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Manuel Neuer wird in Katar nicht die One-Love-Binde tragen - Foto: picture alliance/dpa | Christian Charisius

KATAR Fifa droht mit Sanktionen

Neuer und Co. verzichten auf One-Love-Kapitänsbinde

21.11.22 - Mit der One-Love-Kapitänsbinde wollten die deutsche Nationalmannschaft und andere europäische Teams während der WM in Katar ein Zeichen für Gleichberechtigung und Menschenrechte setzen. Daraus wird nun nichts. Nach Sanktionsdrohungen vonseiten des Weltverbandes Fifa verzichten alle Mannschaften auf das Tragen der Binde.   

Angeblich habe die Fifa in Hintergrundgesprächen sehr deutlich gemacht, dass bei einem möglichen Tragen der bunten Kapitänsbinde auch sportliche Sanktionen drohen. Nach Informationen der Bild-Zeitung haben das die betroffenen Mannschaften so aufgefasst, dass im Zweifel sogar Punktabzüge verhängt werden können. 

"Wir sind sehr frustriert über die Entscheidung der Fifa"

In einem gemeinsamen Statement von sieben europäischen Mannschaften (Deutschland, England, Wales, Holland, Dänemark, Belgien und der Schweiz) heißt es: "Die Fifa hat sehr deutlich gemacht, dass sie sportliche Sanktionen verhängen wird, wenn unsere Kapitäne die Armbinden auf dem Spielfeld tragen. Als nationale Verbände können wir unsere Spieler nicht in eine Lage bringen, dass ihnen sportliche Sanktionen wie Sperren drohen, also haben wir unsere Kapitäne gebeten, die Binde nicht in Fifa-WM-Spielen zu tragen. Wir waren bereit, Geldstrafen zu zahlen, die normalerweise bei Verstößen gegen die Ausrüstungsvorschriften verhängt würden und hatten eine starke Bindung zum Tragen der Binde. Nichtsdestotrotz können wir unsere Spieler nicht in die Situation bringen, dass sie verwarnt oder sogar vom Platz verwiesen werden. Wir sind sehr frustriert über die Entscheidung der Fifa, die wir für beispiellos halten – wir haben der Fifa im September geschrieben und sie über unseren Wunsch informiert, die One-Love-Armbinde zu tragen, um aktiv die Inklusion im Fußball zu unterstützen, und erhielten keine Antwort. Unsere Spieler und Trainer sind enttäuscht - sie sind starke Befürworter der Inklusion und werden ihre Unterstützung auf andere Weise zeigen."

Zuerst waren die Niederlande vor der Fifa eingeknickt. Deren Kapitän Virgil van Dijk hatte schon am Sonntag angekündigt, das Risiko einer Gelben Karte möglicherweise nicht eingehen zu wollen. Die Niederlande startet heute um 17 Uhr mit der Partie gegen den Senegal ins Turnier. Der holländische Fußballverband geht mit der Fifa hart ins Gericht: »Dass die Fifa uns auf dem Platz bestrafen will, ist einmalig und geht gegen den Geist des Sports, der Millionen verbindet«. Man wolle in den kommenden Monaten einen kritischen Blick auf die Beziehung zur Fifa werfen.

Fifa begründet Verbot mit WM-Regularien 

Inzwischen hat sich auch die Fifa zu der Thematik geäußert und das Verbot mit Verweis auf die WM-Regularien begründet. Dort heißt es: "Für Fifa-Finalwettbewerbe muss der Kapitän jeder Mannschaft eine von der Fifa gestellte Armbinde tragen." Man unterstütze Kampagnen wie "One Love", aber dies müsse im Rahmen der allen bekannten Regeln erfolgen. Stattdessen werden die Kapitäne nun mit einer von der Fifa bereitgestellten Kapitänsbinde auflaufen. Diese soll an jedem Spieltag eine andere Antidiskriminierung-Botschaft verbreiten. Der erste Spieltag steht demnach unter dem Motto "Fußball verbindet"(fh)+++


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