophe für die SPD, da gibt es kein Drumherumreden". Waschke führt das schlechte Ergebnis hauptsächlich darauf zurück, dass ihre Partei in einer großen Koalition "kein eigenes Profil herausarbeiten" konnte. Trotzdem müsse jetzt Ursachenforschung betrieben werden.

19:25 Uhr Gedrängel im Saal, alles schaut wie gebannt zur Leinwand vorn mit den einlaufenden Einzelergebnissen für Erst- und Zweitstimmen. Der Landrat war da und hat sich eine Wurst geholt. Auf dem Gang vorm Sitzungssaal interviewt Hermann Diel von hr4 Dr. Walter Arnold (Großenlüder) von der CDU. Er freut sich über das Erreichen von 2 Zielen: Angela Merkel bleibt Kanzlerin und sie sind nicht länger in der Großen Koalition, sondern können nun mit der FDP koalieren.

19:20 Uhr Erste regionale Ergebnisse zu den Erststimmen aus Lautertal (Vogelsberg) und Schlitz liegen vor:

Lautertal: SPD 37%, CDU 33,5%, FDP 9,5%, Bündnis 90 / Die Grünen 5,9%, Linkspartei 10,9%, NPD 3,2%.

Schlitz: SPD 38,7%, CDU 38,7%, FDP 10,1%, Bündnis 90 / Die Grünen 8,1%, Linkspartei 8,8%, NPD 1,9%.

19:08 Uhr An einem Tisch stehen der Grüne Bundestags-Direktkandidat Ernst Sporer und der stellvertretende Kreisvorsitzende der Grünen, Heinz-Peter Höller und essen Weißwürste. Sporer sagt: "Wir sind zufrieden, zumindest nach Prozentpunkten. Es ist das beste Ergebnis der Grünen seit ihrer Gründung auf Bundesebene. Gespannt bin ich auf das regionale Ergebnis". Allerdings bedauert der Grüne, dass "wir Schwarz-Gelb nicht verhindert haben - aber eigentlich geht das ja auf das Konto der SPD". Und was sagt er zu abendlichen Weißwürsten, die ja eigentlich das 12-Uhr-Läuten nicht erleben dürfen? "In Fulda ist halt alles anders."

18:44 Uhr Der Saal füllt sich langsam, aber die meisten sind Mitarbeiter des Landratsamtes und Medienvertreter. Noch warten alle auf das Ergebnis des ersten Ortes: "traditionell" sind das die kleineren Gemeinden Nüsttal oder Rasdorf und dann Hofbieber. Alle, die da sind, schauen im Fernsehen auf den steten Bildwechsel von Hochrechnungen, Mandatsberechnungen, Jubel- oder Trauerbilder und Interviews. Einer meint: "Mit diesen frühen Prognosen, die dann nur noch in Halbprozenten abweichen - da ist doch die ganze Luft raus."

Recht hat er. Früher, ohne diese ausufernde Demoskopie, war es einfach spannender. Aber das liegt ja nur daran, dass alle, die nach dem Verlassen des Wahllokals von den Meinungsforschungsinstituten befragt werden, offenbar ihre Wahlentscheidung ehrlich sagen. Warum kommen die nicht mal auf die Idee, einfach was ganz anderes zu sagen. Wie da Herr Schönborn ins Schleudern käme! Ach, wär das mal lustig. Gerade wird Franz Müntefering angesprochen auf sein Urteil: Opposition ist Mist. Nee, Hochrechnungen sind Mist.

18:20 Uhr Noch ist kein Ort ausgezählt - und die Politiker lassen sich auch noch nicht sehen. Aber der Topf zum Erwärmen der Würstchen ist schon mal angekommen, die Brötchen wurden auch schon gebracht. Ansonsten ... warten auf das Ergebnis der 1. Kommune, die "fertig hat". Mal sehen, wer das ist.

17:42 Uhr Das Wahl-Team im Landratsamt Fulda hat alles bestens vorbereitet: im großen Sitzungssaal laufen die Rechner und Beamer, die Wahlkreisergebnisse auf der Leinwand noch auf 0. Der 1. Kreisbeigeordnete Dr. Heiko Wingenfeld kommt in den Arbeitsraum der Medien und erkundigt sich, ob noch was fehlt. Eine Prognose will er nicht abgeben: "Das Bundesligatippspiel würde mir leichter fallen - sagen wir mal, es wird ein knappes Ergebnis. Aber das hat ja keinen Nachrichtenwert." (gw / dz / pakü) +++


Landrat Woide möchte "heim, mein Kind ins Bett bringen" - muss aber aufs Steinauer Ergebnis warten...

Fuldas Bürgermeister Dr. Wolfgang Dippel und die CDU-Politikerin Raschdorf-Ziegler....


Große Unterschiede bei den Zweitstimmen....

Gebannte Blicke auf die Tabellen: Fuldas Oberbürgermeister Möller (li) und CDU-MdL Dr. Arnold...


Spannende Blicke auf Ergebnistafeln....

Ernst Sporer/Grüne: "In Fulda ist alles anders" - ganz rechts: Sabine Waschke/SPD


Die Stimmung ist locker ....


Medien-Arbeitsplatz im Landratsamt Fulda heute Abend


Um 18.01 Uhr: Öffnung der Wahlurnen...

...und öffentliche Auszählung der Stimmzettel...


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