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Treffen der Partnerschaftsvereine von Hünfeld und Proskau. - Fotos: Stadt Hünfeld

HÜNFELD Partnerstadt Proskau

Freundschaftliche Verbindung im Schatten des Ukraine-Krieges

10.02.23 - Wyhoda ist eine Kleinstadt im Westen der Ukraine südlich von Lemberg. Die 2295 Einwohner haben rund 2500 Landsleute aufgenommen, die vor dem mörderischen Angriffskrieg Russlands im Osten der Ukraine geflohen sind. Proskaus Bürgermeister Krzysztof Cebula berichtete beim Arbeitsgespräch der beiden Partnerstädte Proskau und Hünfeld im Hünfelder Rathaus über die Situation vor Ort. 

Wyhoda ist partnerschaftlich mit Proskau verbunden. Eine formelle Partnerschaft konnte wegen des Krieges noch nicht geschlossen worden, soll aber aufgenommen werden. Nachdem Proskau anfangs selbst zahlreiche geflüchtete Ukrainer aufgenommen hatte und die Partnerschaftsvereine von Hünfeld mit Unterstützung ihrer Freunde aus der französischen Partnerstadt Landerneau eine Hilfsaktion gestartet hatten, hat sich die Situation für die polnische Partnerstadt weitgehend normalisiert. Es seien lediglich noch einzelne Frauen mit Kindern aus der Ukraine, die in Proskau Schutz gesucht hätten.

Viele der Geflüchteten seien trotz des Krieges wieder zurückgekehrt, einige aber auch nach Deutschland, die Vereinigten Staaten oder Kanada weitergereist. Dagegen ist die Situation in der westukrainischen Kleinstadt dramatisch, so Cebula. Die Menschen lebten in Furcht vor Raketenangriffen und auch davor, dass sich der Krieg auch auf den Westen ausdehnen könne. Dennoch hätten sie größte Anstrengungen unternommen, um mehr Geflüchtete aufzunehmen als die Stadt Einwohner zählt.

Gelder für Flüchtlingshilfe

Der Hünfelder Partnerschaftsverein hatte für die Flüchtlingshilfe 8.500 Euro gesammelt, mit diesem Geld wurden Feldbetten, Schlafsäcke und Hygieneartikel angeschafft und nach Proskau transportiert. Weitere jeweils 8.000 Euro stellten die Stadt Hünfeld und die Stadt Landerneau zur Verfügung. Mit diesem Geld hat die Stadt Proskau Notstromaggregate und andere Gerätschaften für ihre künftige Partnergemeinde Wyhoda gekauft.

Bürgermeister Cebula hatte sich zuletzt trotz des Krieges im Herbst bei einem Besuch in der Ukraine über die Situation vor Ort informiert. Die Hilfe aus Hünfeld und aus Landerneau sei mit sehr viel Dankbarkeit entgegengenommen worden. Von seinem Amtskollegen aus Wyhoda hat Cebula eine Dankurkunde der ukrainischen Stadt für Hünfeld und Landerneau sowie Süßigkeiten mitgebracht, für deren Herstellung die Region bekannt ist. Den Bürgermeistern Patrick Leclerc und Benjamin Tschesnok wurde darin die Anerkennung für die Entwicklung der Zusammenarbeit mit der ukrainischen Stadt ausgesprochen sowie für die aktive und humanitäre Arbeit gedankt.  

Arbeitsgespräch der Partnerschaftsvereine

Viel vorgenommen haben sich die Partnerschaftsvereine von Hünfeld und der polnischen Partnerstadt Proskau für die kommenden beiden Jahre. Proskaus Bürgermeister Krzysztof Cebula und sein Hünfelder Amtskollege Benjamin Tschesnok zeigten sich beim Arbeitsgespräch in Hünfeld zuversichtlich, dass nach der Corona-Pause die partnerschaftlichen Verbindungen wieder volle Fahrt aufnehmen werden.

Zu Beginn des Arbeitsgesprächs wurde ein kurzer Rückblick auf die Begegnungen im vergangenen Jahr gehalten, insbesondere auf die Jubiläumsveranstaltung zum 25-jährigen Bestehen der Städtepartnerschaft, die im September 2022 in Hünfeld gefeiert wurde. Diese Feierlichkeiten hätten der Partnerschaft viele neue Impulse verliehen, waren sich die Teilnehmer einig. 

Solidarität mit den Menschen in der Ukraine demonstrierten Bürgermeister Benjamin ...

Cebula überbrachte eine Einladung zur traditionellen Orchesterparade nach Proskau im Juni. Insgesamt soll der kulturelle Austausch verstärkt werden. So ist eine Ausstellung der Proskauer Künstlerin Danuta Kapuscinska vom Kulturzentrum Proskau in Hünfeld geplant. Außerdem soll es einen Kulturabend in Hünfeld mit Musikern und einem Gesangsensemble aus Proskau geben. Zum Adventsmarkt ist der Schmied Janucz Sawicz eingeladen, der in Hünfeld sein Handwerk drei Tage lang präsentieren wird.

 Auch auf sportlicher Ebene soll es einen verstärkten Austausch geben. Von Seiten des Proskauer Partnerschaftsvereins wurde vorgeschlagen, Begegnungen mit Bambini- und Jugendfußballern in Hünfeld zu organisieren.

 Einen breiten Raum in den Gesprächen nahmen auch die Schulpartnerschaften ein, die in den zurückliegenden 25 Jahren zu den tragenden Säulen der Partnerschaft gehörten. Durch die Schulreformen in Polen haben sich Veränderungen in Proskau ergeben, auf die die schulischen Kontakte angepasst werden sollen. Für Oktober sind Schülerbegegnungen in Vorbereitung. Darüber hinaus sollen wieder wechselseitig Ferienjobs in den Partnerstädten und innerhalb des Erasmusprogramms Praktika für Erzieherinnen und Erzieher in Proskau angeboten werden.

Lena Heilmann von der Konrad-Zuse-Schule erläuterte, dass innerhalb der praxisintegrierten Ausbildung von Erzieherinnen Aufenthalte von bis zu 20 Wochen in Proskau möglich seien.    (pm) +++


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