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Prägendes Gesicht des Sports in Osthessen: Hans Hantke - Archivfotos: O|N

SCHENKLENGSFELD Hans Hantke (1): der Sportjournalist

"Es war mein Kindheitstraum, Sportreporter zu werden"

09.01.23 - Am kommenden Wochenende geht in der Göbel Hotels Arena in Rotenburg an der Fulda die 47. Auflage von Sport & Show über die Bühne. Es gibt drei Möglichkeiten, diese Weltklasse-Veranstaltung mitzuerleben: am 13. Januar (Beginn 19.30 Uhr) sowie am 14. Januar (14 Uhr und 20 Uhr). Sport & Show ist ein einzigartiger Mix aus sportlicher Spitzenklasse, Artistik, Varieté, Musik und Comedy. Der Kopf hinter dieser Idee, die durch die Decke ging und seit fast fünf Jahrzehnten die Massen lockt, ist Hans Hantke. OSTHESSEN|NEWS beleuchtet in zwei Teilen seine Persönlichkeit. Zunächst geht es um sein konturenreiches und vielfältiges Gesicht als Sportjournalist.

Ob er das Gesicht des Sports in Osthessen sei? "Das ist vielleicht ein bisschen übertrieben", antwortet der 77-Jährige,  "da gab es auch andere, wie beispielsweise Uwe-Bernd Herchen, einst sein Chef bei der Fuldaer Zeitung, bei der Hantke ab 1. August 1971 als Volontär einstieg. "Eher das Gesicht im Kreis Hersfeld-Rotenburg", schränkt er ein. Einigen wir uns auf das Gesicht von Sport & Show. Oder genauer gesagt: Sportpresseschau, wie die Veranstaltung bei ihrer Gründung hieß. Am 5. Februar 1975 fand sie in der Sporthalle Hohenroda erstmals statt, lange hatte sie am Obersberg in Bad Hersfeld ihr Zuhause, seit 2017 gastiert sie in Rotenburg. 

Kontakt mit den Sportlern - Eintauchen in eine faszinierende Welt

Eines hat sich nie geändert. Hans Hantke, der in Schenklengsfeld-Wippershain lebt, knüpft - wenn auch nicht alleine - die Fäden. Er stellt die Kontakte zu den Akteuren aus aller Welt her. So, wie er immer mit ihnen in Berührung war. Auf du und du war. Er legte großen Wert darauf, stets nahe dran zu sein, wie man heute sagen würde, in der ersten Reihe zu sitzen. Seine Karriere war und ist facettenreich. Unglaublich vielfältig. Tauchen Sie mit ein in diese faszinierende Welt.

Gut 20 Jahre lang war Hantke neben seinem Job als Zeitungsredakteur auch als Reporter für den Hessischen Rundfunk im Einsatz. Zunächst fuhr er öfter nach Kassel und berichtete live aus dem Auestadion über die Hoch-Zeiten des KSV Hessen - auch, als die drauf und dran waren, in die 1. Liga aufzusteigen. Die Frankfurter riefen an, hieß es da immer, HR-Sportchef Erich Laaser oder Joachim Böttcher und Uli Grosser - und Hantke übernahm. Diese Reportertätigkeit diente ihm gewissermaßen "als zweites Standbein", wie er bemerkt. Sein erstes: die Ausbildung zum Sportjournalisten - oder wie es damals hieß: zum Sportreporter.

Dem Volontariat in Fulda folgte der Wechsel nach Bad Hersfeld

Hans Hantke und Bernd Budzik alias Butler James, über Jahrzehnte ein kongeniales ...

Nach seiner Station in Kassel ging's nach Fulda, wo er im neu gegründeten HR4-Studio, wo er viele Jahre lang über Sportereignisse in Osthessen berichtete. Vielen Sportarten gab er in Osthessen eine Bühne, nicht nur den gängigen wie Fußball oder Handball. Dem Volontariat bei der FZ folgte der Wechsel nach Bad Hersfeld. Als Redakteur für Lokales und Sport trat er am 1. Juli 1973 seinen Dienst an. Hantke baute eine Sportredaktion auf - zunächst alleine, bis Frank Kimpel und noch später Hartmut Wenzel hinzukamen. Wie der heute 77-Jährige seine Arbeit im beschaulichen Bad Hersfeld begriff, wie er sie auslegte, mit Struktur, Leben und Persönlichkeit füllte, das bleibt unvergessen.

Aktualität, gepaart mit Feature und Hintergrund - das waren die Schwerpunkte seines Jobs. "Und wo ich hinterher war, das war der Jugendsport. Wie kann ich junge Leser ansprechen, sie gewinnen und binden", war einer seiner Gedanken. Tabellen vom Jugendfußball, "die hat es vorher in dem Umfang nicht gegeben", blickt Hantke stolz zurück. In Pionier Hans Wegfahrt fand er einen verlässlichen Jugendfußballsachbearbeiter. 

