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Seit September arbeitet Celine als Freiwillige in einem Kinderdorf in Indien - Fotos: Privat

FLIEDEN Celine feiert Weihnachten in Indien

Spekulatius und Weihnachtsfilm bei 30 Grad und Sonnenschein

26.12.22 - Es ist ein Weihnachtsfest der etwas anderen Art: Celine Kiesgen aus Flieden verbringt den Heiligabend in diesem Jahr nicht wie gewohnt in ihrem Heimatort Flieden-Schweben, sondern rund 7.000 Kilometer entfernt in Indien. Seit September dieses Jahres engagiert sich die 23-Jährige als Freiwillige im "Don Bosco Anbu Illam", einer Sozialeinrichtung für Straßenkinder in Chennai. 

Traditionell im Sari wurde gemeinsam Weihnachten gefeiert

Celine gemeinsam mit Johanna, einer weiteren Freiwilligen aus Deutschland ...

Auch in Indien wird zum Fest weihnachtlich geschmückt

"Ich hatte schon länger vor, ins Ausland zu gehen. Corona hatte mir da allerdings einen Strich durch die Rechnung gemacht", so die Fliedenerin, die sich bereits vor einiger Zeit auf einen Platz für das Programm beworben hatte. Im März dann schließlich die Zusage - nur wenige Monate später sitzt die 23-Jährige im Flieger Richtung Indien. "Das war schon ein komisches Gefühl - zu wissen, dass man jetzt ein ganzes Jahr nicht zu Hause ist. Jedoch war die Freude auf eine andere Kultur und das Kennenlernen neuer Menschen fernab von Zuhause groß", meint Celine, die gewöhnlich im Jugendhilfezentrum Sinntal-Sannerz als Erzieherin arbeitet. "Ich bin ein absoluter Familienmensch. In den ersten Monaten habe ich nur per WhatsApp Kontakt nach Hause gehalten. FaceTime und Skype hätten mein Heimweh in dieser Situation nur verschlimmert", meint die Fliedenerin.

Auch der Nikolaus sorgte für strahlende Augen bei den Kids

Die Fliedenerin hatte sich schon länger für das Programm beworben

Die Sozialeinrichtung in Chennai, Indien

Festlicher Weihnachtsschmuck

Die Kids freuen sich über ihre Geschenke

"Man wird schon ein bisschen wehmütig"

In diesem Jahr feiert die Osthessin das Weihnachtsfest zum ersten Mal ohne ihre Familie. "Meine Eltern haben mir ein Weihnachtspäckchen zugeschickt, was ich an Heiligabend öffnen werden. Zudem gab es weihnachtliches Gebäck aus der Heimat. Es ist ein wirklich seltsames Gefühl, sich bei Spekulatius, einem Weihnachtsfilm, 30 Grad und Sonnenschein auf das Fest einzustimmen", meint Celine und betont: "Auf Instagram sehe ich, wie meine Freunde auf den Weihnachtsmärkten unterwegs sind, Plätzchen backen oder Bilder im Schnee posten. Da wird man schon ein bisschen wehmütig." 

Für die Feiertage hat sich Celine, gemeinsam mit einer weiteren freiwilligen Helferin aus Deutschland sogar einen traditionellen, indischen Sari bestellt. "Hier wird fast jede Woche ein kulturelles Fest gefeiert", erzählt Celine. Gemeinsam mit den Kindern studiert sie dafür regelmäßig Tänze oder Gesangsdarbietungen ein. "Wir haben auch schon das Fliegerlied hier etabliert", lacht sie. Einige Tage vor Weihnachten kam ihre Familie in der Heimat zu einem Adventsessen zusammen. "Das hat bei uns wirklich lange Tradition. Das erste Mal nicht dabei zu sein, hat mich schon traurig gemacht. Dennoch freue ich mich auch auf das Fest hier und die einzigartigen Erfahrungen, die ich sammeln darf."

Kindern ein Lächeln schenken

Denn auch im Kinderdorf wird gemeinsam Weihnachten gefeiert. "An den Feiertagen geht es in die Messe. Gemeinsam mit den Kids haben wir an jedem Adventssonntag eine Kerze angezündet", berichtet sie. An Heiligabend kommen die Kinder dann gemeinsam mit den Freiwilligen bei Kuchen und Geschenken zusammen. "Meistens bekommen die Kids neue Kleidung, die von Organisationen gespendet wurde. Sie sind da sehr bescheiden und freuen sich über kleine Aufmerksamkeiten." Die Kinder sind aus verschiedensten Gründen in der Einrichtung gelandet. "Manche haben keine Eltern mehr, wurden von der Polizei hier abgegeben, sollten minderjährig verheiratet werden oder haben häusliche Gewalt erfahren", weiß Celine. "Umso schöner ist es, diesen Kindern ein Lächeln zu schenken, zu spielen und gemeinsam tolle Aktionen zu starten."

Mitte August 2023 geht es für Celine dann wieder zurück ins Königreich Flieden. Doch bis dahin gibt es für die 23-Jährige noch jede Menge zu erleben. "Ich freue mich auf alles, was noch kommt", so die Fliedenerin abschließend. (Lea Hohmann) +++


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