Archiv
Rund um die Weihnachtszeit gibt es viele Mythen und Aberglauben. - Fotos: Pixabax

REGION Aberglaube zum Weihnachtsfest

Schmutzige Wäsche, Sternschnuppen und der Teufel im Ofen

25.12.22 - Die dunkle Zeit hat im Laufe der Jahrhunderte oft dazu geführt, dass die Menschen abergläubische Gedanken hatten. Zwischen Weihnachten und dem Beginn eines neuen Jahres glaubten Menschen an einige Dinge, die angeblich entweder Glück oder Unglück bringen sollten.

Auch heute halten sich noch immer Menschen daran.

OSTHESSEN|NEWS hat einige der Überlieferungen gesammelt.

In Hessen weniger, dafür aber im südlichen Teil Deutschlands und Österreich gelten die zwölf Raunächte zwischen dem ersten Weihnachtstag und dem Dreikönigstag als besondere Nächte. Manchmal wird auch nur die Zeit zwischen Weihnachten und Silvester so bezeichnet. Laut einer Bauernregel sollten die Raunächte das Wetter der kommenden zwölf Monate bestimmen. 

Wäsche waschen ist tabu

Die Menschen glaubten, dass in den Raunächten böse Geister oder auch Ungeheuer umgehen. Die Wortherkunft kann sich zum einen auf das Wort "rûch" beziehen, das die mit Fell bekleideten Dämonen meint, zum anderen auf den Weihrauch, mit dem die Häuser gegen böse Geister geschützt werden sollten. Dem Aberglauben nach soll man in den Raunächten keine Wäsche waschen beziehungsweise keine Wäscheleinen aufhängen, weil sonst ein Familienmitglied sterben könnte. Manchen glauben auch, dass Wäsche in diesem Zeitraum nicht sauber werde oder sich Geister in den aufgehängten Wäschestücken verfangen könnten, die dann das Jahr über Unheil bringen.

Es gibt regional noch andere - heute absurd anmutende - Dinge, die man in dieser Zeit tun sollte oder auf keinen Fall tun darf. Es darf beispielsweise nicht gesponnen werden, weil das nur Hexen tun. Geliehenes muss zurückgegeben werden. Äpfel oder Nüsse vom Boden aufheben führt zu Ausschlag. Arbeiten ist verboten, weil sonst Unglück über Heim und Hof kommt. Wer morgens pfeift, beschwört Unglück herauf. Wer Haare oder Nägel schneidet, bekommt im Laufe des nächsten Jahres Gicht oder Kopfschmerzen. In der Nacht vom 24. auf den 25. Dezember darf keine Glut im Ofen sein, denn sonst kommt der Teufel zu Besuch.

Allerdings gibt es auch Positives über diese Zeit: Fällt in dieser Zeit viel Schnee, wird das kommende Jahr fruchtbar. Träume in den Raunächten werden sich erfüllen. Und wenn man Knöpfe von der Kleidung verliert, dann verliert man auch nur soviel Geld, wie Knöpfe abgefallen sind. Heilkräuter sollen in den Raunächten besonders gut wirken.

Küsse unterm Mistelzweig

Wer zwischen dem 25. und 26. Dezember eine Sternschnuppe sieht, dem erfüllt sich der Sage nach ein Wunsch. Dies "gilt" allerdings auch für alle anderen Sternschnuppen im Jahresverlauf. Mistelzweige über der Tür sollen Glück und Gesundheit bringen. Heutzutage ist es eher üblich, dass sich Menschen, die zufällig gemeinsam darunter stehen, einen Kuss geben.

Natürlich ist es jedem selbst überlassen, ob er an die vielen Mythen in der Zeit "zwischen den Jahren" glauben möchte. Sicher ist aber eines: Die Weihnachtszeit ist immer eine ganz besondere Zeit im Jahr. (Christopher Göbel) +++


Über Osthessen News

Kontakt
Impressum

Apps

Osthessen News IOS
Osthessen News Android
Osthessen Blitzer IOS
Osthessen Blitzer Android

Mediadaten

Werbung
IVW Daten


Service

Blitzer / Verkehrsmeldungen Stellenangebote
Gastro
Mittagstisch
Veranstaltungskalender
Wetter Vorhersage

Social Media

Facebook
Twitter
Instagram

Nachrichten aus

Fulda
Hersfeld Rotenburg
Main Kinzig
Vogelsberg
Rhön