Archiv
Viele Amazon folgten dem Aufruf des Streiks. - Fotos: Gerhard Manns

BAD HERSFELD Mitten im Weihnachtsgeschäft

Amazon-Mitarbeiter unzufrieden: Streikversammlung in der Schilde-Halle

22.12.22 - Mal wieder wird bei Amazon in Bad Hersfeld gestreikt. Viele Mitarbeiter folgten dem Aufruf von der Gewerkschaft Verdi, die Arbeit niederzulegen und dafür zu streiken. Seit dem Montagmorgen befinden sich viele Mitarbeiter im Streik. Am Mittwochmorgen fand in der Schilde-Halle daher eine Streikversammlung statt.

Verdi-Gewerkschaftssekretärin LasMary Douglas Salar

"Wir wollen Druck auf Amazon ausüben und wir kämpfen für den Tarifvertrag. Dieser ist in diesen angespannten Zeiten wichtiger denn je", erklärte Verdi-Gewerkschaftssekretärin LasMary Douglas Salar. Dabei konkretisierte die Streikleiterin in ihrer Rede, welche Vorteil damit einhergehen würden: "Der Kampf ist wichtig, weil er die Grundlage ist, damit ihr Urluabs- und Weihnachtsgeld erhaltet. Zudem sind inflationsbedingte Lohnerhöhungen gewährleistet und die Altersversorgung ist mit inbegriffen. Dafür lohnt es sich zu kämpfen. Denn derzeit bestimmt Amazon die Bezahlung und ihr seid abhängig - das muss sich schnell ändern", so Douglas Salar weiter.

In den vergangenen Jahren wurde bereits viel erreicht


Die ehemalige zuständige Gewerkschaftssekretärin Mechthild Middeke

Allerdings ergänzte die Gewerkschaftssekretärin weiter, dass in den zurückliegenden Jahren schon viel zugunsten der Arbeitnehmer passiert sei und man auf diesen Erfolg stolz sein könne. "Wir haben in unserem Arbeitskampf schon viel gemeinsam bewegt, doch wir müssen weiter kämpfen. Umso schöner ist es, dass so viele Menschen unserem Aufruf gefolgt sind und an der Streikversammlung teilnehmen", freute sich Douglas Salar abschließend.

Klaus Schüller vom Deutschen Gewerkschaftsbund (DGB)

Die ehemalige zuständige Gewerkschaftssekretärin Mechthild Middeke, die seit Anfang November im Ruhestand ist, ließ es sich ebenfalls nicht nehmen, zu den Beschäftigten zu sprechen: "Wir befinden uns seit knapp zehn Jahren im Arbeitskampf. Am Anfang haben nur wenige an den Streikmaßnahmen teilgenommen - das hat sich glücklicherweise geändert. Es ist ein wichtiges Zeichen, dass die Halle heute so gut gefüllt ist und damit setzt ihr ein wichtiges Zeichen."

"Nicht aufhören, bis Tarifvertrag unterzeichnet ist"


Auch Klaus Schüller vom Deutschen Gewerkschaftsbund (DGB), ebenfalls im Ruhestand, schlug in diese Kerbe und appellierte energisch: "Ich habe jahrelang den Arbeitskampf aktiv mitunterstützt - es ist daher schön zu sehen, dass das Signal der Streiks immer sichtbarer wird. Wir dürfen nicht aufhören, solange der Tarifvertrag nicht unterzeichnet ist - derzeit werdet ihr teilweise ausgequetscht wie eine Zitrone. Dies muss dringend der Vergangenheit angehören."

Aktuell arbeiten 3.500 Menschen bei Amazon an den beiden Bad Hersfelder Standorten. Durch die Erfolge von Verdi nehmen an den derzeitigen Streikmaßnahmen laut der Gewerkschaft rund 900 Mitarbeiter teil. Ein Großteil von ihnen besuchte die Versammlung in der Schilde-Halle.

Bei der Streikerfassung am Mittwoch kam es zudem zu einer Neuerung. Erstmals wurde eine digitale Streikerfassung durchgeführt, aufgrund des Probelaufs wurden zudem auch noch herkömmliche Formulare von den Mitarbeitern ausgefüllt. Die genauen Zahlen, wie viele Amazon-Mitarbeiter am Mittwoch bei der Versammlung teilgenommen haben, soll im Laufe des Tages veröffentlicht werden. 

Amazon erklärte in einer Pressemitteilung am Mittwochnachmittag: "Bei Amazon haben die Vorbereitungen für die Weihnachtssaison bereits vor Monaten begonnen. Unsere Teams freuen sich darauf, die Bestellungen der Kund:innen rechtzeitig zu bearbeiten, und wir möchten unseren Kolleg:innen für ihre Arbeit danken. Als Arbeitgeber bietet Amazon gute Bezahlung, Zusatzleistungen und Entwicklungsmöglichkeiten - und das alles in einem attraktiven und sicheren Arbeitsumfeld. Seit September 2022 erhalten alle Amazon Mitarbeitende in der Logistik in Deutschland eine Gehaltserhöhung. Der umgerechnete Einstiegslohn liegt bei 13 Euro brutto pro Stunde aufwärts, inklusive Bonuszahlungen. Nach zwei Jahren Betriebszugehörigkeit liegt der Lohn im Durchschnitt bei über 35.000 Euro brutto pro Jahr. Zahlreiche Extras und Vergünstigungen kommen noch hinzu, wie Zuschüsse für den öffentlichen Nahverkehr und zur betrieblichen Altersvorsorge, Zuschüsse für eine Weiterbildung von bis zu 8.000 Euro, kostenlose Versicherungen, vergünstigte Mahlzeiten, kostenlose Getränke sowie Zuschläge, etwa für Überstunden.” (Kevin Kunze) +++


Über Osthessen News

Kontakt
Impressum
Cookie-Einstellungen anpassen

Apps

Osthessen News IOS
Osthessen News Android
Osthessen Blitzer IOS
Osthessen Blitzer Android

Mediadaten

Werbung
IVW Daten


Service

Blitzer / Verkehrsmeldungen Stellenangebote
Gastro
Mittagstisch
Veranstaltungskalender
Wetter Vorhersage

Social Media

Facebook
Whatsapp
Instagram

Nachrichten aus

Fulda
Hersfeld Rotenburg
Main Kinzig
Vogelsberg
Rhön