Archiv

Kaum aus der Kirche im Freien wird die Truppe von den ersten Passanten angesprochen. Eine von ihnen erklärt im Gespräch: "Den Segen bringen und Frieden bringen, das ist doch das wichtigste". Eine schöne Botschaft. - Fotos: Moritz Bindewald

FULDA "Segen und Frieden bringen"

Alle Jahre wieder: Sternsinger erfreuen ihre Gemeinden mit Lied und Lächeln

06.01.23 - "Anderen Kindern, die nicht so viel Geld haben, zu helfen", das motiviert den 10-jährigen Jonathan heute, um die Häuser zu ziehen - und damit ist er nicht allein. Jedes Jahr machen sich Sternsinger auf den Weg, um den Bewohnern ihrer Gemeinde den Segen zu bringen.

Eben so auch heute im Fuldaer Stadtteil Neuenberg, in diesem Jahr mit einer bedeutenden Neuerung. Die Aktion bereitet den Kindern viel Freude, sorgt für Lächeln und gute Laune. "Das macht jede Menge Spaß", bestätigt der kleine Henry. Für ihn ist heute das erste Mal und er ist mächtig aufgeregt. Was genau der Plan sei? "Wir ziehen von Haus zu Haus, singen und bekommen dafür eine Spende", erklärt er.

Nur nach Anmeldung: Sternsinger klingeln nicht mehr an allen Häusern

"In diesem Jahr haben die Kinder eine Liste mit Häusern, bei denen sie klingeln sollen", erklärt Judith Maier. Haushalte hatten sich vorab anmelden müssen, wenn die Sternsinger sie besuchen sollten. "Wir haben uns dazu entschlossen, aus Respekt vor den Menschen, die unsere Religion nicht teilen". Es sei ja verständlich, dass nicht jeder sein Haus gesegnet haben wolle.

Maier ist in diesem Jahr für die Organisation der Aktion in Neuenberg zuständig, gemeinsam mit Ellen Rothwilder engagiert sie sich freiwillig. "Schon als Kind bin ich immer bei den Sternsingern mitgelaufen, da ist das bloß der nächste Schritt gewesen", sagt sie. Es sei ein schönes Gefühl, diese Erfahrung weitergeben zu können.

Nach Corona endlich wieder eine große Truppe

"Wir laufen in diesem Jahr mit über 20 Personen, das ist echt toll nach den Corona-Jahren". In dieser Zeit sei das Engagement rückläufig gewesen, Zahlen wie die heutigen unvorstellbar. "Abstand, Maske und Angst vor Ansteckung haben die Menschen dazu bewogen, zu Hause zu bleiben", sagt Maier.

Kaum aus der Kirche gekommen, werden die Sternsinger von den ersten Passanten angesprochen. Eine Frau erklärt: "Den Segen und Frieden bringen, das ist doch das wichtigste". Eine schöne Botschaft. (Moritz Bindewald) +++