Bänke in der evangelischen Friedenskirche voll besetzt

12.12.22 - Drücken wir es profan aus: Die Bänke in der Evangelischen Friedenskirche in Bad Brückenau waren "gerammelt voll" an diesem frühen Sonntagabend des dritten Advents. Bei einem Kirchenkonzert der Extraklasse, oder, wie es auf der Einladung und einem Begleitblatt für die zahlreich erschienene überkonfessionelle Zuhörerschaft stand: zum musikalischen Gottesdienst.

Weshalb sich Pfarrer Gerd Kirchner einerseits hocherfreut, andererseits "etwas aufgeregt" zeigte, hatte es dieses Bild doch während der unseligen Corona-Zeit so schon lange nicht mehr gegeben. Gleichwohl "moderierte" er zwischen den einzelnen Musikstücken in bewährter Manier mit eindringlichen Gebeten, nachdenklichen Texten und Sprechgesang - aber auch heiteren Anekdoten - durch den besinnlichen eineinhalbstündigen Vorweihnachtsabend, der immer wieder von spontanem Applaus für die Musiker begleitet war - jenes "Brot", über das sich große Profi- wie kleine Laienkünstler gleichermaßen freuen.

Mitwirkende waren Heinrich Meininger an der Orgel und dem Knopfakkordeon, Marlene Heinle mit der Violine, Jan Jancalek an seinem Violoncello, die Veeh-Harfen-Gruppe, Flötistin Anne Perlick sowie der Kirchenchor. Sie intonierten klassische Adventsmusik, Stücke hochkarätiger alter Meister und eingängige Kirchenlieder für die Advents- und Vorweihnachtszeit. Der Posaunenchor freilich musste krankheitsbedingt absagen, was den Pfarrer indes sogleich zur Nachwuchswerbung für Posaunisten und Trompeter animierte.

Die freiwillige Kollekte in den Körbchen an den Kirchen-Ausgängen war für die protestantische Hilfesammlung "Brot für die Welt" bestimmt, ein beträchtlicher Obolus kam auch für den "weltlichen Teil" des Abends zusammen: Nach dem musikalischen Gottesdienst wurden nämlich im angrenzenden Pfarrsaal noch Glühwein, Kinderpunsch und Waffeln goutiert. Die hatte Pfarrersfrau Martina Kirchner nach einem uralten Rhöner Rezept der Mutter ihres Gatten köstlich duftend gebacken. Ein Advents-Abend also für alle Sinne… . (Hans-Peter Ehrensberger) +++