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Jana Schwarz

Stephan Winkler "Sog"

28.10.09 - KLEINSASSEN

3 Ausstellungen 8 Künstler: Britta GLASER, Joachim SCHÜLER, 6er Gruppe

die Dalí Ausstellung ist vorbei und nachdem die Kunststation nun eine Woche lang wegen Umbau geschlossen ist, werden am nächsten Sonntag, 1. November, gleich 3 Ausstellungen eröffnet. Im einzelnen handelt es sich um:- Britta Glaser - Malerei, Joachim Schüler - Malerei, Zeichnung, Collage, Druck und Schmücke Dein Heim - Gruppenausstellung. Alle drei Ausstellungen dauern bis zum 17. Januar 2010.

JOACHIM SCHÜLER - Zeichnung, Malerei, Collage, Druck

Der in Frankfurt am Main geborene Designer und Künstler Joachim Schüler lernte sein Handwerk von Kind an bei dem bekannten Fuldaer Künstler Alexander Deisenroth. In dessen ehemaliger Galerie bezog er nach dem Studium in Hannover auch seine Arbeitsräume: Die Agentur „Grafik Design 25“. Sie existiert mittlerweile seit über fünfzehn Jahren. In Kleinsassen stellt Joachim Schüler freie Arbeiten aus. Das Spektrum der gezeigten Werke reicht von kleinformatigen Bleistiftskizzen, die nur einen flüchtigen Augenblick einzufangen scheinen, bis zu schweren, mit breitem Pinsel bemalten Holz-Paletten. Den vielfältigen Darstellungstechniken, die dabei zum Einsatz kommen, steht der Anspruch auf Reduktion und Klarheit gegenüber. Inspiriert durch die Jazzmusik entstehen Bilder mit ganz eigenen Rhythmen und Klangstrukturen: meditativ-schwebend bis geräuschvoll-lärmend. Die Strichführung entspringt dem Gedanken des Tachismus: spontan und in improvisierter Geste wird die Farbe aufgetragen. Der Augenblick bestimmt die Variation, rationale Kontrolle rückt in den Hintergrund. Äußeres Gerüst dieser freien Improvisationen bildet einzig das eher strenge Arrangement eines zentrierenden oder seriellen Kompositionsprinzips. Die Ausstellung wird am Sonntag, den 1. November 2009, 16 Uhr in der Kunststation eröffnet und dauert bis zum 17. Januar 2010.

Begleitend zur Ausstellung findet am 13. November, 20 Uhr ein Jazz-Konzert mit Christof Thewes (Posaune) und Rudi Mahall (Bassklarinette) statt (Eintritt 8 €). Beide Musiker sind Mitwirkende des legendären Globe Unity Orchester. Zwischen Improvisation und ausgefeilter Komposition agieren sie leidenschaftlich mit freiem Geist auf hohem Niveau. Die renommierte Wochenzeitung die „ZEIT“ bescheinigt den Musikern sogar, dass sie „an Energie, Spielintelligenz und Witz nur schwer zu überbieten sind.“

BRITTA GLASER - FARBKLÄNGE Malerei

Britta Glaser ist ein durchweg musischer Mensch. Sie spielt Querflöte und Klavier und studiert mittlerweile klassischen Gesang an der Royal Academy of Music in London, nachdem sie bereits ein Studium in Kunstpädagogik an der Universität Leipzig abgeschlossen hat. Antriebskraft für ihre Musik aber auch für ihre Malerei ist dabei ihre Suche nach perfekten Klängen, wobei sie „perfekt“ mit den Worten „vielschichtig“ und „rund“ definiert. Facettenreiche und dabei harmonische Strukturen wecken ihr Interesse. Das gilt für die Malerei ebenso wie für die Musik und die Architektur, der dritten Kunstform, von der sie sich beeinflusst sieht.

Im Bild ist ihr die Farbe am Wichtigsten. Sie spielt die Hauptrolle. Struktur und dargestellte Form haben sich ihr unterzuordnen. Vorbilder für eine solche reduzierte, abstrakte Formgebung findet sie in der modernen Schweizer Architektur, die sich durch eine besondere Klarheit in Form und Material auszeichnet und dadurch einen zeitlosen, fast archaischen Reiz ausübt. Einzig die gerade Linie, die in der Architektur eine so tragende Rolle spielt, lehnt Britta Glaser ab. Ihr scheint es lohnender, dem Auge, das ohnehin schon mit so vielen geraden Linien konfrontiert ist, einen Gegenpol und eine visuelle Entlastung zu verschaffen.

