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Wie sagte doch einst der (West)-Berliner Oberbürgermeister Ernst Reuter?: "Schaut auf diese Stadt". - Foto: Pixabay

REGION Kommentar von Bertram Lenz

Das Berliner Wahldebakel verdeutlicht den Zustand der Hauptstadt

16.11.22 - Am Mittwochvormittag überboten sich die Eilmeldungen: Zum einen wegen des noch immer nicht ganz geklärten militärischen Zwischenfalls in Polen, der für einen Moment die Welt still stehen ließ, zum anderen wegen der Tatsache, dass die Wahl zum Berliner Abgeordnetenhaus und den Bezirksversammlungen wiederholt werden muss. Aufgrund des Chaos während des Urnenganges vom September 2021 hatte der Landesverfassungsgerichtshof keine andere Entscheidung fällen können. Als neutraler Beobachter steht man daneben und kann nur den Kopf schütteln angesichts dieses Fiaskos.

O|N-Redakteur Bertram Lenz beleuchtet die Situation von Berlin. Archivfoto: O|N

Was wiederum so überraschend nicht ist, skizziert es doch trefflich den Zustand, in dem sich die Hauptstadt befindet. Vieles ist Stückwerk und wird durch vermeintlich großstädtisches Auftreten zu überdecken versucht, wie das Schlagzeilen trächtige Hin und Her um die "alte Dame" Hertha BSC und ihren inzwischen gescheiterten Großinvestor. Mittlerweile ist der Verein aus dem siebten Himmel auf dem steinigen Boden der Tatsachen gelandet und findet sich dort wieder, wo er nach Ansicht von Kennern hingehört: im grauen Mittelfeld der Bundesligatabelle, dem Abstieg näher als dem Europapokal. 

Die Posse um den BER

Genauso ergeht es der ganzen Stadt: Hochtrabende Pläne, die sich im Endeffekt als Luftnummern entpuppen. Um hier im Bild zu bleiben, genügen die drei Buchstaben BER. Der Flughafen steht als Synonym für eine Posse, die die diversen Verantwortlichen jahrelang der Lächerlichkeit preisgegeben hatte.

So wie jetzt die zu wiederholenden Wahlen. Es ist eine kaum zu überbietende Farce, die sich da im September 2021 in und vor den Wahlkabinen abgespielt hatte. Man darf gespannt sein, wie die Neuorganisation des Urnenganges - höchstwahrscheinlich im Februar 2023 - vonstattengeht und welche Ergebnisse dieser haben wird.

Spannend wird es auf jeden Fall, denn für die Berliner Stadtpolitik könnte das Ganze auf einen Neubeginn hinauslaufen. Dies gilt auch für die Regierende Bürgermeisterin Franziska Giffey von der SPD, die ihr Amt dann wieder verlieren könnte. Und, nicht zu vergessen, die neuerliche Mandatsverteilung könnte sich auch auf den Bundestag auswirken.

"Schaut auf diese Stadt"

Das schnodderige Berlin, von einem ganz eigentümlichen Liebreiz, hat in der jüngsten Vergangenheit viel von seinem Charme verloren. Der legendäre Mutmach-Satz des damaligen (West)-Berliner Oberbürgermeisters Ernst Reuter: "Schaut auf diese Stadt" - er klingt heute wie Hohn. Inzwischen kann man nur noch Mitleid empfinden. (Bertram Lenz) +++


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