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Pfarrer Markus Schneider mit Gemeindereferentin Bianca Lauer und Natascha Neumann vom Pfarrgemeinderat am Freitagmorgen beim Aufbau für die Christmette im Reitstall in Besges - Fotos: Archiv / Martin Engel, Privat

FULDA Einladung zu einer neuen Bescheidenheit

Bethlehem ist auch in Besges: Die etwas andere Christmette "im Stall von B."

24.12.22 - Erinnern Sie sich noch, wie vor zwei Jahren die Diskussion entbrannte, ob man denn angesichts der Pandemie überhaupt Christmetten feiern dürfe? Und wenn ja, wie viele Gläubige man in die Kirchen reinlassen könne? In dieser verzwickten Situation hatte die katholische Kirchengemeinde St. Martin eine zündende Idee: "Warum feiern wir die Christmette nicht einfach in dem riesigen Reitstall von Matthias Bohl in dem kleinen Fuldaer Stadtteil Besges? Und das Ganze nennen wir: Weihnachten im Stall von B."

Archivbilder von der Christmette im vergangenen Jahr

Als "Sakristei" dient ein Pferdeanhänger

Gesagt, getan. "Die Resonanz damals war überwältigend. 150 Gläubige sind gekommen. Zum Vergleich: In der Markuskirche in Haimbach hätten bei den Abstandsregeln höchstens 48 Menschen Platz gefunden", sagt Pfarrer Markus Schneider im Gespräch mit OSTHESSEN|NEWS. Da war klar: Diese etwas andere Christmette schreit förmlich nach einer Wiederholung.

Der Reitstall von Matthias Bohl in Besges

Es ist Freitagvormittag, und die Vorbereitungen in der Reithalle für die Christmette am Samstag um 22 Uhr laufen auf Hochtouren, überall sind fleißige Gemeindemitglieder am Werk. Da werden Stühle angekarrt, die sonst bei Messen auf dem Domplatz zum Einsatz kommen; die roten Teppiche rund um den Altar stammen aus St. Andreas in Neuenberg; ein gut vier Meter hoher Weihnachtsbaum wird festlich geschmückt; der Gasthof "Zur Linde" in Bimbach hat seine Krippenfiguren zur Verfügung gestellt; ein Pferdeanhänger wird zur Sakristei umfunktioniert, und an den Wänden werden Kerzen und bunte Scheinwerfer aufgestellt.

"Zugegebenermaßen handelt es sich hier um eine recht komfortable Reithalle. Doch sie ist nichts im Vergleich zu unseren Prunkkirchen", erklärt Pfarrer Schneider. "Aber genau darum geht es: Mit dieser Allegorie des ,weniger ist mehr‘ wollen wir zurück zu den Wurzeln unseres Glaubens finden. Denn die Leute wollen sich zunehmend von überflüssigem Schnickschnack befreien – siehe die Tiny-Häuser, die ja immer beliebter werden."

Mit der Doppeldeutigkeit des Anfangsbuchstabens "B." spiele man ganz bewusst. "Das steht zum einen natürlich für Besges, zum anderen aber auch für Bethlehem", so Pfarrer Schneider. "Jesus wurde vor 2000 Jahren in den Staub des Stalls von Bethlehem geworfen, um genau darin zum Licht für alle Menschen zu werden. Bethlehem ist die Einladung zu einer neuen Bescheidenheit, die den Blick öffnet für das Wesentliche. Sich zu reduzieren und zu fokussieren, das ist die Botschaft von Bethlehem. Mehr braucht es zu Weihnachten nicht."

Pfarrer Markus Schneider (rechts) und O|N-Redakteur Matthias Witzel

Schon am Samstag um 16 Uhr gibt es in der Reithalle eine Kinderweihnachtsmesse mit Krippenspiel. Und wem der Weg nach Besges abends zu weit ist, für den wird alternativ eine Christmette um 22 Uhr in St. Andreas in Neuenberg angeboten. (mw) +++


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