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Die Schwester von Paul Völker sucht die beiden Personen auf dem Bild. - Fotos: Maria Franco

HÜNFELD Sonderausstellung "Ein Kreis schließt sich"

Spurensuche: Silvia Völker-Vlasanek fahndet nach dem Paar auf dem Gemälde

28.12.22 - Kunstwerke erzählen Geschichten, das ist kein Geheimnis. Auch in der aktuellen Sonderausstellung im Konrad-Zuse-Museum zum Maler Paul Völker (1954-2019) gibt es allerlei Wissenswertes zu erfahren. Seine Schwester Silvia Völker-Vlasanek hat dabei ein ganz persönliches Anliegen. "Mein Bruder fertigte ein Bild von einem Pärchen in der Hünfelder Töpferstraße an. Gerne würde ich herausfinden, wer sie sind, und ihnen das Gemälde als Geschenk überreichen."

Das heutige Konrad-Zuse-Museum.

Sängerin Silvia Völker-Vlasanek ist es ein persönliches Anliegen, die Werke ihres ...

Paul Völker stammte aus Rasdorf (Landkreis Fulda). "Er hat von klein auf schon gemalt und eiferte in der Hinsicht seinem Vater nach." Im Alter von 16 Jahren entstanden seine ersten Bilder in Öl. "Später, im Jahr 1975, fand genau in diesen Räumlichkeiten sein erster Malkurs bei Jürgen Blum statt. Damals handelte es sich noch um die alte Volksschule am Kirchplatz", so Völker-Vlasanek. Sie belegte den Kurs ebenfalls. Dementsprechend bezieht sich der Titel der Ausstellung "Ein Kreis schließt sich" auf eben diesen Aspekt, "alles hat hier angefangen". 

Tiefe Seelenverwandtschaft zum Künstler Jürgen Blum

Beim Kunstkurs.

Der Kontakt zum Hünfelder Kunstprofessor Jürgen Blum (1930-2015) stellte sich für Völker als wegweisend für seinen Lebensweg heraus. "Beide verband eine intensive Beziehung, wie Vater und Sohn." Studienreisen in verschiedene Länder folgten. Unter anderem im Jahr 1976 zog es die beiden gemeinsam mit Dagmar Schröder, die die Reise für die Kunstkursmitglieder organisiert hatte, nach Paris. "Zusammen organisierten sie eine Ausstellung." Das Großstadtleben hinterließ einen bleibenden Eindruck. 1977 mündeten diese vielen Erlebnisse in die Ausstellung unter dem Titel "Pariser Impressionen" in der Volkshochschule Fulda. "Jetzt wurden seine Bilder immer freier in der Interpretation", konstatiert seine Schwester. 

Im weiteren Werdegang gab es wichtige Stationen. Dazu zählt beispielsweise das sich im Landkreis Hersfeld-Rotenburg befindliche Kloster Cornberg, ein denkmalgeschütztes ehemaliges Benediktinerinnenkloster. "Das Gebäude war verlassen. Dort setzten sie eine Art Gegen-Dokumenta um", blickt Völker-Vlasanek zurück. Beispielsweise gab es da Paul Völkers "Raum der Trauer", konzeptionelle Kunst stand hier im Mittelpunkt. Entscheidenden Einfluss nahmen Blum und Völker auch auf die Entwicklung der Kunststation Kleinsassen in der Rhön. Sie leisteten mit ihrem Engagement und künstlerischen Können einen entscheidenden Beitrag, ließen den Bekanntheitsgrad dieser Institution steigen.

Malerei als Leidenschaft

Abstrakte Motive.

Paul Völker habe sich als Person dabei nie in den Vordergrund gedrängt. "Der Fokus lag immer auf der Kunst, oftmals signierte er seine Bilder gar nicht." Sein Herz schlug ohne Frage für die Malerei - und rückte seine Tätigkeit als Zahntechniker in den Schatten. "Bemerkenswert ist, dass seine Werke phasenweise kaum von denen von Blum zu unterscheiden waren. Mein Bruder hat dessen Wissen aufgesaugt. Das zeigt die enge Verbindung zwischen den beiden."

Konzeptionelle Kunst.

Museumsleiterin Ute Schneider.

Hünfeld-Ansichten.

Sein künstlerisches Schaffen spannt einen großen Bogen. Landschaften, Stadtansichten, Menschen, abstrakte Werke bis hin zu experimentierfreudigeren Projekten beziehungsweise Performances – wie etwa in Bezug auf die Themen Verletzung und Heilung - umfasst sein Nachlass. "In der Bundeswehrzeit hatte er mit gesundheitlichen Problemen zu kämpfen, physisch und psychisch eine Belastungsprobe", so die 61-Jährige. Mithilfe der Kunst setzte er sich mit seinen persönlichen Krisen auseinander.

Noch bis zum 22. Januar 2023 läuft die Ausstellung. "Seine Werke sind wirklich sehenswert und verkörpern praktisch meinen Bruder. Umso wichtiger ist es mir, die Eindrücke mit der Öffentlichkeit zu teilen. Verstauben kommt für mich nicht infrage." Und vielleicht erkennt der ein oder andere ja die beiden porträtierten Menschen auf dem besagten Bild. "Eventuell stammt das Paar aus Vacha in Thüringen. Das Foto könnte Anfang der 2000er Jahre entstanden sein. Es wäre doch im Sinne Paul Völkers, wenn es gelänge, mit ihnen in Kontakt zu treten." (Maria Franco) +++


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