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Im Aufzug des Einkaufszentrums Neustädter Tor in Gießen spielten sich die Szenen ab. - Symbolbild: O|N / Christopher Göbel

REGION VB / GIESSEN Zwei Vogelsbergerinnen werden Opfer

Unfassbar! 15-Jähriger versprüht Reizgas und Pfefferspray im Aufzug

07.02.23 - Schockierende Szenen haben sich am vergangenen Freitag im Einkaufszentrum Neustädter Tor in Gießen abgespielt: Dort wurde ein Aufzug komplett mit Reizgas und Pfefferspray vollgesprüht - zwei Vogelsbergerinnen wurden Opfer der Tat und haben nun Strafanzeige gestellt.

Im Gespräch mit OSTHESSEN|NEWS schildern sie den Vorfall am frühen Freitagabend: "Wir waren in der Stadt unterwegs, als wir dann zu unserem geparkten Auto ins Neustädter Tor zurückwollten", beginnt die 55-Jährige. "Während wir das Ticket am Parkautomat bezahlt haben, sind uns bereits etwa zehn Jugendliche in der Nähe des Aufzugs aufgefallen, die untereinander in einer anderen Sprache kommunizierten haben und uns genaustens beobachteten."

"Wir mussten husten, unsere Augen haben getränt"

Als die beiden Freundinnen dann in den Aufzug steigen wollten, traf sie wortwörtlich der Schlag: "Wir mussten beide sofort anfangen zu husten, unsere Augen haben angefangen zu tränen", erinnert sich die O|N-Leserin. Noch bevor sich die Türen schließen konnten, stiegen beide augenblicklich wieder aus dem Auszug aus. "Dann haben uns zwei Jugendliche sofort gefragt, ob sie uns helfen können - das war uns alles ziemlich suspekt, weil sie gleich davor standen."

Die Hustenanfälle ließen nicht nach, "im Auto mussten wir erst einmal alle Fenster aufreißen, um überhaupt Luft zu bekommen". Daraufhin riefen sie die Polizei und schilderten am Telefon das Geschehen. "Wir hofften, dass sich eine Streife so schnell wie möglich auf den Weg macht - nicht auszumalen, was passiert, wenn Menschen dort länger im Aufzug quasi eingeschlossen sind." Zuhause angekommen, besserte sich die gesundheitliche Lage der beiden etwas. "Wir konnten unsere Gesichter abwaschen und Wasser trinken - allerdings hat meine Freundin mehrmals Augentropfen genommen, ich Schmerzmittel wegen Kopfschmerzen. Einen Tag später hatten wir immer noch Halsschmerzen."

Strafanzeige wegen gefährlicher Körperverletzung

Wenig später kam der erlösende Anruf der Polizei: "Sie sagten uns, dass sie die Jugendlichen angetroffen hätten und Reizgas sichergestellt hätten. Im Aufzug sei Pfefferspray und Reizgas versprüht worden", so die Aussage der Polizei am Telefon. Das Polizeipräsidium Mittelhessen bestätigte am Montagmorgen auf O|N-Anfrage den Vorfall. "Zeugen hatten uns geschildert, dass sich im Bereich des Neustädter Tors etwa zehn Jugendliche aufhalten - diese konnten wir antreffen. Ein 15-Jähriger wurde als Beschuldigter ausgemacht. Gegen ihn läuft nun ein Strafverfahren wegen gefährlicher Körperverletzung", so Polizei-Pressesprecher Jörg Reinemer.

Gefährlich ist solch eine Situation allemal: Pfefferspray sorgt beim Opfer für starke Hustenanfälle und Hautreizungen und macht es für mehrere Minuten quasi blind. Reizgas kann Augenreizungen und starken Nasenfluss auslösen, auch Husten und ein brennendes Gefühl auf der Zunge setzt sein. Falls das Gas in den Rachen eindringt, kann es zu einer Anschwellung der Atemwege kommen.

"Wir hoffen, dass der Beschuldigte zur Rechenschaft gezogen wird - nicht auszumalen, was alles hätte passieren können." (lu) +++


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