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Traditionelles Neujahrslied in Hünfeld heute Abend. - Fotos: Stadt Hünfeld

HÜNFELD Eine alte Tradition

Guter Brauch: Neujahrssingen und Ansprache des Bürgermeisters

31.12.22 - Seit dem 19. Jahrhundert wird in Hünfeld das neue Jahr mit der Aufführung des Neujahrsliedes willkommen geheißen. So auch am frühen Samstagabend.

Früher waren es die Handwerksmeister, die das traditionsreiche Lied auf dem Dach des Rathauses sangen, heute ist es von einer Formation mit Martin und Willi Genßler, Ute Krönung und Marie-Luise Deisenroth  gemeinsam mit der Stadtkapelle Hünfeld unter den Rathausarkaden aufgeführt worden.

Die Feuerwehr Hünfeld servierte dazu labende Getränke, damit die Zuhörer sich gemeinsam auf den Silvesterabend einstimmen konnten. Bürgermeister Benjamin Tschesnok wandte sich in einem Grußwort an die Bürgerinnen und Bürger, hielt Rückschau und gab einen Ausblick auf Vorhaben im Jahr 2023.

Hünfelds Bürgermeister Benjamin Tschesnok.

Foto: Medienkontor Fulda

Der Verwaltungschef: "Vor einem Jahr habe ich Ihnen voller Vorfreude einen Ausblick auf das Jahr 2022 gegeben. Niemand wollte es für möglich halten, dass nur sechs Wochen später dieser verbrecherische Krieg in der Ukraine, auf unserem europäischen Kontinent, losbrechen würde. Die Folgen sind auch für uns spürbar, viele Menschen suchen Zuflucht vor Bomben und dem mörderischen Kriegsgeschehen auch in unserer Stadt".

Die Krisen und die Kommune

Man habe eine Krise bei der Beschaffung von Energie, die Inflation sei hochgeschnellt auf Werte, die wir seit Generationen nicht gekannt haben und die Wirtschaft klage nach wie vor über Lieferengpässe und Probleme in den internationalen Verflechtungen, die so manches hemme. Tschesnok: "Auch wir als Kommune bekommen das zu spüren. Ich glaube, unser aller sehnlichster Wunsch für das kommende Jahr ist, dass dieser entsetzliche Krieg, dass das Morden und Töten, das Zerstören von Kulturgütern und Infrastruktur ein Ende findet und es allen, und ich sage ganz bewusst, allen europäischen Völkern, all unseren Nachbarn, möglich ist, in freier Selbstbestimmung den Weg für eine gemeinsame Zukunft auf unserem Kontinent gestalten zu dürfen".

Denn auch ohne diesen Krieg stehe man vor großen Herausforderungen wie demographischer Wandel und Klimawandel, die uns in den kommenden Jahren und Jahrzehnten fordern werden. "Die Antworten auf diese Fragen werden wir nicht allein in unserer Stadt und in unserem Land finden können, hier ist eine weltweite Kooperation unerlässlich. Was wir allerdings als Stadt, als Gemeinschaft aller Bürgerinnen und Bürger unserer Stadt tun können, das wollen wir tun". 

Dennoch Optimismus

Es gebe Grund, mit einigem Optimismus in die Zukunft zu blicken. Die wichtigste Grundlage für all unser kommunales Handeln sei natürlich die wirtschaftliche Entwicklung. Wenn man auf die Arbeitsmarktdaten blicke, dann haben wir eine Situation, die statistisch nahe an der Vollbeschäftigung ist. "Auch wir als Stadtverwaltung haben ganz im Gegenteil Sorge, auch in Zukunft genügend Fachpersonal zu finden. Unsere Stadt bietet heute deutlich mehr als 8.000 Arbeitsplätze und Erwerbsmöglichkeiten und ich bin sehr zuversichtlich, dass wir in wenigen Jahren die 10.000 überschreiten werden. Ich möchte dazu nur auf wenige Stichworte verweisen, im kommenden Jahr wird Tegut mit seinem gigantischen Logistikzentrum an den Start gehen und allein über 800 zusätzliche Arbeitsplätze in unserer Stadt anbieten, die Deutsche Post wird in Hünfeld ein neues Verteilerzentrum errichten und auch die Pläne für einen Neubau und damit eine Erweiterung der hessischen Zentrale für Datenverarbeitung werden zunehmend konkreter".
 
Dabei müsse Schritt gehalten werden mit der Infrastruktur: "Das beginnt bei der Kinderbetreuung, wo wir im kommenden Jahr zwei große Akzente setzen wollen mit der Fertigstellung der Kindertagesstätte am Molzbacher Berg und einem neuen Kinderbetreuungsangebot in unserer Innenstadt und geht über vielfältige Maßnahmen, mit denen wir gerade unsere Innenstadt, die gute Stube unserer Stadt stärken wollen. Wir werden in der Vereinsförderung nicht nachlassen und uns insbesondere mit den Sport treibenden Vereinen zusammensetzen, um erstmals einen Sportentwicklungsplan zu erstellen, der sowohl den Vereinen als auch den kommunalen Entscheidungsträgern eine wichtige Handreichung bieten soll, denn auch da macht sich der demographische Wandel sehr deutlich bemerkbar". 

Man wolle im kulturellen Angebot der Stadt, ein Stück Lebensqualität für alle Bürgerinnen und Bürger, nicht nachlassen, sondern weitere Akzente setzen, die die Innenstadt stärken sollen. In diesen Kontext gehört auch die geplante Bebauung der ehemaligen Klostergärtnerei, innenstadtnah mit Geschäften, Wohnungen und hoffentlich auch einem Ärztehaus. "Ich bin sehr zuversichtlich, dass wir damit im kommenden Jahr beginnen können".

Foto: Medienkontor Fulda

Foto: Medienkontor Fulda

Wichtig sei aber auch,  die Basisinfrastruktur auf gutem Stand erhalten. "Deshalb werden wir Ihnen auch im kommenden Jahr wieder einige Baumaßnahmen im Kanal- und Straßenbau zumuten müssen, denn wir dürfen unsere Infrastruktur nicht verkommen lassen. Damit würden wir sonst Hypotheken für kommende Generationen aufbauen".

Man stelle sich allen großen Herausforderungen und große Aufgaben, wie gerade dem Klimawandel. Dabei wolle man sich eines bewahren, "was unsere Stadt gerade in schwierigeren Zeiten immer wieder ausgezeichnet hat, der Zusammenhalt, das Zusammenstehen und ein faires Miteinander."   

Anschließend hatten die Zuhörer die Gelegenheit, die Jahresabschlussgottesdienste in den Hünfelder Kirchen zu besuchen, bevor sie zu ihren Silvesterfeiern gingen. (pm) +++


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