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"Ein Alheimer für Alheim" - Martin Stückrad (43) will Bürgermeister werden
22.01.23 - Ein Alheimer will Bürgermeister von Alheim werden: Martin Stückrad. Als parteiunabhängiger Kandidat geht er ins Rennen und hat mit dem Sozialdemokraten Doktor Andreas Brethauer am 12. März dieses Jahres einen Mitberwerber. Eben jene Alheimer haben also die Wahl zwischen zwei Kandidaten.
Der 43-jährige Vater zweier Kinder ist verheiratet und Diplom-Ingenieur für Energie- und Prozesstechnik (Technische Universität München). Er arbeitet im Betrieb seiner Eltern und hat dort die Führungsposition für mehrere Abteilungen inne. Die Firma Karl-Heinz Stückrad MotorWelt ist im Ortsteil Baumbach und in Melsungen ansässig und ein Anbieter aus der Forst- und Gartenbautechnik.
Zu seinen bevorzugten Freizeitaktivitäten zählen Spiel, Spaß und Ausflüge mit seiner Familie, Freunde treffen, die Arbeiten am Hausbau und der FC Lommel 1998. "Aufgrund meiner Bürgermeisterkandidatur habe ich unseren Vorsitzenden Sascha Köhler gebeten, die Leitung des Organisationskomitees zu übernehmen oder umzubesetzen. Ich bleibe dem Organisationskomitee in allen meinen anderen Funktionen erhalten und werde auch beim diesjährigen Entenrennen zum Strandfest wie gewohnt für den Aufbau, den Entenstart auf der "Alten Fuldabrücke" und den Abbau zur Verfügung stehen", sagt Stückrad.
Seiner Vorstellung ist zu entnehmen, dass Stückrad strukturiert an seinen Zielen arbeitet und genaue Vorstellungen hat. Sein Motto: "Ein Alheimer für Alheim". Er möchte die Menschen aus den verschiedenen Ortsteile der Gemeinde im Norden vom Landkreis Hersfeld-Rotenburg ins Boot holen. In den nächsten Tagen will er sich den Fraktionen von Bündnis 90/Die Grünen und den Christdemokraten vorstellen.
Folgende "wichtige Infrastrukturaufgaben" nennt Stückrad:
Auf dem Prüfstand: Verwaltungszweckverband
"Die Weiterentwicklung dieser Zusammenarbeit zwischen Rotenburg und Alheim ist bereits seit längerem zum Stillstand gekommen. Die Gemeinde Alheim könnte zeitnah nach der Wahl ihre turnusmäßige Führungsrolle im Verwaltungszweckverband wieder übernehmen. Aus meiner Sicht sollte man dann zeitnah einen Kosten-/Nutzenvergleich der Ergebnisse der Vergangenheit, der zu erwartenden Ergebnisse in der aktuellen Situation und der zukünftigen Potentiale einer intensiveren Zusammenarbeit durchführen. Die Basis dieser Ergebnisse sollte dann den weiteren Weg in der Zusammenarbeit mit Rotenburg weisen und ist gemeinsam mit der Stadt Rotenburg in enger Abstimmung zu erarbeiten", schreibt der parteiunabhängige Bürgermeisterkandidat.