Zehn Jahre Hallensprecher des TV Eitra - legendäres Interview mit Max Schmeling

Der Name Hans Hantke war ein Begriff in der regionalen Sportwelt geworden. Und längst auch darüber hinaus. "Ich bin ganz schön rumgekommen", nennt er einen Aspekt seines Jobs. Etwa bei Fußball-Europapokal-Endspielen der Landesmeister in Madrid (HSV gegen Nottingham Forest 1980) oder Rotterdam (Bayern München gegen Aston Villa 1982), bei Handball-EM oder Fußball-EM 1988. Teil seiner Entwicklung war auch die famose Geschichte der Handballer des TV Eitra. Hantke berichtete über den Höhenflug des Teams aus der Gemeinde Hauneck, das unter Trainer Zeljko Zovko von der Oberliga bis in die Bundesliga aufstieg. Zehn Jahre lang war er Hallensprecher beim TV Eitra.

Auch der Boxsport gehört zu Hantkes Vita. Noch zu seiner Fuldaer Volontariats-Zeit war er bereits im Londoner Empire Pool unterwegs. Der Fuldaer Rüdiger Schmidtke kämpfte dort gegen Christ Finnigan um den EM-Titel im Schwergewicht der Profis. In diesem Zusammenhang lernte er viele namhafte Sportler kennen, Karl Mildenberger etwa, oder seine Recherchen führten ihn in den Boxstall Müller im Taunus. Auch mit dem seinerzeit bekannten Box-Promoter Henk Ruhling aus den Niederlanden machte Hantke Bekanntschaft. Eines aber war besonders: mit Max Schmeling, dem einstigen Weltmeister und Aushängeschild deutschen Boxens, führte er ein Interview. "Darauf bin ich ganz stolz", betont Hantke noch heute.

Beckenbauer, Hitzfeld, Trapattoni oder Collina - "Ich könnte ein Buch schreiben"

Um sein Sportreporter-Leben zu bereichern, könnte man locker einige prominente Namen hinzufügen, mit denen der Wippershainer Bekanntschaft gemacht hat. "Der Kaiser" Franz Beckenbauer etwa, die Trainer Ottmar Hitzfeld oder Giovanni Trapattoni, der Welt-Schiedsrichter Pierluigi Collina oder der Boxer Dariusz Michalczewski. "Ich könnte ein Buch schreiben", sagt Hantke - und nach Aufzählung nur der wichtigsten Daten und Namen nimmt man es ihm widerspruchslos ab.

Hantke schrieb für den kicker, die FAZ und viele Zeitungen oder Zeitschriften mehr. Zudem vertonte er über 15 Jahre lang mit seiner markanten Stimme bei Television Engels in Niederaula Filmproduktionen. Unzählige Male füllte er das Aufgabengebiet als Moderator aus - nicht zuletzt 40 Jahre lang bei Sport & Show. Stets war er gut informiert, wirkte sachlich, informativ und schlug eine Brücke zwischen Mensch und Sportler. Lernen kann man das nicht. 

"Ich bin noch in der Bleizeit groß geworden" - Arbeit in drei Epochen

Es hört sich folgerichtig an, wenn er verrät: "Es war mein Kindheitstraum, Sportreporter zu werden. Das war immer in meinem Hinterkopf." Durch die WM 1954, als er das legendäre Endspiel in Bern vor dem Fernseher verfolgte, wurde das noch verstärkt. Und er ist sich bewusst darüber, dass er seiner Ehefrau Irene und seinen drei Söhnen Nico, Tobias und Christian viel zu verdanken hat. "Die mussten zurückstecken. Wenn ich an jedem Wochenende unterwegs war oder bis 23 Uhr Dienst hatte." Apropos Dienst: In 34 Jahren Hersfelder Zeitung hat er drei Epochen durchlaufen: "Ich bin noch in der Bleizeit groß geworden." Es sind in der Tat drei Ären: Bleisatz, Fotosatz, Computer.

Wenn sich der Vorhang zur ersten Veranstaltung von Sport & Show am Freitagabend hebt, könnte sich Hans Hantke zurücklehnen. Er hat alles getan im Hintergrund. Kontakte geknüpft, sie aufgebaut und konserviert - und damit Voraussetzungen geschaffen, dass die Darbietungen nach zweijähriger Corona-Pause auch in 2023 die Zuschauer begeistern und ins Herz treffen. (wk)


In Folge 2 lesen Sie Spannendes über den Menschen Hans Hantke


TICKETS sind noch erhältlich: über die Internetseite www.sportundshow.de

Telefonisch unter 06677/9180204


Der Veranstalter bietet zu allen Vorstellungen einen Bus-Shuttle-Service an.
Bad Hersfeld: Göbels Hotel Arena - 6 Euro
Bebra: Göbels Hotel Arena - 4,50 Euro
Stadt Rotenburg: Göbels Hotel Arena - 3 Euro
Der Shuttledienst vom Parkplatz Kottenbach bleibt kostenfrei. +++


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