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Einer der beiden Patienten der neuen außerklinischen Intensivpflege ist der heute 47-Jährige Frank Albus in Mühlbach. Er wird von seiner Mutter Inge seit vielen Jahren gepflegt. Nun bekommt sie Entlastung durch das neue Angebot des BRK-Kreisverbandes Rhön-Grabfeld. Immer wieder sind es persönliche Kontakte, die von Kreisgeschäftsführer Hubert Kießner (kniend), aber auch Thomas Zier, Leiter der Intensivpflege, sowie Mitarbeiterinnen des BRK Rhön-Grabfeld gepflegt werden. Foto: Friedrich - Foto: Friedrich

28.10.09 - Bad Neustadt

Einmalig in Bayern: BRK bietet außerklinische Intensivpflege

Bislang einmalig in Bayern ist es, dass ein Kreisverband des Bayerischen Roten Kreuzes eine außerklinische Intensivpflege anbietet. Der Kreisverband Rhön-Grabfeld ist hier Vorreiter, sagte BRK-Geschäftsführer Hubert Kießner bei einem Pressegespräch in Bad Neustadt. Ein Fachkrankenpfleger für Intensivpflege hat die Leitung übernommen, hinzu kommen weitere Pflegekräfte. Zur Zeit werden vom BRK-Rhön-Grabfeld zwei Patienten betreut, die bislang von den Angehörigen gepflegt wurden. Es sei wichtig solche Patienten nach dem Krankenhausaufenthalt im häuslichen Umfeld zu lassen, sagte Kießner, allerdings bräuchten die Angehörigen die notwendige fachliche Unterstützung. Die erhalten sie nun durch das neue Angebot.

Neben der Pflege unterstützt das BRK auch die Angehörigen bei Behördengängen und bringt das eigene Fachwissen und Erfahrungen mit ein. Der Mensch, nicht der Bilanzposten, soll beim dem Angebot im Vordergrund stehen, sagte BRK-Kreisvorsitzender Thomas Habermann. Dies zeigt sich auch bei der Betreuung der Patienten. Dazu gehört Frank Albus in Mühlbach. Mit 10 Jahren hatte er einen Fahrradunfall auf der Falaiser Brücke. Heute ist er 47 Jahre und wird von seiner Mutter Inge fürsorglich betreut. Für sie ist es nun eine große Erleichterung, daß die außerklinische Intensivpflege des Roten Kreuzes, Kreisverband Rhön-Grabfeld nun „mit einsteigt.“ Für sie bedeutet dies vor allem auch einmal Freiraum für sich zu haben.

Genau das ist es auch, was das neue Angebot des BRK-Kreisverbandes Rhön-Grabfeld will, sagt Kreisgeschäftsführer Hubert Kießner. Er verweist auf seine Zeit als Rettungsdienstleiter und darauf, daß er in dieser Zeit im Rettungsdienst immer wieder mit solchen Fällen konfrontiert wurde. Solche Patienten, die nach dem Krankenhausaufenthalt austherapiert sind, kommen entweder ins Pflegeheim oder werden zu Hause versorgt. Da aber sei fachliche Hilfe notwendig, denn solche Patienten (keine Wachkomapatienten) benötigen eine 24-Stunden-Betreuung. Intensive Fachpflege sei hier wichtig und hier habe man mit Thomas Zier einen Fachkrankenpfleger für Intensivpflege gefunden, der gleichzeitig Praxisanleiter und Mentor für Pflegekräfte ist. Er hat außer der Leitungsfunktion noch die Aufgaben der strategischen Weiterentwicklung und die Vernetzung der Sozialstation des BRK-Rhön-Grabfeld mit den weiteren Angeboten des Kreisverbandes. Unterstützung bekommt er auch von Petra Neumann, die beim Aufbau ihm zur Seite steht.

Durch eine koordinierte Fortbildung beider Bereiche erwartet sich Hubert Kießner eine noch höhere Qualifizierung der Pflegekräfte. So hat man durch gute Kontakte zur Herzklinik und hier zu Dr. Regina Kunze den ersten Patienten im Januar dieses Jahres zur Betreuung übernommen. Ein zweiter kam dann hinzu. In diesem Zusammenhang sagte der Kreisgeschäftsführer ein Dankeschön an die Pflegedienstleiterin Anneliese Bald, die sich „über Gebühr hier eingebracht hat.“ Hubert Kießner erwähnt seine Berufung zum Kreisgeschäftsführer und meinte, daß er sich besonders für die Sozialstation des BRK Rhön-Grabfeld stark gemacht habe. Hinzu komme nun die außerklinische Intensivpflege. Er sieht es als wichtig an, daß austherapierte Patienten im häuslichen Umfeld bleiben. Etwas das Inge Albus bestätigt. „Ich würde Frank nie in eine Pflegeeinrichtung geben.“

Dank sagte Kießner an die Vorstandschaft des Kreisverbandes und hier an den einstigen Vorsitzenden Dr. Fritz Steigerwald, sowie dessen Nachfolger Landrat Thomas Habermann. Er sprach den „Mehrwert“ dieses neuen Angebotes an und nannte die Mitarbeiter, die eine professionelle Ausbildung erhalten, gemeinsame Fortbildungen absolvieren und sich in der ambulanten Intensivpflege qualifizieren. Waldemar Hohm, Chefarzt des BRK-Kreisverbandes Rhön-Grabfeld verwies auf weitere Möglichkeiten, die man vom BRK aus anbieten könne. Hierzu gehört die Unterstützung bei Behördengängen und auch das Fachwissen für die Angehörigen. Auch solche organisatorischen Dinge gehören zwangsläufig zu einer Intensivpflege.

Landrat Thomas Habermann, BRK Kreisvorsitzender sprach das Menschenbild an, das das Rote Kreuz immer in den Vordergrund stellt. „Wir achten den Menschen als Einheit von Körper, Geist und Seele, als Beziehungswesen, das auf die Gemeinschaft anderer Menschen angewiesen ist.“ Professionalität und Qualitätsstandard seien wichtig, aber auch der Mensch in seiner Ganzheit müsse dabei im Vordergrund stehen. Habermann verwies darauf, daß die Menschen immer älter werden und deshalb sei ein enges Netzwerk auch mit der Rhön-Saaleklinik oder anderen Einrichtungen wichtig. Genannt hat er die Palliativstation an der Rhön-Saaleklinik, die derzeit im Aufbau ist. Geld allein zu verdienen, das dürfe nicht an vorderster Stelle stehen. Etwas, das auch Kreisgeschäftsführer Hubert Kießner, sowie BRK-Kreisverbands-Chefarzt Waldemar Hohm unterstrichen. (hf) +++

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