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Da konnte sie noch lachen: Die ehemalige Bundesverteidigungsministerin beim "Hessenfest" in Berlin. - Archivfoto: O|N/Hendrik Urbin

REGION Kommentar von Bertram Lenz

Rücktritt der Verteidigungsministerin: Ein Missverständnis hat sein Ende

17.01.23 - Seit Freitag schon pfiffen es die medialen Spatzen von den Dächern in Berlin, dass Bundesverteidigungsministerin Christine Lambrecht (SPD) ihren Rücktritt bekannt geben werde. Heute um 10 Uhr war es dann (endlich!) so weit, die 57-Jährige tat der Öffentlichkeit und sich den Gefallen und verkündete offiziell diesen Schritt. Der zugleich eine große Erleichterung für die Frauen und Männer in Uniform ist. Denn Lambrecht wird als großes Missverständnis in die Geschichte unserer Bundeswehr eingehen. 

Rücktritt der Verteidigungsministerin: Ein Missverständnis hat sein Ende ...Symbolbild: Pixabay

Denn eigentlich hat diese Verbindung von Anfang an nicht gestimmt und konnte daher auch gar nicht funktionieren. Lambrecht, wohl nur wegen der angestrebten Geschlechterparität ins Kabinett gekommen, und die Truppe waren sich seit Amtsantritt der SPD-Frau fremd. Zumal die im südhessischen Viernheim aufgewachsene (Ex)- Ministerin neben mangelndem Fach- und Sachverstand kein Fettnäpfchen ausließ. Allein die "Stöckelschuh-Affäre" während des Besuchs bei den Soldaten im Wüstensand von Mali wurde genüsslich ausgeschlachtet. Lambrecht wurde das Attribut "Pannen-Ministerin"  fortan nicht mehr los, zumal sie nichts tat, um diesem Vorurteil zu begegnen.

Im Gegenteil. Beispielhaft sei nur ihr "privates Video" auf Instagram während der Silvesternacht erwähnt, als sie den Ukraine-Krieg erwähnte und in diesem Zusammenhang von beglückenden Begegnungen faselte. Während im Hintergrund Böller explodierten und Raketen in den Berliner Himmel stiegen. Von Lobes- und Dankesworten für die Soldaten der Bundeswehr, die in diesen Minuten an vielen Orten der Welt Deutschlands Sicherheit verteidigten, kein Wort. Dies war gleichsam das "i-tüpfelchen", die Politikerin nicht länger haltbar.    

O|N-Redakteur Bertram Lenz zum Rücktritt der Bundesverteidigungsministerin. ...Archivfoto: O|N/Laura Struppe

Das eigentlich Erschreckende an der ganzen Sache aber ist, dass das Verteidigungsressort in einer Zeit so lange von einer derart unfähigen Ministerin geführt werden konnte, während in Europa Krieg ist. Bundeskanzler Olaf Scholz selbst hätte seine SPD-Parteikollegin viel früher vor die Tür setzen sollen. Zu viel Porzellan ist mit diesem zögernden Handeln zerschlagen, zu viel Vertrauen zerstört worden. Als bleibender Eindruck dürfte sich auch die Uneinsichtigkeit verfestigen, wonach letztendlich "die Medien" schuld seien. 

Nun darf man gespannt sein, wer Lambrecht nachfolgt. Fakt ist, dass es der- oder demjenigen bewusst sein muss, in welch außenpolitisch heikler Zeit wir leben. Zu hoffen bleibt, dass es eine Person sein wird, die weder mit der Nato noch mit Rüstungsangelegenheiten oder gar mit unseren Soldaten fremdelt. Sondern deren Sprache spricht und weiß, was Sache ist. Oder, wie es bei "Spiegel Online" am Montag zu lesen war: "Ein bisschen Liebe zur Bundeswehr gehört ebenfalls dazu".

Geschlechterparität im Kabinett hin oder her - es geht letztendlich um die Sicherheit Deutschlands. Das muss auch dem Bundeskanzler bewusst sein. (Bertram Lenz) +++


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