Archiv
Ein Hoch auf das Orga-Team, kopf-stehende Halle und Gänsehautmomente
07.02.23 - Längst hat sich der ReserveCup zu einer Geschichte entwickelt, die sich auch aus Sicht des Ausrichters lohnt. In verschiedener Hinsicht ist das so. Auch wenn es sportlich auf den ersten Blick nicht wie erhofft lief, keines der Teams schaffte es bis ins Halbfinale - und für den Lokalmatadoren ist es immer schön, wenn eine Mannschaft bis zuletzt mitmischt. Doch so ein bisschen sollte man sich Lust, Muße und Zeit nehmen, zu differenzieren und unter die Oberfläche zu schauen. Und außerdem: Neben dem Fußball hatte der TSV Ransbach eh alle Hände voll zu tun.
Es sei der sportlich faire Verlauf gewesen, dass es keine schwerwiegenden Verletzungen gegeben habe - das erwähnte Thorsten Burghardt, Herr der Zahlen und der Statistik und neben Thomas Köhler quasi einer der "Männer der ersten Stunde" in der jetzt fast 30-jährigen Geschichte. Auch der enorme Zuschauer-Zuspruch machte ihm Freude nach zweijähriger Corona-Pause. Die stimmungsvolle, friedliche Atmosphäre - ein Markenzeichen des ReserveCups - kam hinzu. Fast wie selbstverständlich.
Etwa 50 Helferinnen und Helfer im Einsatz
Ein Hoch auf das Orga-Team des TSV Ransbach. Etwa 50 Helferinnen und Helfer, so schätzt Burghardt, tragen alljährlich zum Gelingen der Veranstaltung bei. Ihre Aufgaben sind vielfältig: Ein - und Verkauf, Marketing und Anbringen der Werbe- und Sponsoren-Plakate in der Halle, Beschaffung der Pokale, Führen der Info-Wand und das dazugehörige Equipment, Begrüßung der teilnehmenden Mannschaften, Besetzung der Regie mit permanent drei Personen. Etwas vergessen? Das kann schon sein, diese Auflistung hat keinen Anspruch auf Vollständigkeit.
Sportlich unzufrieden? Da war doch was. Gemeint sind die Alten Herren des TSV Ransbach, die nur wegen des Torverhältnisses nicht weiterkamen. Ein Tor fehlte nur. Im letzten Zwischenrunden-Spiel rieben sich das Team des Gastgebers und FT Fulda - sie brannten ein Feuerwerk an Spannung ab. Die Halle stand Kopf. Das Spiel hatte keinen Verlierer verdient - und so endete es 2:2. "Für uns alle war es das Spiel der Spiele", sagte Ralf Burghardt, 1. Vorsitzender des TSV. Er füllte in diesem Jahr die Torhüterposition aus im Team der Alten Herren.
WhatsApp-Nachrichten machten die Runde
Auch wenn es sich von seinen Ergebnissen her "so'n bisschen durchwurschtelte" - es spielte ansprechenden Fußball. Klug, mit Verstand, Hirn, ohne übermäßigen Kraftaufwand. Die Zuschauer - auch neutrale - klatschten, und Burghardt freute sich innerlich: "Das Wichtigste war der Beifall der Zuschauer." Auch wenn Timo Burghardt zwischenzeitlich nochmal die Latte traf. Tags darauf, so registrierte sein Vater Ralf, seien WhatsApp-Nachrichten innerhalb der Alt-Herren-Spieler umhergegangen - von "Gänsehautmomenten" und ähnlichem war da die Rede.
"Wir haben in der Vorbereitung alles richtig gemacht", ergänzte Burghardt Senior. Er schätzte die Leistung seines Teams, bedankte sich bei Timm Trombach, der seine Laufbahn beendet hatte, aber kurzfristig eingesprungen war. Und als wollte er sich eine Bemerkung aufsparen, fügte er noch an: "Dass ich das als 63-Jähriger noch erleben durfte ..." Na ja, für einen Legenden-Status oder den, sich an bestimmte Fußballer immer erinnern zu können, ist es nie zu spät. (wk)
Notizen und Fakten
- Tore: In 112 Spielen des 29. ReserveCups sind 575 Tore gefallen. Das ist ein überdurchschnittlicher Wert von 5,1 pro Spiel
- Tore gesamt: In Summe sind 15.020 Tore gefallen - ein konstanter Schnitt von 4,7 pro Spiel
- Ewige Tabelle: Die ersten vier Plätze dieser Wertung bleiben unverändert - sie sind aber näher zusammengerückt. Es führt weiterhin die SG Hülsa - gefolgt vom VfL Philippsthal und der FSG Hohenroda. Vierter ist die SG Aulatal, der Sieger des diesjährigen Wettbewerbs. Fünfter jetzt: die SG Niederaula/Kerspenhausen, die jetzt Dritter wurde - und zwei Plätze gutgemacht hat. +++