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Borussen-Fans gegen Barockstadt-Anhänger: Fan-Rivalität drohte zu eskalieren
04.01.23 - Auch Tage nachdem die Absage des beliebten und traditionellen Reinhold-Völker-Gedächtnisturniers publik wurde, sorgen die Hintergründe der Entscheidung für Aufsehen. Sicherheitsbedenken waren letztlich ausschlaggebend für die Absage des Hallenturniers, Fans hatten mit Gewalt und Ausschreitungen gedroht. Wie sich nun herausstellt, soll es sich dabei um Anhänger von Borussia Fulda und der SG Barockstadt gehandelt haben.
Wirklich überraschend kommt dies allerdings nicht. Seit der Gründung der SG Barockstadt 2018 sind sich die Anhänger der beiden Vereine nicht grün. Viele Fans der Borussia lehnen die Barockstadt ab, drücken lieber ihrem weiterhin eigenständig spielenden Verein in der A-Liga die Daumen. In den letzten Jahren kam es daher immer wieder zu gegenseitigen Provokationen durch Schmähgesänge, Überkleben und Abreisen von Aufklebern und Graffitibotschaften. Wirklich eskaliert ist die Situation aber noch nie.
SGB-Manager Sebastian Möller Archivfoto: ON
SGB-Manager Sebastian Möller Archivfoto: ON
Sicherheitsbehörden befürchteten Eskalation Die Sicherheitsbehörden befürchteten jetzt aber anhand von Social-Media-Posts, dass sich das beim Horaser Hallenturnier hätte ändern können. Möglicher Grund: Die beiden Mannschaften wären in der Gruppe A direkt aufeinandergetroffen. "Wir stehen in ständigem Kontakt mit der Polizei und den Sicherheitsbehörden. Als wir über die Sicherheitsbedenken informiert wurden, haben wir sofort angeboten, unsere Mannschaften zurückzuziehen. Das hat aber augenscheinlich nicht ausgereicht", sagt SGB-Manager Sebastian Möller gegenüber OSTHESSEN|NEWS.
Denn trotz des Rückzugs der SGB forderte die Polizei ein Sicherheitskonzept vom FV Horas, welches auch den Einsatz eines professionellen Sicherheitsdienstes beinhaltete. "Wir hätten vier Ordner für sechs Stunden pro Tag benötigt. Bei einem Stundenlohn von 25 Euro und drei Tagen wären das 1.800 Euro gewesen. Diese Kosten, gepaart mit der Kurzfristigkeit der Ereignisse und der Angst vor Eskalation hat uns dann zu der Absage bewogen", erklärt Winfried Mehler aus dem Vorstand des FV Horas und zuständig für die Organisation des Turniers.
Symbolbild: ON
Symbolbild: ON
Vereine sind um konstruktives Verhältnis bemüht Von der Absage überrascht wurde auch Borussia Fulda. "Wir haben davon aus der Presse erfahren. Mit uns hat im Vorfeld niemand gesprochen", sagt SCB-Präsident Oliver Hasenauer. Er und seine Kollegen aus dem Vorstand hatten auch keinerlei Hinweise, dass die eigenen Fans zur Gewalt aufgerufen hätten. "Wir haben eine überschaubare Fangemeinde und sind mit allen in Kontakt. Es gab nie ein konkretes Anzeichen."
Ob es wirklich zu Gewalt gekommen wäre, wird für immer Spekulation bleiben. Fest steht aber: Diese Geschichte kennt nur Verlierer. Die Anhänger von Borussia Fulda und der SG Barockstadt stehen mal wieder in schlechtem Licht da. Dabei sind die Macher beider Vereine um ein konstruktives Verhältnis bemüht. "Wir sprechen regelmäßig miteinander, wir leben in der Johannisau ja quasi zusammen. Solche Geschichten sind da völlig unnötig", so Hasenauer.
FV Horas der größte Verlierer
Der größte Verlierer ist aber der FV Horas. Nach schweren Corona-Jahren wollte man mit dem Reinhold-Völker-Turnier endlich wieder ein großes Hallen-Fußballfest feiern. Durch die Absage gehen dem Verein jetzt geschätzt 2.500 Euro durch die Lappen. "Das Geld konnten wir im Winter immer gut gebrauchen", so Winfried Mehler, der den Vereinen aber keinen Vorwurf machen möchte. "Sie können nichts dafür. Diese Anhänger meinem im Vereinsnamen zu sprechen, schaden ihm aber nur."Das Augenmerk beim FV Horas liegt nun schon auf dem Turnier 2024. Mit genügend Vorlaufzeit will man nun ein Sicherheitskonzept auf die Beine stellen. Dann sollen auch wieder die SG Barockstadt und Borussia Fulda mit von der Partie sein: "Borussia ist ein absoluter Traditionsverein und die Barockstadt ein Aushängeschild der Region. Sie gehören einfach zu so einem Turnier dazu." (fh) +++
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