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02.11.09 - Lautertal

Amtszeit für 10.049 Kirchenvorstände gestartet - Einführung in Gottesdiensten

Am 31. Oktober, dem Reformationstag, begann die Amtszeit der neuen Kirchenvorstände in den 1.174 Kirchengemeinden der Evangelischen Kirche in Hessen und Nassau (EKHN). 10.049 Menschen übernahmen damit für sechs Jahre die Leitung der Gemeinden. In feierlichen Gottesdiensten wurden sie am vergangenen Wochenende in ihren Heimatgemeinden in ihr Amt eingeführt. So auch in der kleinen Kirche von Meiches im Dekanat Vogelsberg, das als Mitglied des Gruppenpfarramts Vogelsberg in enger Verbindung mit Kirchengemeinden aus dem benachbarten Dekanat Alsfeld steht. Pfarrer Dieter Borschel berief am Samstagabend Cornelia Birkenstock, Rolf Diehl, Nicole Falz, Dieter Herget, Erika Jöckel und Heidi Scheerer-Popp in ihr Amt, nachdem er dem scheidenden Vorstandsvorsitzenden Hans Weber seinen Dank für die Zusammenarbeit der vergangenen Jahre ausgesprochen, und ihm eine Urkunde mit der Unterschrift des Kirchenpräsidenten überreicht hatte. Musikalisch umrahmt wurde die Feier vom Evangelischen Frauenchor Meiches unter der Leitung von Ursula Stier, die an diesem Abend auch die Orgel spielte.

Die neuen Mitglieder der Kirchenvorstände waren im vergangenen Juni gewählt worden. Von ihnen sind 58 Prozent (insgesamt 5.853) Frauen und 42 Prozent (insgesamt 4.196) Männer. 571 von ihnen sind unter 30 Jahre alt – knapp sechs Prozent. 5.902 und damit knapp 59 Prozent sind zwischen 40 und 60 Jahre alt. 2.434 und damit fast jeder Vierte ist älter als 60 Jahre. Etwas mehr als ein Drittel (insgesamt 3.598) ist neu gewählt, knapp zwei Drittel (insgesamt 5.607) gehörte bereits für mindestens eine Amtszeit dem Kirchenvorstand an.

Kirchenpräsident Dr. Volker Jung stellte in einem Grußwort zum Tag der Amtseinführung, das Pfarrer Borschel in Auszügen verlas, das Motto der Kirchenwahl heraus. Es lautete: „Evangelisch!“ Prägnanter lasse sich der Auftrag nicht formulieren: „Evangelisch sein, dass es anderen auffällt. Ausrufungszeichen.“ Es sei nun Chance und Aufgabe der Kirchenvorstände, dieses Motto weiter mit Leben zu erfüllen, dem Glauben an das Evangelium von Jesus Christus Gestalt zu geben und evangelisches Profil unverwechselbar deutlich zu machen. Jung fragte dabei: „Was verbinden Menschen mit dem Wort evangelisch? Die Erfahrung von ansteckender Hoffnung oder von ansteckender Ängstlichkeit? Von Freundlichkeit oder von Muffigkeit, von Gastfreundschaft oder Abwehr?“ Das entscheide sich zum großen Teil im Leben der Gemeinden.

„Bei aller ökumenischen Offenheit ist heute ein klares evangelisches Selbst-Bewusstsein nötiger denn je, denn Menschen fragen heute klarer und schärfer, warum es die evangelische Kirche eigentlich gibt und warum es gut ist, dazu zu gehören“, stellte der Kirchenpräsident fest. Das Thema Glaube und Religion werde in der derzeitigen öffentlichen Debatte zudem stark von anderen Glaubensgemeinschaften bestimmt. Jung plädierte dafür, „in einem offenen, von gegenseitiger Toleranz geprägten Gespräch“ nicht nur die anderen Überzeugungen genauer kennen zu lernen sondern auch den eigenen Glauben intensiver zu erfahren, zu begreifen und zu leben. Die Frage: Was glaubst du eigentlich? gehöre nicht allein ins stille Kämmerlein, in die traute Familie oder die heimatliche Kirchengemeinde, sondern in die Mitte der Gesellschaft. „Wie wir in Wort und Tat Zeugnis von der Hoffnung geben, die ins uns steckt, entscheidet mit darüber, ob wir glaubwürdig und überzeugend auf Menschen wirken, die andere religiöse Überzeugungen haben oder auch gar keine“, so Jung weiter. Evangelisch sei: „Fröhlich in der Hoffnung, geduldig in Krisen, kämpferisch für die Würde der Menschen, voller Vertrauen in die Kraft des Gebetes und offen für die ökumenische Gemeinschaft.“

In der EKHN ist der Kirchenvorstand das oberste Leitungsorgan der Kirchengemeinde. Je nach deren Größe hat ein Kirchenvorstand zwischen vier und 21 Mitgliedern. Er vertritt die Gemeinde in geistlichen und rechtlichen Fragen. Er ist für das Gemeindeleben verantwortlich, wählt Pfarrerinnen und Pfarrer, die dann dem Kirchenvorstand angehören, beschließt den Haushalt und verwaltet das Vermögen. Darüber hinaus entscheidet er über die Zusammensetzung der Dekanatssynode mit, die dann Delegierte in die Kirchensynode schickt. Dieses oberste Organ der EKHN wählt die Mitglieder der Kirchenleitung und des Leitenden Geistlichen Amts. +++



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