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Ruwen Filus - Fotos: Rolf-Günter Herchen

FULDA Fulda - Maberzell - Bad Königshofen 2:3

Eine Niederlage, die weh tut - Fulda gibt den Sieg aus der Hand

11.12.22 - Die Hubtex-Arena tobte. Spannung und Dramatik waren wieder einmal zu Besuch. Doch es reichte nicht für die Tischtennis-Spieler des TTC RhönSprudel Fulda-Maberzell. Sie zogen gegen den unterfränkischen TSV Bad Königshofen mit 2:3 den Kürzeren. Ruwen Filus und Alexandre Cassin holten die Punkte für das gastgebende Team. Das hatte den Sieg vor Augen, als Filus in seinem zweiten Einzel gegen Bastian Steger vorn lag. Doch der drehte das Match - und der Gast gewann auch das Schlussdoppel. 

Die Stecknadel konnte man fallen hören in der Wilmingtonhalle. Satz eins holte sich der Japaner klar: Auf schnelle Ballwechsel war er aus, machte kaum Fehler. Flius dagegen ist zu passiv und noch nicht im Spiel. Das bessert sich im zweiten Durchgang: Plötzlich ist Filus im Spiel, agiert variantenreicher und zeigt eine bessere Körpersprache. Nachdem der Fuldaer den Ersten glatt verloren hat, holt er sich den Zweiten ebenso deutlich. Spannend verläuft der dritte Satz: Filus zeigt, warum er, aus seinem typischen Abwehrspiel heraus, ein Meister der Taktik ist. Er spielt Uda meist auf dessen Rückhand an - und nutzt den zweiten seiner drei Satzbälle zum 11:8 - 2:1 für Filus.

Der Fuldaer nutzt den zweiten seiner drei Matchbälle

Uda kommt zurück. Filus ist ständig im Rückstand, holt auf - zieht aber mit 8:11 den Kürzeren. Der Fünfte entscheidet. Und Filus zeigt, was er kann. Er erwischt einen starken Start, führt schon 6:0. Doch er machte es wieder einmal spannend. Beim 10:7 aber hat er drei Matchbälle - und den zweiten nutzt er zum 11:8 und damit zum 1:0 für den TTC RhönSprudel. 

Im zweiten Match - dem "Generationen-Duell" zwischen Fanbo Meng und Bastian Steger beißt sich der junge Fuldaer am Routinier die Zähne aus. Nach klar verlorenem Ersten gibt der junge Fuldaer Satz zwei aus der Hand: Nach 8:5-Führung antwortet Steger und holt sich den dramatischen zweiten Durchgang mit 13:11. Fast eine Doublette im Dritten - nur noch eine Spur dramatischer. Wieder liegt Meng 8:4 vorn, Steger aber kommt zurück, punktet immer wieder mit der Rückhand. Die Zuschauer müssen wieder helfen. Steger hat beim 11:10 einen Matchball - doch der junge Fuldaer bringt den Satz mit 15:13 nach Hause. Im entscheidenden vierten zeigt sich Stegers Cleverness, während Fanbo Meng noch taktische Defizite besitzt.

Cassins Schlüsselspiel - der Franzose findet zurück zu alter Stärke

Für Alexandre Cassin war sein Einzel gegen Filip Zeljko eine Art Schlüssel: für sein Team - und für sich selbst, sich endgültig aus seinem Formtief zu befreien. Zunächst sah man "den alten Cassin": offensiv, angriffsstark, emotional. Zeljko veränderte dann sein Spiel, dem Franzosen aber gelangen Big Points. Und er bewies Nervenstärke: mit seinem ersten Matchball gewann er auch den Zweiten. Cassin blieb couragiert, erinnerte an den Cassin aus der letzten Saison und streifte seinen schmutzigen Pelz der bisherigen Serie ab. Er siegte glatt in Dreien.

Sollte Ruwen Filus den entscheidenden vierten für den TTC RhönSprudel - und seinen zweiten an diesem frühen Abend - holen? Im ersten Satz kam Steger mit Filus' Aufschlägen gar nicht klar, der Fuldaer schlüpfte wieder in sein Taktik-Kostüm. Durchgang zwei verlief ausgeglichener, Steger offenbarte große Vorhand-Probleme, nicht nur beim Rückschlag. Doch Steger steigerte sich, spielte mutiger, kam mit seiner Vorhand plötzlich durch die Mitte, spielte Topspins in Filus' Rückhand - der Lohn war der Gewinn des Dritten. 

Und die Wilmingtonhalle erinnerte an ihr Etikett "Hexenkessel". Begeisternd verlief das Duell im Vierten. Das Fuldaer Publikum peitschte Filus nach vorn. Und der hatte beim 10:7 drei Matchbälle. Steger aber lief heiß, drehte den Rückstand und gewann fast sensationell 13:11. Dramatik war längst eingezogen, und plötzlich übten sich die Gäste in Standing Ovations. Der Wind hatte sich gedreht, Steger wurde immer stärker - und drehte das aus Fuldaer Sicht schon sicher gewonnene Match zum 3:2-Sieg.

Im Schlussdoppel, das die Entscheidung über den Tagessieg bringen musste, trat auf Gästeseite erstmals Kilian Ort auf. Und an Udas Seite wirkte die Bad Königshofener Formation besser eingestimmt, effektiver und drückte den Fuldaern ihr Vorgehen auf. Aus dem Kurz-Kurz-Spiel ergriffen sie oft die Initiative. Und man hatte den Eindruck, das Gäste-Duo spiele sein Spiel einfach herunter. Fulda bleibt dran, Cassin/Meng steigern sich und verkürzen nach 0:2-Satzrückstand. Die Fuldaer kämpften. Doch die Gäste harmonierten besser. Spannung und Dramatik waren zu Gast in der Wilmington-Halle. Und aus Fuldaer Sicht bleibt eine Niederlage zurück, die weh tut. (wk)



Die Ergebnisse im Einzelnen

Ruwen Filus - Yukiya Uda                  3:2  (3:11, 11:5, 11:8,8:11,11:8)

Fanbo Meng - Bastian Steger             1:3  (5:11, 11:13, 15:13, 5:11)

Alexandre Cassin - Filip Zeljko           3:0  (11:5, 11:9,11:5)

Ruwen Filus - Bastian Steger             2:3   (11:4, 11:9, 7:11, 11:13, 4:11)

Cassin/Meng - Kilian Ort/Uda             1:3   (8:11, 8:11, 11:6, 6:11) +++


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