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Jan Drinnenberg vor dem "Scotty's" beziehungsweise "Trödelstübchen". - Fotos: Lenz

HÜNFELD Das "Scotty's" wird zum "Trödelstübchen"

Eine Gastro-Institution unter neuer Leitung und mit neuem (alten) Namen

17.12.22 - Dem Betrübt-Sein über das Ende von "Scotty's" unter Regie des Pächterehepaares Ingrid und Gottfried Praschil folgen die Freude und Erleichterung darüber, dass damit nicht zugleich das Aus für diese Hünfelder Gastro-Institution gekommen ist. Denn Anfang Januar wird Jan Drinnenberg die Lokalität in der Innenstadt (wieder) eröffnen, dann unter der Bezeichnung "Trödelstübchen".

33 Jahre lang hatten die Praschils das Zepter in der Hand, zu Beginn unter der Bezeichnung "Scotty‘s Trödelstübchen", aus der dann irgendwann nur noch "Scotty's" wurde. Drinnenberg will zum "Trödelstübchen" zurück, das eine liebevolle Umschreibung dafür sein soll, in angenehmer Umgebung und Gesellschaft "die Zeit zu vertrödeln". Im Gespräch mit dem 42-jährigen gebürtigen Hünfelder verspürt man dessen gespannte Erwartung und zugleich die Vorfreude darauf, alte - und neue - Gäste begrüßen zu können.

Wunsch der Selbstständigkeit

Der "Betriebswirt Hotel und Gaststättengewerbe" ist gelernter Koch und war unter anderem als Außendienstmitarbeiter für die Petersberger Firma Heurich sowie zuletzt bei dem Paderborner Unternehmen MGB tätig, hier für den Bereich Hessen. "Eigentlich hatte ich schon immer den Wunsch, mich selbstständig zu machen", sagt der 42-Jährige, der an Hünfeld auch dadurch gebunden ist, dass er einen Teil seines Elternhauses umgebaut hat und jetzt dort wohnt.

Und schon früh reifte bei ihm der Entschluss, falls er sich einmal in der Gastronomie selbstständig machen sollte, würde das "Trödelstübchen" auf jeden Fall infrage kommen: Eben das "Scotty's", wo er seit Langem Stammgast ist.

Vor einiger Zeit seien dann die Praschils auf ihn zugekommen und hätten ihm ihren Entschluss mitgeteilt, mit Ende des Jahres die Pacht zurückzugeben. "Mach' Dir mal Gedanken", habe ihm Gottfried Praschil gesagt - und das habe er dann reiflich getan, so Drinnenberg. Bei der Abwägung aller Risiken - gerade vor dem Hintergrund der Corona-Pandemie und der Energiekrise mit ihren massiven (finanziellen) Folgen - sei ihm Michael Jung, Leiter Gastronomie und Großhandel bei Heurich, ein sehr guter Berater gewesen. Der ihn bei seiner Entscheidung, die Gaststätte zu übernehmen, unterstützt habe.

Ist eine Kneipe, bleibt eine Kneipe

Das "Trödelstübchen Beer and Bar" soll, wie erwähnt, Anfang Januar öffnen. "Ich werde das Rad nicht neu erfinden", verspricht Drinnenberg und betont: "Es ist eine Kneipe und bleibt eine Kneipe". Allerdings werde er alles auf LED umrüsten und den hinteren Bereich durch eine Tür abtrennen, wo dann nicht geraucht werden darf. Im Gegensatz zur Theke. Ein Schreiner hat zudem eine Vitrine eingebaut, denn Drinnenberg will einen Schwerpunkt auf das Hünfelder Leib- und Magengetränk - "AHA Excelsior" - legen, diese Produkte anbieten und verkaufen. Mit Michael Aha stehe er in gutem Kontakt.

Zudem soll es Kleinigkeiten zum Essen geben - kurz, eine "Kneipe zum Wohlfühlen für Leute von 18 bis 80". Dafür sorgen auch die vertrauten Bedienungen Claudia und Tanja, die beide an den Wochenenden da sein werden. Geöffnet sein wird das Lokal montags bis donnerstags ab 16 Uhr, an Freitagen ab 14 Uhr und samstags ab 12 Uhr. Sonntags ist Ruhetag.

Dank für Unterstützung und Vertrauen

Abschließend dankt Drinnenberg dem Ehepaar Praschil für die stets guten Gespräche und die faire Übergabe. Beide hätten sich bei den Gästen für ihn stark gemacht und um Vertrauen geworben. Und er dankt Mirko Heiss, der ihn bei vielen Dingen freundschaftlich unterstützt habe - bei Fragen der Elektronik, Technik und Ausgestaltung der Räumlichkeiten. (Bertram Lenz) +++