Dringendes Zukunfts-Thema: Glasfaser-Ausbau
"Aktuell ist der Glasfaser-Ausbau in Alheim in aller Munde. Aber ein Selbstläufer ist es deshalb nicht. Wenn das Interesse zu klein ist, dann kommt vorerst kein Ausbau zu Stande. Meiner Meinung nach braucht es hier eine Kraftanstrengung innerhalb der betroffenen Ortsteile der Gemeinde, falls die benötigte Anschlussquote für den Ausbau nicht in der aktuell dafür vorgesehenen Zeit erreicht werden sollte", schreibt Stückrad
Potentiale in der Energieversorgung
Alheim habe aufgrund seiner frühen Fokussierung der Politik, der Unternehmen und vieler Bürger auf das Thema "Erneuerbare Energien" sehr gute Entwicklungsmöglichkeiten im Bereich der Energieinfrastruktur. Es biete sich für jeden Einzelnen heute schon an, Energie einzusparen sowie auch von den zahlreichen bereits installierten Solaranlagen erzeugte Energie selbst zu nutzen. "Kurzfristig sollten wir auch alle gemeinsam über den zusätzlichen Ausbau von bereits vorhandener Energie-Infrastruktur nachdenken. Wir haben zahlreiche Möglichkeiten, die sich aus der Vergangenheit ergeben. Einfache Beispiele für leicht zu entwickelnde Infrastruktur im Bereich Energie sind unsere bestehenden Nahwärmenetze und die vielfältigen Entwicklungsmöglichkeiten im Zusammenhang mit der Biogas-Anlage in Heinebach wie auch den bestehenden Solarparks. Auf die zukünftige Entwicklung und Vernetzung unserer Energieinfrastruktur würde ich gerne mit meiner Erfahrung und meinem Fachwissen einen besonderen Fokus setzen", schreibt Stückrad weiter.
Neue Gewerbeflächen vorplanen
Das Gewerbegebiet in Heinebach stehe kurz vor der kompletten Vermarktung seiner aktuell möglichen Gewerbeflächen. Es werde höchste Zeit, dass man bereits in naher Zukunft im Hinblick auf mögliche Vorplanungen für neue Gewerbeflächen mit den Besitzern der infrage kommenden Grundstücke spreche und die aktuell bestehenden Möglichkeiten erörtere. Der Prozess der Planung werde seine Zeit auch durch die Einbeziehung externer Institutionen in Anspruch nehmen, deshalb sollte schnellstmöglich dieses Thema angepackt werden, um nicht Alheim in seinen Entwicklungsmöglichkeiten auszubremsen.
Wichtige aktuelle Herausforderungen in Alheim
Führungskrise schnell beenden
"Aufgrund der aktuellen Situation im Zusammenhang mit der Abwahl des vorangegangenen Bürgermeisters habe ich mich dazu entschlossen im Falle meiner Wahl dem Gemeindevorstand eine frühest mögliche Übernahme des Bürgermeisteramts anzubieten. Ich möchte an dieser Stelle dem Gemeindevorstand, den Mitarbeitern der Gemeinde Alheim sowie allen weiteren Beteiligten danken, dass Sie mit ihrer Erfahrung und ihrem Engagement für unsere Gemeinde in dieser schwierigen Zeit da sind", schreibt Stückrad.
Die Kindertagesstätten will er zur "Chefsache" erklären: "Eine der bedeutendsten Aufgaben in der kurz- und mittelfristigen Zukunft wird sein, die Kita-Krise mit all ihren vielschichtigen Personalproblemen zu lösen und das Vertrauen in die wichtige Arbeit der Kindertagesstätten wiederherzustellen. Ich würde im Falle meiner Wahl den Lösungs- und Verbesserungsprozess als übergeordnete Führungspersönlichkeit sehr eng begleiten."
Chance nutzen: Niederellenbacher See
"Durch den Ausgang des Bürgerentscheids und den Zusammenschluss der Vereine Niederellenbacher See ist eine enorme Energie und Schaffenskraft in Alheim frei geworden. Ich hoffe jetzt darauf, dass sich die Fraktionen der Gemeindevertretung auf einen breiten Konsens bezüglich der Verpachtung der betroffenen Flächen und eine starke Unterstützung der neuen Vereinsgemeinschaft bei ihrem Vorhaben den See weiterzuentwickeln einigen. Dies wäre ein starkes Zeichen für den Zusammenhalt in Alheim, welches weitere Entwicklungspotentiale der Gemeinde und ihrer Ortsteile positiv beeinflussen würde", schreibt Stückrad zu diesem Thema. (Hans-Hubertus Braune) +++