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Neujahrsempfang beim Gewerbeverein Großenlüder - Fotos: Christian Schmitt

GROßENLÜDER Bilderserie von Christian Schmitt

Neujahrsempfang vom Gewerbeverein: Mit der Kraft der Selbstdisziplin

26.01.23 - Der traditionelle Neujahrsempfang der Gemeinde und des Gewerbevereins Großenlüder wurde auch in diesem Jahr wieder von zahlreichen Gästen besucht. Als Gastreferent hatte man Martin Limbeck gewinnen können. Der 56-jährige Unternehmer, Keynote Speaker und Buchautor ist über die Grenzen Deutschlands hinaus bekannt.

Sein Credo: "Erfolg bedeutet Anstrengung und es gibt immer Chancen erfolgreich zu sein". Im vergangenen Jahr erschien sein Buch "Dodoland – Uns geht’s zu gut!" und platzierte sich rasch als Bestseller im "Spiegel-Magazin". Viele weitere Bücher des gebürtigen Esseners sind ebenfalls in anderen Bestseller-Listen, z.B. vom "Handelsblatt" oder "manager-magazin" zu finden.

Der Vorsitzende des Gewerbevereins Großenlüder Stephan Günther begrüßte die Gäste herzlich und ging in seiner Rede auf den Titel von Limbecks Buch "Dodoland - uns geht’s zu gut. Warum wir alle wieder mehr leisten müssen." ein. Er sinnierte, dass dies eine gewagte These sei, denn viele Pressemeldungen berichten über Inflation, Energiekrise, Wohnungsmangel, Kinder- und Altersarmut und dem damit einhergehenden Wohlstandsverlust. Man erzeuge damit eine Geisteshaltung, dass immer alles ausgeglichen werden müsse.

Bürgermeister Florian Fritzsch

Betrachte man jedoch die geplanten Sozialausgaben für 2023 von über 200 Milliarden Euro, davon allein 129 Milliarden Euro für Rentenversicherungen und 100 Milliarden Euro für die Bundeswehr sowie diverse Sonderfonds, so komme ihm ein altes Karnevalslied in den Sinn: "Wer soll das bezahlen, wer hat das bestellt? Wer hat so viel Pinke-Pinke, wer hat so viel Geld?" Er bezog sich in seiner Ansprache auch auf den sich ausbreitenden Fachkräftemangel, der sich in vielen Branchen - vor allem im Dienstleistungsgewerbe - bemerkbar mache. Auch der Krieg in der Ukraine und die damit verbundenen wirtschaftlichen Auswirkungen werde man künftig zu meistern haben. "Ein anspruchsvolles Jahr liegt vor uns. Aber ist das nicht in jedem Jahr so?"

Innovativ und Bereitschaft zu Investitionen

Auf diese Frage hin machte Stephan Günther in seinen weiteren Ausführungen Mut. Mut, die anstehenden Anforderungen zu meistern und gemeinsam zu bewältigen. Er führte aus, dass es in Großenlüder hervorragende Gewerbetreibende gäbe, die innovativ und investitionsbereit seien und Mitarbeitende haben, die hinter ihren Unternehmen stünden. Großenlüder habe eine Infrastruktur, auf die man stolz sein könne. Die Arbeit im Gewerbeverein und mit der Gemeinde sei auch im vergangenen Jahr wieder konstruktiv und zielführend gewesen. Stephan Günther bedankte sich bei seinen Vorstandskolleginnen und -kollegen für die gute Zusammenarbeit und übergab dann das Wort an Bürgermeister Florian Fritzsch (SPD).

Dieser leitete seine Ansprache mit den Worten ein: Wer hätte vor einem Jahr gedacht, was uns das Jahr 2022 bescheren wird?" Es setze sich die Erkenntnis durch, dass nach der Krise vor der Krise sei. Man sei zurzeit mit vielen Herausforderungen konfrontiert und müsse viele Themen gleichzeitig bewältigen. Er bezog sich auch auf den Ukraine-Krieg, durch den in Europa nichts mehr so ist wie es war. Sein größter Wunsch für das Jahr 2023 sei eine friedliche Welt. Er führte weiter aus, dass zigtausend Menschen in der Ukraine gestorben seien, Millionen ihr Zuhause verlassen mussten und viele Flüchtlinge hier in Deutschland aufgenommen wurden. Deutschland stünde auf der Seite der Ukraine und werde gemeinsam mit internationalen Partnerinnen und Partnern die Ukraine finanziell, logistisch und militärisch unterstützen. Die Folgen des Ukraine-Kriegs seien auch in der Gemeinde Großenlüder spürbar. Es wurden rund 150 Menschen aus der Ukraine in der Großgemeinde Großenlüder aufgenommen, weitere Schutzsuchende seien bereits vom Landkreis Fulda zugewiesen worden.

