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Der anfallende Erdaushub sowie der abgetragene Asphalt liegt noch immer auf dem Vorplatz des Dorfgemeinschaftshauses in Lehrbach. - Foto: Privat

KIRTORF Wer ist zuständig für Schandfleck?

Unmut über Begleiterscheinungen des Glasfaserausbaus - Unternehmen reagiert

18.11.22 - Vor Kurzem erst, am 10. November, berichtete OSTHESSEN NEWS darüber, dass in der Stadt Kirtorf (Vogelsbergkreis) die Firma goetel einen Meilenstein erreicht habe: Das neu gebaute Glasfasernetz im Stadtteil Lehrbach sei von dem Göttinger Glasfaserunternehmen mit Niederlassung in Reiskirchen aktiv geschaltet worden. Aktuell gingen die ersten Einwohnerinnen und Einwohner in Lehrbach ans Netz und könnten in Zukunft mit stabiler Gigabitgeschwindigkeit surfen und telefonieren. Nun aber regt sich wegen verschiedener Begleiterscheinungen Unmut, wie ein O|N-Leser formuliert hat.

Er schreibt in seiner E-Mail an die Redaktion unter anderem: ""Eine von der Fa. Goetel beauftragte Baufirma verlegte die Leerrohre im Ortsgebiet in den Gehwegen und Straßen im Zeitraum Sommer/Herbst 2021. Diese Fremdfirma lagerte den anfallenden Erdaushub sowie den abgetragenen Asphalt auf dem Vorplatz des Dorfgemeinschaftshauses in Lehrbach. Dort liegt er heute noch und keiner ist zuständig für diesen Schandfleck. Des Weiteren sind die aufgerissenen Gehwege sowie die Straßenüberquerungen bisher immer noch nicht ordnungsgemäß mit der obersten Deckschicht (etwa fünf Zentimeter) mit Asphalt verschlossen worden. Durch diese Absätze besteht eine erhebliche Gefahr von Unfällen (stolpern/umknicken)."

Zur Klärung hat O|N nachgehakt sowohl bei dem Unternehmen selbst als auch beim Kirtorfer Bürgermeister Andreas Fey.   

Gemeinsam mit Projektleiter Ingo Saur (links) von der goetel hatte sich Ortsvorsteher ...Foto: Privat

Der Verwaltungschef schreibt: "Der Unmut der Lehrbacher Mitbürgerinnen und Mitbürger kann voll und ganz nachvollzogen werden. Auch wir als Stadtverwaltung sind es diesbezüglich schon ziemlich leid, ständig von dem verantwortlichen Bauherrn, der Fa. Goetel, vertröstet zu werden. Auch der Ortsvorsteher ist dazu immer wieder im Kontakt mit der Firma, die aufgrund verschiedener Unwegsamkeiten es bisher noch nicht geschafft hat, die Baufelder ordnungsgemäß zu räumen".

Dies liege teilweise auch daran, dass die Tiefbauarbeiten inzwischen grundsätzlich durch Fremdfirmen ausgeführt würden. Diese seien nicht immer so zuverlässig, "wie wir dies mit unseren Standards verlangen", so Bürgermeister Fey.

Der Kostendruck treibe allerdings alle in der Region tätigen Anbieter dahin, dass nur auf diese Art und Weise ein wirtschaftlicher Ausbau noch zu verwirklichen sei. Die Telekommunikation sei seit Jahren privatisiert und Beteiligte am freien Markt könnten letztlich nur bestehen, wenn auch Günstiganbieter als Subunternehmer eingebunden würden.

Fey weiter: "Wollen wir einen Glasfaserausbau für unseren Bereich haben, so bleibt uns letztlich nicht viel anderes übrig, als sich auf dieses Geschäftsmodell einzulassen, auch wenn uns das durchaus an manchen Stellen ,Bauchgrummeln' bereitet und wir ständig hinterher sein müssen, bis dann endlich alle Baufelder ordnungsgemäß abgeschlossen werden.  Die Erfahrungen aus den Nachbarkommunen, bei denen ebenso der Glasfaserausbau - auch mit anderen Anbietern – betrieben wird, bestätigen das derzeitige allgemeine Dilemma in diesem Bereich. Wir sind also keine Ausnahme, sondern bestätigen eher den leider inzwischen mehr oder weniger vorzufindenden Normalfall".

"Zeitnahe Aufräumarbeiten"

Wie ein Sprecher des Unternehmens goetel am Freitagmorgen auf O|N-Nachfrage mitteilt, steht der Nachunternehmer für die Aufräum- und Asphaltierungsarbeiten bereit. Dies habe eine Rücksprache mit dem Regionalleiter für den Bau in Lehrbach ergeben. Weiter heißt es: "Derzeit wird nur noch intern geklärt, wann die Arbeiten beginnen können. Wir gehen aber davon aus, dass es zeitnah losgeht."

Aufgrund der Witterungsverhältnisse sei es in den Wintermonaten immer schwierig abzuschätzen, wie lange die Arbeiten dauern werden. Aktuell sei es noch relativ mild, aber sollte sich das ändern, würden die Asphaltierungsarbeiten wohl erst im kommenden Jahr abgeschlossen. "Erste Priorität hat aber der Bauschutt vor dem Dorfgemeinschaftshaus. Diesen werden wir als Erstes entfernen und dann die Oberflächenwiederherstellung beginnen." (Bertram Lenz) +++


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