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Unser Foto zeigt von links nach rechts: Torben Padur (Bundesinstitut für Berufsbildung), Kai-Uwe Abersfelder (Abteilungsleiter Teilzeit-Berufsschule), Marius Ebert, André Reith, Michel Zentgraf und Leonard Weber (Klassen- bzw. Jahrgangsbeste, es fehlt: Andreas Fink), Susanne Diegelmann (Schulleiterin), Thomas Hering (MdL Hessen), Berthold Quell (Stadtverordnetenvorsteher Stadt Hünfeld) - Fotos: Dirk Jonas

HÜNFELD Feierstunde

Ein ganz besonderer Tag für die Metalltechnik der Konrad-Zuse-Schule

10.02.23 - Großer Bahnhof für die Absolventinnen und Absolventen der Teilzeit-Berufsschule an der Konrad-Zuse-Schule – nach bestandener Abschlussprüfung wurden die frisch gebackenen Fachkräfte nun im Rahmen einer Feierstunde von ihrer Berufsschulzeit verabschiedet und in die Arbeitswelt entlassen.

Dass sich darunter zum letzten Mal die Auszubildenden der Metalltechnik befanden, die an der Konrad-Zuse-Schule beschult werden, sorgte neben einem lachenden allerdings auch für ein weinendes Auge.

Zu diesem feierlichen Anlass begrüßten Schulleiterin Susanne Diegelmann und Abteilungsleiter Kai-Uwe Abersfelder neben den Vertreterinnen und Vertretern der Ausbildungsbetriebe den Landtagsabgeordneten Thomas Hering (CDU), Stadtverordnetenvorsteher Berthold Quell sowie den Vertreter des Bundesinstituts für Berufsbildung (Bonn), Torben Padur, der die Festrede hielt.

In ihrer Begrüßungsansprache ging Schulleiterin Susanne Diegelmann auf die Geschichte der Metallausbildung in Hünfeld ein, die laut Schulchronik am 04.01.1956 in der Marienstraße begann: "Im Jahr 2023 schließen wir leider die Tür zur Metalltechnik, aber die Holztechnik bleibt." Damit brachte sie die von den Schulträgern beschlossene Neuregelung der Fachklassenstandorte zum Ausdruck, nach der seit Beginn des laufenden Schuljahres alle Metallauszubildenden am Berufsschulstandort Fulda beschult werden und im Gegenzug alle Tischler-Auszubildenden ihren berufsschulischen Ausbildungsteil an der Konrad-ZuseSchule durchlaufen.

Unterstützt durch das Zitat des Schriftstellers Oscar Wilde "Was uns als eine schwere Prüfung erscheint, erweist sich als Segen", nahm Stadtverordnetenvorsteher Berthold Quell Bezug zur Ausbildung in der Pandemiezeit, welche die Absolventinnen und Absolventen unter ungleich schwierigeren Bedingungen zu meistern hatten und was sie sowohl schulisch als auch betrieblich von früheren Jahrgängen unterscheide. Er brachte seine "Hochachtung" vor den ehemaligen Auszubildenden zum Ausdruck und übermittelte in Vertretung herzliche Glückwünsche von Hünfelds Bürgermeister Benjamin Tschesnok.

Fröhlicher, aber besonderer und zugleich nachdenklicher Tag

Einen "fröhlichen, aber besonderen und zugleich nachdenklichen Tag" bescheinigte Thomas Hering dem versammelten Auditorium, Landtagsabgeordneter des Wahlkreises Fulda I. Er hob besonders die verantwortungsvolle Entscheidung des Hessischen Kultusministeriums hervor, nach der im Zuge der Neuregelung von Fachklassen keine Berufsschulstandorte in Hessen geschlossen würden, selbst wenn es bei einzelnen Berufen zu Verschiebungen zwischen den Schulen komme. "Was uns eher Sorge bereitet, ist die Situation des Nachwuchses im Handwerk", zeigte sich Hering besorgt und unterstrich zugleich den hohen Stellenwert handwerklicher Berufe. So sei selbst bei ihm mit der Zeit die Erkenntnis gereift, so Hering, dass nicht unbedingt jeder Schulabsolvent zum Studieren gehen müsse. Dennoch sei der Appell an die Politik angekommen, die Ausbildung im dualen System wieder stärker in den Fokus zu rücken, resümierte der 51-jährige Politiker und Vater von drei Kindern, der auch Mitglied im Kreistag des Landkreises Fulda ist.