Gemeinsam nach Lösungen suchen

"Ich bin den Bürgerinnen und Bürgern der Gemeinde Großenlüder sehr dankbar, die diesen Menschen mit Wohnraum, Sach- und Geldspenden geholfen haben", bedankte sich Bürgermeister Fritzsch. In seinen weiteren Ausführungen bezog er sich darauf, dass sowohl der Ukraine-Krieg als auch das wichtige Thema "Klimawandel" Auswirkungen bis hin zur kommunalen Ebene habe. Durch das Meinungsforschungsinstitut "forsa" habe man einen Vertrauensverlust der Bürgerinnen und Bürger messen können, der nicht nur auf Bundesebene Auswirkungen habe, sondern sich auch in der Kommunalpolitik wieder spiegele, so Bürgermeister Fritzsch. Er sehe es als eine wesentliche Aufgabe der Kommunalpolitik als auch der Kommunalverwaltung gemeinsam mit den Menschen zu reden, gemeinsam nach Lösungen zu suchen und gemeinsam Entscheidungen zu treffen.

Ein weiteres wichtiges Projekt sei die geplante Zukunftswerkstatt. Hierbei gehe es um nachhaltige und bedarfsgerechte Veränderungsprozesse, die gezielt für verschiedene Bereiche des dörflichen Lebens unter Einbeziehung der Bürgerinnen und Bürger erarbeitet werden solle. Besonders wichtig sei der Blick der Menschen auf ihren Heimatort. In dem Projekt "Zukunftswerkstatt" werde man sich mit den Themen "Wohnen, Mobilität, Versorgung" und auch "Kommunikationsinfrastruktur" auseinandersetzen. Die Bürgerinnen und Bürger von Großenlüder wissen am besten, was vor Ort benötigt werde. Er freue sich auf eine gute und erfolgreiche Zusammenarbeit, schloss Bürgermeister Fritzsch seine Ausführungen und übergab das Wort an den Gastreferenten Martin Limbeck.

Limbeck stellte seinen Vortrag unter das Motto seines Buches "Dodoland: Mit der Kraft der Selbstdisziplin zu mehr Leistung" und zeigte Wege auf, wie man durch Selbstdisziplin zu mehr Effizienz gelange, um daraus Motivation zu schöpfen. Er scheute sich auch nicht Schwachpunkte und Trugschlüsse der Gesellschaftskultur zu benennen. "Man solle schon in der Schule den jungen Menschen mehr Wissen über Unternehmertum vermitteln," forderte er in seiner Rede.

Mehr Wertschätzung für den Mittelstand

Es gäbe in Deutschland lediglich 13 Millionen Menschen, die mit ihrer Arbeit reale Wert schüfen, 68 Prozent der Arbeitnehmer (so seine Einschätzung) würden nur "Dienst nach Vorschrift" machen. Und lediglich 17 Prozent der Arbeitnehmer würden sich tatsächlich mit ihrem Arbeitgeber identifizieren. Der Mittelstand müsse mehr wertgeschätzt und unterstützt werden. Als Geschäftsführender Gesellschafter der Limbeck Group GmbH & Co. KG unterstützen er und sein Team weltweit Vertriebsorganisationen in ihren Veränderungsprozessen. Limbeck wurde im Laufe seiner Karriere vielfach ausgezeichnet. So ist er z. B. als "Top Speaker of the Year" oder "Vorbildunternehmer" ausgezeichnet worden und erhielt auch den "Conga Award".

Pfarrer Joachim Hartel von der katholischen Pfarrgemeinde St. Georg in Großenlüder und Pfarrer Micheal Grimm von der evangelischen Kirchengemeinde Bad Salzschlirf-Großenlüder wünschten allen Anwesenden in ihren Ansprachen ein gutes 2023 mit Glück, Gesundheit und Erfolg. Im Anschluss an die Vorträge der Redner konnten die Gäste unter musikalischer Umrahmung der Mara & Chris Miller Band mit Unterstützung von Willi Genßler einen geselligen Abend mit guten Gesprächen verbringen. (pm) +++


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