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Mit 4 von 5 Bestzeiten zum Gesamtsieg - Martin Semerád und Bohuslav Ceplecha aus Prag

Bestes Damenteam, die Schweizerin Iris Turnherr mit Co-Pilotin Christina Kaiser aus Frankfurt

03.11.09 - RALLYESPRINT

Semerad/Ceplecha mit Start-Ziel-Sieg - Starkes Schuhej-Team in Storndorf

An den Kennzeichen der Autos konnte man erkennen, dass die Fans selbst aus mehreren hundert Kilometer Entfernung nach Storndorf angereist waren. Und wohl kaum einer wird den weiten Weg bereut haben. „Das hier ist einfach der Hammer“, war ein Satz, den man an beiden Tagen immer wieder hören konnte. Schon das mit passender Musik untermalte fantastische Höhenfeuerwerk zum Auftakt am Freitagabend begeisterte die Zuschauer zehn Minuten lang. Als sich die Rauchschwaden verzogen hatten, brannten zunächst die Rallyeboliden vergangener Tage ein nächstes Feuerwerk auf den Asphalt und Schotter des Stehrodroms.

Man spürte förmlich, mit wie viel Spaß der erste Rallyeweltmeister Björn Waldegard mit seinem damaligen Sportgerät, einem Mercedes 450 SLC, der sich inzwischen im Besitz des Initiators Jürgen Stehr befindet, über die Piste tobte. Auch wenn das Haar des 65-jährigen Schweden ergraut ist, sein Gasfuß ist noch genau so agil wie vor 30 Jahren. Doch nicht nur Waldegard, sondern alle anderen Fahrer der Slowly Sideways Truppe boten eine große Show. Quer durch die Kurven driftende Autos sind eben nach wie vor das, was die Rallyefans am meisten lieben. Und davon bekamen sie wieder reichlich in Storndorf.

Nach den historischen Wagen nahm das eigentliche Rallyefeld die 19 Kilometer der ersten Wertungsprüfung (WP) „Storndorf Night“ unter die Räder. Die Tschechen Semerad/Ceplecha übernahmen mit ihrem Mitsubishi Lancer Evo 9 die Spitze, dicht gefolgt vom Markenkollegen und frisch gekürten deutschen Rallyemeister Hermann Gassner jun. mit Copilotin Kathi Wüstenhagen mit nur 1,9 Sekunden Rückstand. Auf Rang drei sortierten sich Koch/Assmann mit ihrem bärenstarken Opel Kadett C Coupe ein.

Nicht schlecht staunten die Fans über den vierten Platz von Schuhej/Timmer. Wie er das Kunststück fertig brachte, seinen leistungsmäßig doch unterlegenen Opel Astra so schnell durch die kalte Storndorfer Nacht zu treiben, konnte sich kaum jemand erklären. Lediglich 36 Sekunden trennten ihn von den Tschechen. Die hoch gehandelten Hesse/Meyer verabschiedeten sich gleich auf der ersten WP aus dem Favoritenkreis, da sie eine Runde zu viel fuhren. Pech hatten Stadelmann/Stadelmann, die ihren Audi S2 quattro auf einer schnellen Bergab-Passage in den Graben warfen und anschließend ins Alsfelder Krankenhaus gebracht wurden, wo glücklicherweise keine schweren Verletzungen behandelt werden mussten.

Am Samstagmorgen verdeutlichten die Tschechen ihre Siegambitionen mit einer weiteren Bestzeit. Diesmal nahm der erst Neunzehnjährige dem nur ein Jahr älteren Gassner jun. gleich mehr als 18 Sekunden ab. Genau die gleiche Zeit wie der junge Bayer erreichte Schuhej. Koch lieferte die zweitschnellste Zeit ab. Mit der drittschnellsten Zeit rückten die Nordhessen Nörenberg/Spangenberg mit ihrem BMW M3 ins Blickfeld.

Auf WP3 schienen sich die WRC-Piloten Allerts/Grooten endlich mit der Strecke angefreundet zu haben, denn sie waren nur 4,5 Sekunden langsamer als die wiederum Bestzeit fahrenden Tschechen. Schuhej verteidigte seinen vierten Platz in der Gesamtwertung mit der drittbesten Zeit. Inzwischen wurde auch klar, dass der jüngste deutsche Rallyemeister aller Zeiten nicht unbedingt auf den Sieg erpicht war. Er wollte einfach seinen Fans eine gute Show bieten. Deswegen fuhr er auch mit Schotterreifen, damit der Mitsubishi noch ein bisschen besser driftet. Die zehntbeste Zeit spielte für ihn also keine dramatische Rolle.

Auch auf WP4 bauten die jungen Tschechen ihren Vorsprung weiter aus. Sie lagen nunmehr 41,7 Sekunden vor Koch. Schuhej pirschte sich immer näher an Gassner heran. Vor der letzten Wertungsprüfung trennten ihn nur noch sieben Zehntelsekunden von Gassner und dem dritten Platz. Das niederländisch-belgische Team Allerts/Grooten arbeitete sich kontinuierlich weiter nach vorn und lag nun schon auf Rang sechs.

