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Rund 30 Helfer der Feuerwehr und Jugendfeuerwehr Eichenzell sammelten im Kernort Eichenzell zahlreiche Weihnachtsbäume für das Hutzelfeuer 2023. - Fotos: Udo Bauch

EICHENZELL Über 30 ehrenamtliche Helfer

Sammelaktion der Jugendfeuerwehr zur Vorbereitung des Hutzelfeuers 

05.02.23 - Es ist schon eine uralte Tradition, dass vielerorts auch im Landkreis Fulda Weihnachtsbäume zur Vorbereitung der liebevoll genannten "Hutzelhaufen" von den Mitgliedern der Feuerwehren, Kirmesgesellschaften oder anderen Vereinen eingesammelt werden. Auch im Kernort Eichenzell wurde in diesem Jahr wieder diese Tradition gepflegt und die Bürger zeigten sich dankbar, dass ihre ausgedienten Weihnachtsbäume direkt vor der Haustüre abgeholt wurden. 

Seit über 15 Jahre wird dieses Ritual durch die Freiwillige Feuerwehr Eichenzell gepflegt. Rund 30 Mitglieder und Helfer der Feuerwehr und hauptsächlich der Jugendfeuerwehr Eichenzell machten sich erneut die Mühe und sammelten im gesamten Kernort die Weihnachtsbäume ein, die von den Bürgern an die Straßen gelegt wurden. Mit fünf Fahrzeugen wurden die vertrockneten Christbäume zum Eichenzeller Wartturm transportiert und dort zu einem stattlichen Hutzelhaufen aufgetürmt. Vorsitzender Andrè Müller, der 2. Vorsitzende Christopher Penzel, Wehrführer Daniel Dreijalts, Jugendfeuerwehrwart Niklas Rudolf und der stellvertretende Wehrführer Julian Rudolf zeigten sich mit der diesjährigen Sammelaktion sehr zufrieden und hoffen, das auch in den nächsten Jahren dieses ehrenamtliche Engagement von der Feuerwehr Eichenzell fortgeführt werden kann. Vereinsvorsitzender Andrè Müller bedankte sich beim Dachdeckerbetrieb Holger Gruß, beim Steinmetzbetrieb Sandra Weismüller & Richard Abel und beim Erdbaubetrieb Mike Weider für die kostenlose Bereitstellung der Transportfahrzeuge.

Die fleißigen Helfer der diesjährigen Sammelaktion wurden mit einem leckeren Frühstück und einem schmackhaften Mittagessen in der Eichenzeller Feuerwehr belohnt. In vielen Gemeinden ziehen auch heute noch Mitglieder der Feuerwehren durch die Straßen und singen an jeder Haustür das traditionelle Hutzellied. Sie bitten dabei um eine Gabe für ihre Arbeit beim Aufschichten des Hutzelhaufens. Nach altem Brauch werden in unserer Gegend am Sonntag nach Fastnacht, Reisighaufen angezündet, um den Winter zu vertreiben, der dann in Form einer mächtigen Strohpuppe auf dem Haufen verbrannt wird. Seit vielen Jahren wird das Hutzelfeuer im Kernort Eichenzell vom Rhönklub Eichenzell organisiert, der die Gäste am Eichenzeller Türmchen auch immer hervorragend bei dieser beliebten Veranstaltung bewirtet. Kinder und Erwachsene freuen sich in Eichenzell gleichermaßen auf das Hutzelfeuer und sie ziehen dann wieder mit Fackeln und Lampion an den Wartturmparkplatz, um dem Hutzelfeuer beim Abbrennen zuzuschauen.

Der Brauch den Winter mit Feuer auszutreiben, wenn die Tage wieder etwas länger werden, reicht lange zurück in vorchristliche Zeit und hat sich in vielen Teilen Europas bis heute mit regionalen Unterschieden erhalten. Dieser Brauch wird besonders in der Rhön und auch in Thüringen sehr intensiv gepflegt. Den harten Winter gut zu überstehen war nicht immer selbstverständlich und das Warten auf fruchtbringendere und wärmere Tage wurde oft eine sehr bange Zeit. Deshalb war die Winteraustreibung ein wichtiges Ritual unserer Vorfahren. Weit verbreitet war auch das Stroh- oder Feuerrad, welches brennend einen Abhang hinunter gerollt wurde. Man feierte damit das Wiederkehren der Sonne, das Ende der dunklen Zeit und den Beginn eines neuen Zyklus in der Natur und in der Landwirtschaft. Die Bezeichnung Hutzelfeuer leitet sich von "den Hutzeln" ab. Dies ist ein Ausdruck für gedörrtes Obst. Dies können ganz unterschiedliche Früchte sein, welche die Dorfbewohner über den Winter gesammelt und in ihren Häusern getrocknet haben. So hat man früher die Hutzeln auch als Opfergabe ins Feuer geworfen, um die Geister des ausklingenden Winters milde zu stimmen.

Wenn dann der Tag gekommen ist, ziehen vielerorts gerne die Jugendlichen durch die Dörfer und Gemeinden, malen sich die Gesichter schwarz, sammeln Hutzeln und auch andere Süßigkeiten ein. Vor dem Abbrennen des Hutzelhaufens ziehen auch heute noch in einigen Dörfern ein Fackel- und Laternenzug durch die Straßen. Anschließend wird das Hutzelfeuer feierlich angezündet und es werden alte Hutzellieder gesungen. Durch die Strohpuppe, auch Hutzelhexe genannt, soll symbolisch der Winter ausgetrieben wenden. Im Kernort Eichenzell wird die Strohpuppe immer liebevoll von der Bastelgruppe des Rhönklub Eichenzell gefertigt und Mitglieder des Rhönklubs unternehmen auch immer gerne eine kleine Wanderung zum Hutzelfeuer am Wartturm.

Das diesjährige Hutzelfeuer in Eichenzell wird am Samstag, 25.02.2023 bei Einbruch der Dunkelheit am Eichenzeller "Türmchen" zum Brennen gebracht. Der Rhönklub Eichenzell lädt hierzu die Bürgerschaft sehr herzlich ein. (ub) +++


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