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Sieger des ReserveCups 2023: SG Aulatal - Fotos: Gerhard Manns

HOHENRODA Nachdreher zum ReserveCup 2023

"Luggi" Pomnitz: Aulatal war richtig gallig - drei Pokale an Eiterfeld/Leimbach

06.02.23 - Die 29. Auflage ist vorüber - der ReserveCup lebt weiter. Als die Finalspiele der Vergangenheit angehörten am Abend, waren alle äußerst angetan vom Kult-Wettbewerb nach zweijähriger Pause. Die Konkurrenz bot das, was ihn über drei Jahrzehnte so attraktiv machte: Stimmung über die Maßen, Emotionen, Spannung zuhauf - und viele Tore. Blicken wir zurück auf den Tag der Entscheidung. Blicken wir zurück auf die Finalisten. Und wenn es jemals einen verdienten Sieger gab, nehmen wir den: Die SG Aulatal ging ungeschlagen durchs Turnier, holte aus zehn Spielen 28 Punkte und 29:10 Tore.

Zum zweiten Mal nach 2018 (4:2 im Finale gegen die SG Hülsa) sicherte sich die SG Aulatal den Sieg beim ReserveCup. "Wir haben alle nichmal alles rausgeholt", freute sich Trainer und Betreuer Michael Schäfer, der das Team auch vor vier Jahren zusammen mit Viktor Kibenko, dem Spielertrainer der Zweiten des Gruppenligateams coachte. "Wir sind stolz darauf, dass die Jungs all das umgesetzt haben, was wir uns vorgenommen hatten. Dass sie marschiert sind bis zum Ende." Die Teamleistung zeichnete Aulatal aus - so dass es auch gelang, Offensiv-Beschleuniger Boas Kümmel vom Team des Gegners im Finale, der SG Eiterfeld/Leimbach, aus dem Spiel zu nehmen.

Sergej Boka springt für den etatmäßigen Keeper Jonas Köhler ein

Auch die obligatorische Pause nach den Spielen der Zwischenrunde steckte das Siegerteam gut weg. Drei Stunden waren das, und Schäfer gestand: "Vor dem Viertelfinale musste ich die Jungs erstmal an die frische Luft bitten, damit sie wach werden." Sei's drum: Der Zusammenhalt des Tagessiegers war top. Nicht zuletzt einer wartete mit einer starken Leistung auf: Sergej Boka im Tor. Er sprang für den etatmäßigen Keeper Jonas Köhler ein. Köhler, einer mit Perspektive, hatte sich im Spätherbst verletzt und fiel langfristig aus. Mittlerweile ist er auf einem guten Weg - und er war anwesend und unterstütze sein Team. Auch Sergej Boka, der für ihn in die Bresche sprang und die Sache ausgezeichnet machte.

Freude auch bei den Kickern der SG Eiterfeld/Leimbach. Die erreichte mit ihren beiden Teams die Plätze zwei und vier der Konkurrenz. Als Rainer "Luggi" Pomnitz seine Sporttasche mit in die Halle brachte, war klar: Der Coach der Zweiten in der A-Liga Hünfeld/Hersfeld würde sein Team auf dem Feld unterstützen. In diesem Jahr wird der aus Setzelbach stammende und jetzt in Eiterfeld wohnhafte Vater des Barockstadt-Spielers Leon 52 - und kicken kann er immer noch. Zu Verbandsliga-Zeiten des VfL Eiterfeld in den 1990ern galt er als einer der besten Individualisten Osthessens. Seine Dribblings, mit denen er immer wieder auflöste und seine Gegenspieler alt aussehen ließ, waren damals alleine das Eintrittsgeld wert.

"Das war Hallenfußball" - Ali Dogru und Boas Kümmel als Waffen im Angriff

Auf den Auftritt seines Teams, das als "Vize" einkam, war er stolz. "Wir haben die gesamte Vorrunde und auch in Endrunde, bis auf das Endspiel, alles gewonnen." Pomnitz, der die Anspruchshaltung nicht nur hat, sondern sie auch vorlebt, ergänzte: "Wir haben ein prima Turnier gespielt. Das war Hallenfußball." Natürlich stellte sein Team mit dem noch für die A-Junioren spielberechtigten Mansbacher Boas Kümmel und mit Ali Dogru eine starke Doppelspitze. Waffen im Angriff halt. 

Ali Dogru? Ja, der Ex-1. Mannschaftsspieler des VfL Eiterfeld kickte auch mit. Nach mehrmonatiger Pause, in der er in seiner Heimat heiratete, sammelte er wieder Spielpraxis. Großes Pech hatten er und sein Team, als Dogru im Finale dreimal den Pfosten traf. Doch Pomnitz erkannte Aulatals Sieg vollauf an. "Die haben uns den Schneid abgekauft und waren richtig gallig."

Gefühlt vier Pokale - Werbung für den Verein. Für die SG

Zufriedenheit auch beim Team Eiterfeld/Leimbach, das Vierter wurde. André Kolbus, der die dritte Mannschaft der SG trainiert und dem Vernehmen nach dies auch in der nächsten Saison tut, bekannte: "Wir sind jeweils schlecht gestartet, in der Vorrunde und auch in der Zwischenrunde - haben und aber permanent gesteigert."  Das Auftreten seiner Mannschaft aber würdigte er: "Wir haben eine tolle Teamleistung geboten. Nicht zuletzt gegen unsere andere Mannschaft." Da gab sich Kolbus' Team erst in den allerletzten Sekunden geschlagen.

Und er blickte über den Tellerrrand hinaus. "Das war Werbung für den Verein. Für die ganze SG." Kolbus schielte auch ein bisschen auf die Ewige Tabelle, für die sein Team Punkte sammelte. Was nicht nur ihn stolz machte, das schob er nach: "Wir haben drei Pokale geholt." Na ja, gefühlt waren es vier. Nils Linde wurde "Bester Torwart", das Team II wurde Zweiter, das andere Vierter - und Boas Kümmel ging als gefühlt "bester Spieler" durch. (wk) +++


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