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Die beiden Kreisverwaltungen des Vogelsbergkreises in Lauterbach und des Kreises Fulda in der Wörthstraße. - Collage: O|N

REGION Wahrscheinlich am 8. Oktober

Landratswahlen in Fulda und Vogelsberg: Soli für Woide und Mischak?

13.02.23 - Viele wahlberechtigte Bürger in den Kreisen Fulda und Vogelsberg werden sich darauf einstellen müssen, am 8. Oktober mehrere Kreuzchen machen zu dürfen. Hintergrund ist der Superwahlsonntag, der an diesem Tag anberaumt ist. Im Mittelpunkt dürften die Wahl zum Hessischen Landtag und die der beiden Landräte stehen. Zudem sind verschiedene Bürgermeisterwahlen anberaumt.

Der (noch) amtierende Vogelsberg-Landrat Manfred Görig (SPD). Archivfotos: O|N

Der (noch) Erste Beigeordnete im Vogelsbergkreis, Dr. Jens Mischak (CDU). ...

Was die beiden Landratswahlen betreffen, so dürfte die Entscheidung eine klare Angelegenheit für die beiden Kandidaten Bernd Woide (Fulda, CDU) und Dr. Jens Mischak (Vogelsberg, CDU) sein. Letztgenannter nimmt seit 2016 bereits das Amt des Ersten Kreisbeigeordneten wahr und verantwortet als Dezernent sieben Ämter - darunter Bauen und Umwelt, Wirtschaft und ländlicher Raum sowie Gesundheitsamt und Jugendamt. Gemeinsam mit Landrat Manfred Görig (SPD), der nicht mehr antritt, bildet Jens Mischak ein eingespieltes Team.

Die CDU/SPD-Koalition in Fuldas Nachbarregion arbeitet höchst geräuschlos, so dass die Sozialdemokraten auch davon abgesehen haben, einen Herausforderer für den bei der Bevölkerung beliebten Mischak zu benennen. Dies hat bislang nur die FDP getan, die ihrerseits Jürgen Laurinat aus Schlitz als Kandidaten vorgeschlagen hat. 2018 und 2022 hatte sich Laurinat zweimal vergeblich um das Bürgermeisteramt in der Burgenstadt beworben.

Kreis Fulda: Vor der vierten Amtszeit

Der Fuldaer Landrat Bernd Woide (CDU).

Der 60-jährige Bernd Woide strebt seine inzwischen vierte Amtszeit an, nachdem er 2005 erstmals gewählt worden war. Zuvor hatte er sich nach einer längeren CDU-internen Auseinandersetzung gegen den damaligen Hünfelder Bürgermeister Dr. Eberhard Fennel durchgesetzt. Am Montag nun soll der Fuldaer Kreistag endgültig das Datum der Landratswahl festzurren, doch hatte der Haupt- und Finanzausschuss im Vorfeld bereits sein Votum und damit eine Präferenz für den 8. Oktober abgegeben. Offiziell soll Woide am 2. Mai bei einem Parteitag der Fuldaer Kreis-CDU nominiert werden, Mischak am 30. März. Der 44-Jährige ist auch Kreisvorsitzender der CDU Vogelsberg.

O|N hat bei den im Fuldaer Kreistag vertretenen Parteien nachgefragt, wie sie die Rolle Woides bewerten und ob sie planen, eine eigene Kandidatin/eigenen Kandidaten aufzustellen. 

Das sagt die CDU

Laut dem CDU-Kreisvorsitzenden Frederik Schmitt hatte der CDU-Kreisvorstand in seiner letzten Sitzung einstimmig beschlossen, Bernd Woide dem Kreisparteitag als CDU-Landratskandidaten vorzuschlagen. Dieser Nominierungsparteitag werde voraussichtlich am 2. Mai stattfinden. Schmitt: "Bernd Woide ist ein erfolgreicher Landrat. Er steht für solide Finanzen bei gleichzeitig hohen Investitionen in die Zukunft. Schulen, Kreisstraßen und der Ausbau des Breitbandnetzes sind hier besonders hervorzuheben. Bernd Woide ist gut vernetzt und äußerst bürgernah. Wir freuen uns daher, dass er sich zur Verfügung stellt." Die Landratswahl zusammen mit der Landtagswahl am 8. Oktober stattfinden zu lassen, sei aus Kostengründen, vor allem aber auch um die ehrenamtlichen Wahlhelfer in den Städten und Gemeinden nicht mehrfach zu fordern, der richtige Termin.