Am Sieg der beiden Prager zweifelte vor der fünften und letzten WP niemand mehr. Doch wie würde das Rennen um Platz drei ausgehen? Semerad ließ es ein bisschen ruhiger angehen. Die 13. Zeit reichte ihm locker, um mit über einer halben Sekunde Vorsprung den 4. Rallyesprint.eu zu gewinnen. Schuhej ließ es noch mal so richtig krachen und fuhr auf der letzten WP Bestzeit. Seine Fans konnten es kaum glauben. Durch diesen Parforce-Ritt verwies er tatsächlich Gassner noch auf den vierten Rang und freute sich über seinen dritten Platz. Koch fuhr die letzte WP auch nicht mehr auf der letzten Rille, um seinen sicheren zweiten Platz nicht zu gefährden. Die Gewinner des diesjährigen Suzuki Rallye Cups Leipold/Kaufmann bewiesen auch in Storndorf ihre Klasse und sicherten sich souverän den Sieg in der Klasse N2.

Rund 9.000 Zuschauer erlebten einen Rallyesprint, der „noch nie so gut gelaufen ist wie diesmal“, wie der wie immer mit schier unglaublichem Fachwissen brillierende Streckensprecher Alfred Gorny den Veranstaltern attestierte. Der tosende Beifall bei der Siegerehrung im proppevollen Partyzelt bewies, dass das Motto „Fun for Drivers and Fans“ zu Recht über der Veranstaltung stand. Die Zuschauer erlebten begeisternden Motorsport. Alte und neue Meister, alte und neue Rallyeautos, Sport und Show, alles in einer Veranstaltung, das gibt es in dieser Form nur in Storndorf.

Viele der Fans verschafften sich ein unvergessliches Erlebnis und nutzten die Gelegenheit, einige Runden in einem der Rallyeboliden mitzufahren. Das dabei eingenommene Geld wird komplett der Station Peiper der Kinderkrebsklinik Gießen zur Verfügung gestellt werden. (wri). +++

Ergebnisse:

1. Martin Semerad/Bohuslav Cepleche, CZ, Mitsubishi Lancer Evo 9, 42:45,5 Minuten Gesamtfahrzeit

2. Marco Koch/Stefan Assmann, Marburg/Gladenbach, Opel Kadett C, 0:30,4 min zurück

3. Jörg Schuhej/Tanja Timmer, Fulda/Schwalmstadt, Opel Astra, 1:00,8 min zur.

4. Hermann Gassner jr./Kathi Wüstenhagen, Surheim/Freilassin, Mitsubishi Lancer Evo 9, 1:06,8 min zur.

5. Axel Nörenberg/Gerrit Spangenberg, Wolfhagen, BMW M3, 1:18,5 min zur.

6. Paul Allerts/Geert Grooten, NL/B, Subaru WRC S5, 1:47,0 min zur.

7. Udo Schiffmann/Heiko Steinacker, Namborn/Schlitz, BMW M3 E30, 1:48,1 min zur.

8. Iris Thurnherr/Christina Kaiser, Friedberg/Frankfurt, Mitsubishi Lancer Evo 8, 2:01,7 min zur.

9. Markus Schmidtmeister/Thomas Schmidtmeister, Niddatal/Laubach, BMW 320is, 2:02,8 min zur.

10. Andreas Gutbier/Matthias Winning, Bad Emstal, VW Golf GTI 16V, 2:25,1 min zur.

11. Jeffrey Wiesner/Stefan Harloff, Großbodungen/Chemnitz, BMW 325i, 3:09,2 min zur.

12. Björn Mohr/Oliver Becker, Heringen/Oberjossa, Opel Astra, 3:27,3 min zur.

13. Wilfried Fränzke/Kerstin Fränzke, Marburg, Subaru Impreza GT, 3:29,3 min zur.

14. Matthias Weber/Wolfgang Vetter, Pohlheim, Mitsubishi Lancer Evo 9, 3:35,5 min zur.

15. Thoma leipold/Lena Kaufmann, Schlüchtern/Sterbfritz, Suzuki Swift Sport, 3:41,7 min zur. +++


Am absoluten Limit unterwegs - Jörg Schuhej aus Fulda mit Co-Pilotin Tanja Timmer

Erfreuten die Fans mit spektakulärer Fahrweise - Hermann Gassner jr. und Kathi Wüstenhagen


In Hessen eine Macht - Marco Koch mit Co Stefan Assmann

Gesamtsieger des 4.Rallyesprint.eu - Martin Semerád aus Prag (CZ)


Standesgemäß mit Startnr. 1 unterwegs - die neuen deutschen Rallyemeister Gassner/Wüstenhagen

Beeindruckende Kulisse - das Veranstaltungsgelände des Rallyesprint.eu aus der Luft

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