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Jeder von uns sollte die Augen offen halten und Obdachlosen ohne Berührungsängste begegnen. Es könnte Leben retten. - Symbolbild: Pixabay

REGION Kommentar von Bertram Lenz

Tod eines Obdachlosen: Wir alle sind aufgefordert, die Augen offen zu halten

17.12.22 - Es gibt diese Nachrichten abseits von Ukraine-Krieg, Corona-Pandemie und Krisen jedweder Art, die uns zutiefst erschüttern und hilflos machen. Eine solche Meldung kam am Donnerstag aus Frankfurt/Main - und damit nicht so weit entfernt -, wonach ein 46-jähriger Obdachloser nachts offenbar auf einem Supermarkt-Parkplatz erfroren ist. Wir kennen nicht die genauen Hintergründe, und trotzdem ist dies ein Vorkommnis, das uns alle - im übertragenen bildhaften Sinne - nicht kalt lassen darf.

Einem Polizeisprecher zufolge ist der Mann möglicherweise aufgrund der eisigen Temperaturen gestorben, die genaue Todesursache soll eine Obduktion klären. Der Fall bekommt auch dadurch eine tragische Wendung, wonach der 46-Jährige einer jener Menschen gewesen zu sein scheint, die trotz aller Hilfsangebote nicht erreicht werden (wollen). Gefunden worden war der Tote übrigens von Sozialarbeitern der Diakonie.

O|N-Redakteur Bertram Lenz. Archivfoto: O|N/Carina Jirsch

Nun sollte niemand meinen, in unserer überschaubaren Region rund um Fulda könnte sich ein solches Geschehen nicht ereignen. Denn auch wenn es seit jeher ein gut funktionierendes Netzwerk aus kommunalen, kirchlichen und karitativen Einrichtungen gibt, die sich der Obdachlosen annehmen, so liegt es doch an jedem Einzelnen, genau hinzuschauen.

Und sich nicht abzuwenden, wenn uns, gerade in diesen eiskalten Tagen (und Nächten!), ein Wohnsitzloser mit seinen wenigen Habseligkeiten, die ihm noch geblieben sind, irgendwo begegnet. Dann sollte man sich nicht scheuen, eventuelle Berührungsängste überwinden und auf diesen Menschen zugehen. Ihn ansprechen, ob er unseren Beistand benötigt. Und man sollte, bei einem erkennbaren Notfall, nicht zögern, Hilfe zu rufen.

Wir sollten nicht nur in diesen vorfestlichen Tagen für diese Problematik sensibilisiert sein. Denn irgendwann sind - beispielsweise - auch die traditionelle Weihnachtsfeier für Obdachlose bei der Caritas und andere ähnlich gelagerte Veranstaltungen vorbei, und dann müssen viele dieser Menschen wieder sehen, wie sie ihr Schicksal bewältigen.  Insofern kommt sowohl der Gesellschaft als auch jedem Einzelnen von uns eine verantwortungsvolle Aufgabe zu. Sich-Kümmern lautet hier das Zauberwort und nicht wegschauen, sondern auch zuhören. 

Auch so ein Punkt, den man sich für 2023 vornehmen sollte - und zwar an jedem Tag! (Bertram Lenz) +++


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