Spanische Lehrerin für Sozialwesen vertieft interkulturelle Erfahrungen

30.01.23 - Für eine Woche war María del Rosarío Lendínez Robayo aus Spanien an der Konrad-Zuse-Schule zu Gast. Hier hospitierte sie in verschiedenen Klassen und Fachbereichen, um ihre Erfahrungen und Kompetenzen in ihrer Profession als Lehrerin für Social Studies an einer beruflichen Schule in Córdoba weiterzuentwickeln.

Nach Hünfeld führte die Spanierin das Programm Erasmus+ der Europäischen Union, das europaweit Lehrerinnen und Lehrer offensteht, die ihren beruflichen und persönlichen Horizont erweitern möchten. Möglich wurde der Besuch in Hünfeld über ein sogenanntes JobShadowing, bei dem María ihren deutschen Kolleginnen und Kollegen im Rahmen von Hospitationen über die Schulter sehen und so auch eigene Impulse für ihre eigene Unterrichtsentwicklung gewinnen konnte.

María unterrichtet als Lehrerin für Sozialwesen an der beruflichen Schulen I. E. S. Galileo Galilei in Córdoba / Andalusien. Thematisch geht es beim Unterricht in ihren Klassen um Sozialpflege, Menschen mit Behinderung, Gleichheit der Geschlechter, häusliche Gewalt oder Drogenabhängigkeit. Dieser zweijährige Bildungsgang ist vergleichbar mit der hessischen Variante der Fachschule für Sozialwesen, die angehende Erzieherinnen und Erzieher an der Konrad-Zuse-Schule durchlaufen, bevor sie in den berufspraktischen Teil des Anerkennungsjahres in einer sozialen Einrichtung gehen.

Die spanische Kollegin besuchte während ihres Aufenthaltes in der Haunestadt insbesondere die Klassen der Fachschule für Sozialwesen in den Fachrichtungen Sozialpädagogik und Heilerziehungspflege, in der Sonderform Praxisintegrierte vergütete Ausbildung (PivA) als berufsbegleitende Teilzeitform sowie die Klassen der Sozialassistenz.

María del Rosarío Lendínez Robayo sprach eine Gegeneinladung nach Córdoba aus, ihre Schule I. E. S. Galileo Galilei zu besuchen. Dort freut sie sich gemeinsam mit ihren spanischen Kolleginnen und Kollegen jederzeit auf Lehrkräfte und Schülerinnen und Schüler aus dem europäischen Ausland. "Zurzeit halten sich auch spanische Schülerinnen und Schüler an Erasmus-Kooperationsschulen in Deutschland auf", erklärte die Pädagogin die aktuelle Relevanz des europäischen Austauschs.

Schulleiterin Susanne Diegelmann bedankte sich bei der spanischen Kollegin und überreichte ihr ein Präsent. Man sprach beim ersten Zusammentreffen über die Besonderheiten des dualen Systems der Berufsausbildung in Deutschland und darüber, wer Konrad Zuse war und welche Bedeutung er als Namensgeber für die Schule hat. Sehr erleichtert wurde die sprachliche Verständigung durch den Lehrerkollegen Nils Küster, Lehrkraft für Holztechnik, der mit seinen sehr guten Spanischkenntnissen als Dolmetscher fungierte, während María auf Englisch referierte. Diese "dreisprachige Zusammenkunft" bedeutete neben dem fachlichen Austausch für beide Seiten eine Bereicherung und ein Zuwachs an interkulturellen Erfahrungen.

Eine Besonderheit war es, dass mit María del Rosarío Lendínez Robayo aus Spanien erstmals eine Lehrerin mit dem beruflichen Schwerpunkt Sozialwesen zu Gast an der Konrad-ZuseSchule war, deren besonderes Profil gerade in den Ausbildungsgängen dieses Fachbereichs liegt. Bereits im vergangenen März war mit Dr. Aurora López Fogués aus Valencia eine spanische Lehrerkollegin an der Konrad-Zuse-Schule, die auch künftig großen Wert auf den interkulturellen Austausch ihrer Schülerinnen und Schüler, aber auch ihrer Lehrkräfte legt. (Michael Kühlthau) +++