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Der SV Neuhof jubelte spät - Archivfoto: ON

FRIEDBERG Türk Gücü Friedberg - SV Neuhof 1:2 (0:1)

90.+6: SV Neuhof sendet ein kräftiges Lebenszeichen

20.11.22 - Der SV Neuhof hat in der Hessenliga ein kräftiges Lebenszeichen von sich gegeben und beim Tabellendritten Türk Gücü Friedberg in einer hitzigen Partie drei Zähler im Kampf um den Klassenerhalt eingefahren. Die Männer von Trainer Alexander Bär gewannen auf dem Kunstrasenplatz am Burgfeld durch einen Treffer von Mirza Kovac in der sechsten Minute der Nachspielzeit mit 2:1 (1:0) und gaben die Rote Laterne zumindest bis morgen an den TSV Steinbach II ab.

Dass die Begegnung nach den Schneefällen in der Nacht zum Sonntag überhaupt stattfinden konnte, war dem Einsatz freiwilliger Helfer zu verdanken. Sogar die Spieler von Türk Gücü Friedberg waren sich nicht zu schade, sich beim Schneeschieben zu beteiligen. Der SV Neuhof lieferte von Beginn an ein gutes Spiel und kam schon in der Anfangsphase zu Möglichkeiten durch Younes Djebbari und Kapitän David Costa Sabate. Die Gastgeber hingegen waren noch nicht wach, bei zweiten Bällen meist der zweite Sieger. Noah Michel und Jan-Philipp Häuser kamen auf Friedberger Seite zu Kopfballchancen, ansonsten stand die Abwehr Neuhofs mit drei Innenverteidigern stabil. Raymond Williams wich Türk Gücü-Torjäger Noah Michel kaum von der Seite, stellte ihn kalt. Auch Toni Reljic kam gegen den bissigen Gegner kaum zur Entfaltung. Die Osthessen agierten gut strukturiert, traten keineswegs wie ein Tabellenletzter auf und belohnten sich für ihr Engagement. Debbari brachte Neuhof mit einem Distanzschuss in Führung (33.). Alexander Bär schickte seine Männer kurz nach Wiederbeginn mit den Worten "Everybody on movement" zum Aufwärmen. Eine kurze Schrecksekunde gab es dann um SVN-Torwart Vladan Grbovic, der auch mal eine zeitlang bei Türk Gücü Friedberg spielte. Nach einem Zusammenprall war er kurz bewusstlos, der Keeper wurde in die stabile Seitenlage versetzt und wachte nach wenigen Sekunden wieder auf.

Bewusstloser Torwart, Würgegriff und später Siegtreffer: SV Neuhof gewinnt in Friedberg


Dann aber brachte der Keeper Michel im Strafraum zu Fall, den fälligen Foulelfmeter verwandelte Reljic zum Ausgleich (65.). Vier Minuten später Strafstoß auf der Gegenseite: Daniel Henrich legte Djebbari. Der eingewechselte Mirza Kovac scheiterte an TGF-Schlussmann Felix Koob (69.), ließ die große Chance liegen. Es gab dann noch einen dritten Elfmeter, diesmal wieder für die Hausherren. Patrick Schorrs Freistoß wehrte ein Gästeakteur mit einem Handspiel an der Strafraumgrenze ab. Grbovic parierte den Strafstoß von Reljic (78.). Dem Spielmacher brannten dann sämtliche Sicherungen durch, nachdem Costa Sabate gefoult wurde und es zu Rudelbildungen auf dem Platz kam. Sein Würgegriff vor den Augen des Schiedsrichters hatte zwangsläufig die Rote Karte zur Folge (84.). In der Nachspielzeit wurde es auch an der Seitenlinie unruhig. Ein Neuhofer Betreuer geriet mit Heimcoach Enis Dzihic aneinander, die Unterhaltung in ihrer Landessprache war alles andere als freundlich. Und auch Neuhofs Ersatzspieler Oliver Pandov, der schon im ersten Abschnitt durch unnötige Zurufe auf das Spielfeld negativ aufgefallen war, erhielt beim Aufwärmen hinter dem Tor die Gelbe Karte, geriet dabei ins Visier eines aggressiven Friedberger Anhängers.