"Sie sind die knappe Ressource am Arbeitsmarkt", formulierte Torben Padur das Gewicht der metalltechnischen Berufe, der im Bundesinstitut für Berufsbildung (BIBB) als Leiter des Arbeitsbereichs für gewerblich-technische Berufe tagtäglich u. a. mit den Perspektiven der metalltechnischen Ausbildung zu tun hat. Er berichtete von ständig steigenden Anforderungen an die Ausbildung und Ausübung metalltechnischer Berufe und appellierte an die ehemaligen Auszubildenden, ihre knappe Ressource zu nutzen und den gerade erworbenen Abschluss lediglich als Eintritt in das Berufsleben zu verstehen. So seien Techniker und Meister sehr stark nachgefragt, die hinsichtlich ihrer Bezahlung durchaus auf vergleichbarem Niveau mit akademischen Berufen lägen. Die duale Ausbildung werde in anderen Ländern sogar mit diesen gleichgesetzt und viele beneideten Deutschland um diese Form eines modernen Berufsbildungssystems.

Stolz auf seine "Metaller-Mannschaft"

Im Anschluss an die Vorträge ergriff Abteilungsleiter Kai-Uwe Abersfelder das Wort und zeigte sich stolz auf seine "Metaller-Mannschaft", die heute erfolgreich ihre Ausbildung beendete und die er selbst verabschieden könne: "Es war eine tolle Zeit, um die Kontakte in die Fuldaer und Hünfelder Betriebe zu pflegen." Er erinnerte noch einmal an die besondere Leistung der Anlagen- und Konstruktionsmechaniker, die nicht nur einen originellen Grill konstruierten und bauten, sondern im vergangenen Jahr unterstützt durch die Fa. Josef Wiegand GmbH & Co. KG (Rasdorf) das Bücherschrank-Projekt in der Innenstadt Hünfelds selbstständig geplant und realisiert hätten. "Damit habt Ihr Euch selbst ein Denkmal gesetzt", war sich Abersfelder sicher und sprach seinen Dank an die Betriebe aus, die ein stabiler Garant für eine fundierte und ausgezeichnete Ausbildungsqualität seien und damit den Fachkräftenachwuchs in der Region Fulda – Hünfeld sicherstellten.

Die versammelten Klassenlehrer Ronald Semsch (Industriekaufleute, Verwaltungsfachangestellte), Burkard Wolf (Industriemechaniker), Thomas Wiegand (Anlagen- und Konstruktionsmechaniker) sowie Dieter Bingemann (Werkzeug- und Zerspanungsmechaniker) beglückwünschten daraufhin ihre Schülerinnen und Schüler zum Erreichen ihres Berufsabschlusses und überreichten die Abschlusszeugnisse.

Als Klassen- bzw. Jahrgangsbeste wurden die folgenden Schüler mit einem Zertifikat besonders geehrt:

• Andreas Fink mit der Traumnote 1,0 als Jahrgangsbester der Fachrichtung Wirtschaft und Verwaltung (Industriekaufmann, Klasse IO, Ausbildungsbetrieb b+m surface systems GmbH aus Eiterfeld)
• André Reith mit der Note 1,1 als Jahrgangsbester der Metalltechnik (Industriemechaniker, Klasse MtEa, Ausbildungsbetrieb Uth GmbH aus Fulda)
• Michel Zentgraf mit der Note 1,4 (Anlagenmechaniker, Klasse MtEcA, Ausbildungsbetrieb OsthessenNetz GmbH aus Fulda)
• Marius Ebert mit der Note 1,6 (Werkzeugmechaniker, Klasse MtEbW, Ausbildungsbetrieb Element Six GmbH aus Burghaun)
• Leonard Weber mit der Endnote 2,3 (Konstruktionsmechaniker, Klasse: MtEcK, Ausbildungsbetrieb Josef Wiegand GmbH & Co. KG aus Rasdorf)

Musikalisch umrahmt wurde die Veranstaltung von Ronald Semsch (Keyboard/Gesang), der zum Schluss der Veranstaltung mit dem Song "Sowieso" (Mark Forster) die versammelten Gäste optimistisch stimmte: "Egal was kommt, es wird gut, sowieso. Immer geht ‘ne neue Tür auf, irgendwo. Auch wenn's grad nicht so läuft, wie gewohnt. Egal, es wird gut, sowieso." Im Anschluss gab es ausreichend Gelegenheit zum Netzwerken auf dem Schulhof, wo der von den Metallauszubildenden am letzten Nachhaltigkeitstag der Konrad-Zuse-Schule aus Altmetall selbstgebaute Würstchengrill für das leibliche Wohl sorgte. (Michael Kühlthau) +++


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