So legt sie in ihren Bildern zahlreiche, stark strukturierte Farbschichten übereinander, die sich gegenseitig nie ganz überdecken, so dass eine komplex vibrierende Farbwirkung entsteht, die durch das große Format ihrer Gemälde noch verstärkt wird und den Betrachter ähnlich vereinnahmt wie der Klang einer Stimme im Raum. Die Farbe umhüllt einen nahezu. Und ebenso wie sich ein Lied niemals eins zu eins wiederholen lässt, sind ihre Bilder nicht reproduzierbar. Jedes Gemälde ist eine Momentaufnahme ihres Seelenzustandes und ihres bildnerischen Wollens. In Kleinsassen zeigt die junge Künstlerin Arbeiten aus den letzten zwei Jahren. Die Ausstellung im Atelier der Kunststation wird am Sonntag, den 1. November 2009, 11 Uhr in der Kunststation durch Elmar Hegmann eröffnet und dauert bis zum 17. Januar 2010.

SCHMÜCKE DEIN HEIM Malerei, Zeichnung, Skulptur, Objekte von sechs Künstlern aus der Rhön

„Schmücke-Dein-Heim“ ist ein Ausstellungskonzept von 6 Künstlerinnen und Künstlern aus Thüringen, Bayern und Hessen, die alle in der Rhön, der Grenzregion der drei Bundesländer, leben und arbeiten. Sie haben sich eigens für dieses Ausstellungsprojekt zusammengefunden und sich – jeder auf seine Weise – mit dem selbst gewählten Ausstellungstitel auseinandergesetzt.

Das Bedürfnis sein Nest zu gestalten, es sich gemütlich zu machen, Schönes in seiner Umgebung zu haben, ist ein Bedürfnis, von dem Künstler im allgemeinen profitieren. Doch ist das heute wirklich noch so? Die Kunst zählte zwar von jeher zu den „schönen Dingen“, doch gibt es viele Menschen, die Kunst inzwischen eher mit „Irritation“ oder „Provokation“ gleichsetzen und als „schön“ eher Dinge definieren, die der Sphäre der Werbung, der Andenken-Produktion, der Hochglanz-Magazine, der Schönheitschirurgie und des Films entstammen. Das oberflächlich Glatte, das Symmetrische, das Harmonische, das Süßliche und Unproblematische wird von ihnen als „schön“ empfunden. Was das heute noch mit Kunst zu tun hat und wie die Kunst mit diesen Phänomenen umgehen kann ohne selbst banal, glatt und oberflächlich zu werden, diese Fragen haben die Künstler dieser Ausstellung zu ganz unterschiedlichen Reaktionen und künstlerischen Herangehensweisen inspiriert, deren Bandbreite von Sarksmus bis Anteilnahme reicht.

Während Gudrun Dittmar aus Aschenhausen/Thüringen z.B. in ihrer 3-teiligen Serie von Acrylbildern mit dem Titel „La Donna di Casa“ das Hausfrauen-Klischee der 50er Jahre ironisch wieder aufleben lässt, macht Uwe Harreck aus Weimarschmieden/Bayern die „Drecksarbeit“ gleich selbst, wie er sagt. Das Ornament, das Florale, das Dekorative führt in seinen Bildern ein Eigenleben, so dass es über den Zweck des Schmucks hinausgeht. Anders Mia Hochrein aus Münnerstadt/Bayern. Sie schürft in den Tiefen der Erinnerung an eine so genannte „heile Welt“ nach so etwas wie Idylle. Was sie dabei zutage fördert, sind die visuellen Vehikel, die Menschen bei dieser Erinnerung helfen. Für Jan Polacek hat das geschmückte Heim „die Banalität einer Gartenlaube und die Realität eines Gefängnisses“. Seine Skulpturen versuchen diesen Gegensatz zu überbrücken, indem sie den „Schmuck“ der eigenen vier Wände neu interpretieren. Mit ihrer Hilfe baut er eine „herrliche Gartenlaubenillusion“ nach.

Gänzlich unironisch, dafür mit ehrlicher Leidenschaft blickt die Malerin Jana Schwarz aus Langenbieber/ Hessen auf das Phänomen. In ihren Bildern, die an Traumsequenzen erinnern, kommt die große Sehnsucht nach einem Zu Hause, nach Geborgenheit, Sicherheit und Wärme zu Wort. Im Gegensatz dazu stehen bei Stephan Winkler aus Fladungen/Bayern seltsame Dinge und dekorative Versatzstücke in angedeuteten Räumen; ohne Logik platziert, manche sogar schwebend. Das Heim wird so bei ihm zu einer unsicheren Basis, einem doppeldeutigen und einem doppelbödigen Raum.

Wie auch immer die Künstler mit dem Thema umgehen: Die Ausstellung „Schmücke Dein Heim“ in der Kunststation Kleinsassen ist gerade in Zeiten der intensiven und oft inszenierten Weihnachtsmarkt-Glückseligkeit eine spannende Alternative. Die Ausstellung wird am Sonntag, den 1. November 2009, 15 Uhr in der Kunststation eröffnet und dauert bis zum 17. Januar 2010.+++


Mia Hochrhein...

Gudrun Dittmar - "La Donna" (Cold als ice)




Britta Glaser...

Britta Glaser...

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