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Feierliche Verabschiedung in den Ruhestand von Werner Eichler (Mitte). Mit dabei sein Nachfolger Steffen Roth, die beiden Vorstandsmitglieder Walter Mengel und Gerhard Hahn sowie Bürgermeister Benjamin Tschesnok (von links). - Fotos: Erich Gutberlet

HÜNFELD VR-Vorstand Werner Eichler verabschiedet

Rekordinhaber: Fast 50 Jahre im Dienst für die Bank, ihre Mitglieder und Kunden

23.12.22 - Die VR Bank NordRhön hatte am Donnerstagabend in die Hünfelder Stadthalle Kolpinghaus eingeladen, um den langjährigen Vorstandssprecher Werner Eichler in den Ruhestand zu verabschieden. Viele kollegiale Weggefährten, aber auch zahlreiche Gäste aus allen Bereichen des kommunalpolitischen, wirtschaftlichen und gesellschaftlichen Lebens waren gekommen.

Im Mittelpunkt standen dabei die Rede von Vorstandsmitglied Walter Mengel sowie Grußworte von Bürgermeister Benjamin Tschesnok, des Vorstandsmitgliedes des Genossenschaftsverbandes Marco Schulz sowie des Aufsichtsratsvorsitzenden Christoph Priller. Musikalisch wurde die Feierstunde gestaltet vom Streicherensemble des Kammerorchesters Hünfeld. 

Die Verabschiedungsfeier wurde umrahmt durch eine gut gemachte Multivisions-Show. ...

Der Tisch der Familie Eichler.

In Anwesenheit von Eichlers Ehefrau Birgit sowie den beiden Söhnen Pascal und Manuel, deren Partnerinnen und des drei Monate alten Enkelkindes Tiril betonte Bankvorstand Mengel, dass Eichlers Dienstverhältnis am 31. Dezember enden werde. Dies nach fast 50-jähriger beruflicher Tätigkeit in der VR Bank NordRhön beziehungsweise ihrer Vorgängerinstitute, der Volksbank Tann und der VR Bank Tann.

Mengel: "Als Sie am 1. August 1973 ihre Ausbildung bei der Volksbank Tann begonnen haben, wer hätte da gedacht, dass Sie in 1990, also 17 Jahre später - im Alter von 33 Jahren - zum hauptamtlichen Vorstandsmitglied bestellt werden sollten und dass Sie diese Vorstandstätigkeit über einen so langen Zeitraum von mehr als 27 Jahren ausüben würden?" Insgesamt sei der Bald-Ruheständler fast 50 Jahre in der genossenschaftlichen Organisation für die VR Bank beziehungsweise deren Vorgängerinstitute tätig gewesen. Dies sei laut Personalabteilung "die längste Betriebszugehörigkeit, welche wir je hatten".

Steffen Roth folgt nach

Mengel weiter: "Bei Ihnen mussten nicht nur die Zahlen stimmen, sondern auch das Verhältnis zu unseren Mitarbeitern und Kunden. Gleichwohl haben sich die Zahlen imposant entwickelt. Die Bilanzsumme der Bank liegt mittlerweile bei über 1,6 Milliarden Euro. Wir beschäftigen über 200 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter und werden von annähernd 23.000 Mitgliedern getragen. Unsere VR Bank NordRhön hat sich gut entwickelt und ist personell und organisatorisch gut aufgestellt. Die Nachfolge im Vorstand ist mit Steffen Roth geregelt, sodass alles in geordneten Bahnen weitergehen kann". 

Thema Fusionen

Bürgermeister Benjamin Tschesnok (links) im Gespräch mit Jörg Bachmann, dem Marketingverantwortlichen ...

Werner Eichler und seine Ehefrau Birgit, der ganz besonders gedankt wurde. ...

Nachdem der zu Verabschiedende seinen Sitz zunächst im Service-Center hatte, zog er 2013 nach dem Ausscheiden von Alfred Etzel in die Hauptstelle um. Mengel: "Seither sind Sie Sprecher des Vorstandes. In dieser Zeit hat sich Vieles verändert. Wir haben mit Gerhard Hahn einen neuen Vorstandskollegen bekommen und wir haben dreimal fusioniert. Zunächst in 2015 mit der Raiffeisenbank Haunetal. Dann ein Jahr später mit der Raiffeisenbank Langenschwarz und schließlich in 2020 mit der Raiffeisenbank Asbach-Burghaun. Die Begleitumstände zu diesen Fusionen waren nicht immer schön. Aber schlussendlich sind die drei Banken mit ihren Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern inzwischen vollständig und erfolgreich integriert".

Durch das lange anhaltende Niedrigzinsumfeld und die Corona-Pandemie habe sich das Kundenverhalten verändert und sich die Bedingungen für die Finanzbranche in den letzten Jahren nicht unbedingt vereinfacht. Die damit verbundenen Entwicklungen habe Eichler erkannt und die Digitalisierung der Bank sowie die Umsetzung der Omnikanal-Strategie konsequent vorangetrieben. Dabei sei die zunehmende Nutzung der Arbeit im Homeoffice für ihn gewöhnungsbedürftig gewesen. Mengel: "Ihr Spruch in diesem Kontext lautete immer: ,Die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter machen mehr home als office'".