Das sagt die SPD

"Der SPD-Unterbezirk hat sich zunächst vor allem mit den Landtagskandidaturen beschäftigt. Diesen Prozess werden wir am 25. Februar mit der Wahl unserer Kandidaten und Ersatzkandidaten abschließen. Grundsätzlich halten wir es für wünschenswert, dass es zu Herrn Woide eine Alternative aus dem demokratischen Spektrum gibt. Ob die SPD eine/n Landratskandidaten/in aufstellt oder nicht oder ggf. eine/n Kandidaten/in unterstützt, haben wir bisher noch nicht entschieden." So Unterbezirksvorsitzende Birgit Kömpel und Michael Busold, Vorsitzender der SPD-Kreistagsfraktion Fulda.

Das sagt die FDP

Laut dem FDP-Kreisvorsitzenden Mario Klotzsche "ist bisher ist nur ein Bewerber für das Amt des Fuldaer Landrates bekannt, Amtsinhaber Bernd Woide". Der Landkreis Fulda habe sich in den letzten Jahren gut entwickelt. Woide setze klare Schwerpunkte bei den Themen solide Finanzen, Schulbau, Kreisstraßen und bei Zukunftsthemen wie Breitband und Glasfaser. "Das unterstützen wir". 

Woide sorge auch dafür, dass keine Gemeinde im Landkreis allein zurückgelassen werde. Das sei nicht immer einfach, weil es zwischen den Kommunen teilweise auch gegensätzliche Interessen gebe, die es auszugleichen gelte. Die Kreisverwaltung als Behörde funktioniere gut und skandalfrei. Mit Blick auf andere Landkreise werde erkennbar, dass das nicht überall selbstverständlich ist. 

Klotzsche wörtlich: "Wir arbeiten auf Kreisebene gut mit Bernd Woide und der CDU-Fraktion zusammen. Herr Woide ist ein Landrat zum Anfassen. Er ist bürgernah und verlässlich. Auch gegenüber anderen Kreistagskollegen ist er nie ,von oben herab', sondern immer kollegial. Ich weiß nicht, warum wir andere Bewerber unterstützen sollten".

Das sagen die Grünen

Seitens der Bündnisgrünen schreiben Marie-Louise Puls und Knut Heiland: "Für uns steht aktuell ein anderer Termin im Fokus, die Listenaufstellung der Grünen-Landesliste am 25. und 26. Februar in Wetzlar und die Unterstützung unserer Direktkandidaten. Erst danach werden wir Gespräche mit möglichen Landratskandidaten führen."

Das sagt die AfD

Pierre Lamely, Vorsitzender der AfD Fulda, schreibt auf Anfrage: "Landrat Woide wird von uns geschätzt. Er scheut sich nicht, unangenehme Themen anzusprechen. Aber wir werden ihn am Ende an seinen Taten messen müssen, denn mit Worten allein ist eine Bewältigung der verschiedenen Herausforderungen und Krisen, in denen wir uns befinden, nicht möglich.  Bei den doch sehr klaren Mehrheitsverhältnissen im Kreistag, wo CDU und AfD eine Mehrheit bilden könnten, wünschen wir uns den Abbau von Vorbehalten und ein weiteres Aufeinanderzugehen, wie dies zuletzt bei unserem Antrag zur Kritik an der gegenwärtigen Asylpolitik möglich war.

Wenn Landrat Woide uns hier entsprechende Signale zukommen lässt, könnte ich mir vorstellen, dass die AfD seine Wiederwahl unterstützt. Für ein entsprechendes Gespräch wäre ich jederzeit offen.  Möglich ist aber auch, dass wir einen eigenen Kandidaten aufstellen. Eine entsprechende Beratung wird bei unserem Kreisparteitag am 18. März auf der Tagesordnung stehen".   

Hinweis: Von der CWE und der Partei Die Linke lagen bis zum Wochenende keine Stellungnahmen vor. (Bertram Lenz) +++


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