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FULDA Der Stadtpfarrer bei O|N

Impulse von Stefan Buß: Das Friedenslicht von Betlehem

21.12.22 - Jedes Jahr in der Vorweihnachtszeit wird in der Geburtsgrotte Jesu Christi in Betlehem eine Kerze entzündet. Von dort aus reist das Licht zunächst mit dem Flugzeug nach Wien. Am dritten Adventssonntag nehmen mehrere hundert Pfadfinder aus 25 europäischen Ländern das Friedenslicht in Empfang und bringen es in die Hauptkirchen der katholischen Bistümer und evangelischen Landeskirchen.

Viele Menschen bringen es in die Gemeinden, in öffentliche Einrichtungen, Altenheime, Krankenhäuser, Schulen, Kindergärten und in die Familien.

Der Stadtpfarrer bei O|N. Archivfoto: O|N/Hendrik Urbin

Das Licht ist ein uraltes Symbol, das von den biblischen Erzählungen bis in unsere Zeit hineinragt "Das Volk, das im Finstern wandelt, sieht ein großes Licht, und über denen, die da wohnen im Lande der Finsternis, scheint es hell." (Jes.9.1). Die Hirten auf dem Feld von Bethlehem erfahren im hellen Lichtschein von der Geburt Jesu und hören die Botschaft. "Und der Engel des Herrn trat zu ihnen, und die Klarheit des Herrn leuchtete um sie; und sie fürchteten sich sehr. Und der Engel sprach zu ihnen: Fürchtet euch nicht! Siehe, ich verkündige euch große Freude." (Lk. 2,9+10). Den Menschen Licht und Hilfe zu sein auf ihrem Weg ins Leben, sie neu hinführen ins Licht, zu Gott. Damit will die Aktion Friedenslicht von Betlehem ein Zeichen sein gegen die bittere Erfahrung, die Berthold Brecht in seiner Dreigroschenoper so beschreibt. "Man sieht nur die im Lichte, die im Dunkeln sieht, man nicht."

Foto: privat

So wird jährlich neu das Licht von Bethlehem weitergereicht als Zeichen der frohen Botschaft. Denn Weihnachten ist mehr als Krippe und Stroh, besinnliche Stunden, leuchtende Kinderaugen, Festtagsbraten, Lichterketten in den Fenstern, um die Türen und Dächern der Häuser. Jesus Selbstzeugnis, Gottes Licht in der Finsternis unserer Welt zu sein, hören wir als ein Wort, das uns vom Kind in der Krippe entgegenkommt. Ausgerechnet dort, wo unsere Augen die Wehrlosigkeit, die Hilflosigkeit eines Neugeborenen sehen, sollen und dürfen wir die Quelle des Lichts und des Lebens erkennen, dass Hoffnung und Heil für die Welt erscheinen lässt. Nur wer sich darauf einlässt, erfährt, die Wahrheit dieser Aussage. Vielleicht fangen wir einfach damit an, dass wir es wie die Menschen in den Weihnachtsgeschichten tun.

Sie halten inne, sie starren nicht mehr auf die Finsternis, sondern auf das aufscheinende Licht. Sie lassen sich davon anstecken, "Als sie es aber gesehen hatten, erzählten sie, was ihnen über das Kind gesagt worden war" (Lk 2,17); denn sie hatten verstanden mit Herz und Verstand, wir sind von Gott geliebte und in sein Licht gezogene Menschen. Wo auch Menschen heute wieder den Blick auf das Licht von Bethlehem wagen, könnte es die Sichtweisen und Maßstäbe verändern. In einer Gesellschaft, in der nur noch zu zählen scheint, was stark und fit, durchsetzungsfähig und selbstbewusst macht und entsprechend auftritt, werden Menschen, die Jesus folgen, zeigen, dass sie auf der anderen Seite stehen. In diesem Sinne ist die Aktion Friedenslicht aus Bethlehem ein aktueller Hinweis, wie Menschen sich in die Nachfolge rufen lassen. Es wird nicht nur als Symbol und Zeichen weitergegeben. Es wird verbunden mit dem Auftrag, es zu Menschen zu tragen, die im Dunkel stehen, am Rande unserer Gesellschaft. Das kleine Licht - das sich so schnell ausblasen lässt, wird sorgsam gehütet und zum Zeichen des Friedens und der Liebe, zum Zeichen der Nähe Gottes. (Stefan Buß) +++


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