In den sechs Minuten Nachspielzeit vergab Murad Mahmudov den Friedberger Siegtreffer, im Gegenzug konnten die Gäste ungehindert flanken und Mirza Kovac köpfte zum vielumjubelten Siegtreffer Neuhofs ein (90.+6). "Wir hatten diese Niederlagenserie in keinster Weise verdient, das sehen auch andere Kollegen oder Beobachter so, die sich im Fußball auskennen. Unsere Mannschaft gehört nicht an das Tabellenende, es steckt mehr drin. Irgendwann musste der Knoten platzen und das war heute der Fall", jubelte Alexander Bär nach dem Schlusspfiff. "Der Schiedsrichter hat diese hitzige Partie gut überstanden die Bühne gebracht. Er ist aber auch dafür bekannt, dass es vermehrt zu Elfmetern und Feldverweisen kommt, wenn er leitet. Für ihn war es aber nicht einfach, dieses hitzige Spiel zu leiten, ohne es eskalieren zu lassen", sagte Bär, der weiter an den Klassenerhalt glaubt: "Wir kennen die Situation und dass wir im vierten Jahr in der Hessenliga sind, ist ein kleines Wunder. Wir haben die Qualität, um eine Siegesserie wie letztes Jahr zu starten."
 
TGF-Trainer Enis Dzihic war nach der bitteren Pleite restlos bedient: "Nach diesem emotionalen Spiel hat es Neuhof verdient, denn wir waren ja die erste Halbzeit nicht auf dem Platz. Der Gegner hatte nichts zu verlieren, es war genauso hitzig wie im Hinspiel. Wir haben es nicht geschafft, den verunsicherten Gegner unter Druck zu setzen. Toni Reljic ist so wertvoll für uns und wird uns durch den Blackout lange fehlen. Er hat sich selbst und der Mannschaft einen Bärendienst erwiesen." Nicht einverstanden war Dzhic mit der Hektik, die von der Gästeseite von außen hereingebracht wurde: "Irgendwann hätte Ersatzspieler Pandov wegen seines Verhaltens früher zurechtgewiesen werden müssen. Wenn nicht vom Schiedsrichter, dann aber von seinem Trainer. Der hat das Benehmen aber noch unterstützt, statt zu deeskalieren. Zum Betreuer habe ich gesagt, nachdem dieser provozierend auf mich zukam, dass Neuhof mit die schlimmste Mannschaft in der Hessenliga ist. Da darf ich mich aber trotz aller Emotionen nicht auf diese Ebene begeben", übte Dzihic nach der ganzen Hektik auch eine Portion Selbstkritik. (tg)

Die Statistik

Türk Gücü Friedberg: Koob; Eren, Usic, Häuser, Scheffler - Henrich (76. Saighani), Schorr - Imek (90. Mahmudov), Reljic, Yikilmaz (51. Hayashi) - Michel.
SV Neuhof: Grbovic; Djebbari (86. Yañez Cortes), Mihaylov, Paez, Williams, Baldeh Baldeh - Menezes Nunes (59. M.Kovac), Igkmpinompa, Thiry (90.+7 Pandov) - A.Kovac (90.+4 Gärtner), Costa Sabate (86. Sosa Perez).
Schiedsrichter: Alexander Hauser (FC Waldbrunn). Zuschauer: 140.
Tore: 0:1 Younes Djebbari (33.), 1:1 Toni Reljic (65., Foulelfmeter), 1:2 Mirza Kovac (90.+6).
Rote Karte: Toni Reljic (Friedberg, 84.).
Besondere Vorkommnisse: Friedbergs Torhüter Felix Koob hält Foulelfmeter von Neuhofs Mirza Kovac (69.), Neuhofs Torhüter Vladan Grbovic hält Handelfmeter von Friedbergs Toni Reljic (78.).+++

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Dieser Artikel ist zuerst auf torgranate.de erschienen.


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