Stets gesprächsbereit

Es hätten auch schwierige Entscheidungen getroffen und unangenehme Maßnahmen umgesetzt werden müssen. Besonders herausfordernd seien in diesem Zusammenhang die Filialschließungen gewesen, die bei vielen betroffenen Kunden nicht auf Verständnis gestoßen seien. Doch auch hier habe Eichler durch viele Gespräche mit den jeweils Betroffenen, insbesondere auch mit den Bürgermeistern und Ortsvorstehern, maßgeblich dazu beigetragen, dass die Schließungen letztendlich akzeptiert wurden und die Kunden dem Geldinstitut treu geblieben seien.

Blick in den Saal der Stadthalle Kolpinghaus Hünfeld.

Enkeltochter Tiril ist drei Monate alt.

"Das ist ganz wesentlich ein Verdienst von Ihnen. Mit Ruhe, Besonnenheit, Zielstrebigkeit und Menschlichkeit haben Sie die Geschicke der Bank geleitet, stets das Wohl der Mitarbeiter und Kunden im Blick. Selten laut, aber bestimmt und nachhaltig, immer Schritt für Schritt, nach Gesetz, Satzung und nach Protokoll. Und immer auch mit einem offenen Ohr für die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter. Das ist gut angekommen".

Stark sozial engagiert

Aufsichtsratsvorsitzender Christoph Priller.

Marco Schulz vom Vorstand des Genossenschaftsverbandes.

Ein weiterer Charakterzug des Harley-Fahrers und passionierten Rauchers Eichler sei seine Hilfsbereitschaft und soziales Engagement. Als geschäftsführendes Kuratoriumsmitglied bekleidet er eine herausragende Position in der Dr. Hans und Hildegard Medler-Stiftung. Außerdem ist er Kuratoriumsmitglied in der Stiftung Bürgerhospital und Sankt Elisabeth Krankenhaus in Hünfeld sowie in der Bürgerstiftung Burghaun. Des Weiteren Mitglied im Beirat der Helios St. Elisabeth Klinik und der Point Alpha Stiftung sowie im Diakonieausschuss der Evangelisch-Lutherischen Kirchengemeinde in seinem Heimatort Tann. Darüber hinaus engagiere sich Eichler im Vorstand des Hünfelder Reitervereins und im Lions-Club. Dies alles seien Zeichen dafür, dass Verantwortungsbewusstsein, Hilfsbereitschaft und Tatkraft keine Fremdwörter für den scheidenden Vorstandssprecher seien.

Grußworte

Für musikalische Umrahmung sorgte das Streicherensemble des Kammerorchesters ...

Die Stadthalle Kolpinghaus in Hünfeld am Donnerstagabend. Schauplatz der Verabschiedung. ...

Aufsichtsratsvorsitzender Christoph Priller sprach ebenfalls von einem "langen und abwechslungsreichen Berufsleben". Hohe Loyalität hätten ihn ausgezeichnet. Eichler sei stets ein sehr gutes und großes Vorbild gewesen, das bleiben werde. "Sie haben prägende und bleibende Spuren hinterlassen", so Priller. 

Marco Schulz, Vorstand Genossenschaftsverband, nannte Eichler angesichts von dessen langem Berufsleben einen "Rekordinhaber", der stets Verantwortung für die Bank und die Region insgesamt übernommen habe. Dafür, dass er auch unpopuläre Entscheidungen habe treffen müssen, gebühre ihm hoher Respekt. Das Fazit des zuständigen Prüfers für die Genossenschaftsbanken: "Ich erteile Ihnen einen uneingeschränkten Bestätigungsvermerk". 

"Die genossenschaftliche Idee bleibt aktuell", betonte Hünfelds Verwaltungschef Benjamin Tschesnok und würdigte Eichler, der das genossenschaftliche Denken von der Pike auf gelernt, verinnerlicht und gelebt habe. Gerade in ländlichen Regionen übernähmen genossenschaftlich strukturierte Banken und Sparkassen Verantwortung für die Menschen, und auch dies habe der zu Verabschiedende vorgelebt.  

"Mit Respekt und Skepsis"

Werner Eichler bei seiner Dankesrede.

Eichler selbst hatte verschiedene Anekdoten aus seinem Tanner und Hünfelder Arbeitsleben parat, erinnerte sich unter anderem an einen vermeintlichen "Banküberfall mit Geiselnahme samt schwerbewaffneten Polizisten" und an seinen ersten Arbeitstag, an dem er Hartgeld rollen musste. Sehr Vieles habe sich in den knapp 50 Jahren verändert, die Arbeit habe Spaß gemacht, obwohl es auch manche schwierigen Situationen gegeben habe, die man gemeinsam habe meistern können. Die VR Bank NordRhön sei strukturell neu organisiert und damit fit für die Zukunft gemacht worden. In seinen Dank bezog Eichler alle Weggefährten mit ein, ganz besonders aber sagte er Dank der Familie, die ihm stets den Rücken gestärkt habe. "Mit Respekt und Skepsis gehe ich in meinen neuen Lebensabschnitt". (Bertram Lenz) +++


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