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Starke Frauen in Solidarität mit Frauen, die Gewalt in einer Beziehung erleben oder erlebt haben und die Kraft finden sollen, um dem ein Ende zu setzen - Fotos: Carina Jirsch

FULDA Liebe statt Gewalt, Tanz statt Schweigen

Aktion "One Billion Rising" mit 80 tanzenden Frauen auf dem Uniplatz

15.02.23 - "Break the Chain" schallt es am Dienstagnachmittag laut über den Uniplatz. Durchbrochen werden soll die Kette der häuslichen und sexualisierten Gewalt gegen Frauen überall auf der Welt. Dafür tanzen rund 80 Frauen in Fulda gemeinsam mit anderen Frauen überall auf der Welt teils zeitgleich, teils mit einigen Stunden Zeitversatz bei der Aktion "One Billion Rising". 

"Der Tanz, die Musik, die Bewegung - sich einfach auszudrücken und etwas zu bewirken, das ist so stark, dass man einfach gute Laune haben muss",  sagt Tanzlehrerin Anna Feuerstein aus Fulda. Sie ist seit vielen Jahren an der Aktion beteiligt und kennt die Schritte mittlerweile auswendig. Mit einem strahlenden Lächeln und guter Laune bringt sie diese auch den Teilnehmerinnen bei. Dabei ist es egal, wenn mal ein Step oder ein Klatschen nicht genau im Takt ist: "Der Funke muss überspringen und dann ist es eigentlich egal, wer links oder rechts steht. Es macht einfach Spaß", zeigt sich die Tänzerin sicher. 

Katharina Roßbach, Frauen- und Gleichstellungsbeauftragte der Stadt Fulda, ist ...

Tanzlehrerin Anna Feuerstein zeigt den Teilnehmerinnen die Choreografie zur Aktion ...

Jeden dritten Tag wird in Deutschland eine Frau von ihrem Ex-Partner umgebracht

Doch auch wenn der Spaß an diesem Tag eine bedeutende Rolle einnimmt, steht eine ernste Nachricht hinter der Aktion "One Billion Rising". "Die Zahl One Billion, also eine Milliarde deutet auf eine UN-Statistik hin, nach der jede Frau auf der Welt mindestens einmal in ihrem Leben Gewalt erfahren muss", erklärt Katharina Roßbach, die Frauen- und Gleichstellungsbeauftragte der Stadt Fulda, im O|N-Interview. Jeden dritten Tag werde eine Frau in Deutschland von ihrem Ex-Partner umgebracht und jeden Tag gebe es einen Tötungsversuch. Das ziehe sich durch alle Schichten und Altersgruppen und könne jeder Frau passieren. 

Angesichts anderer Tragödien, die um uns herum geschehen, sieht Roßbach die Bedeutung der Aktion nicht gemindert, sondern das Gegenteil sei der Fall: "Diese Tanzaktion gibt unheimlich viel Power und die brauchen wir, um uns auch weiter gegen Gewalt einzusetzen."

Weltweit tanzen immer am 14. Februar Frauen gegen Gewalt

Auch für die kommenden Generationen ein Zeichen setzen

Anja Spree aus Bronnzell ist am Dienstag auf den Uniplatz gekommen, um mit den anderen zu demonstrieren. Im Internet hat sie sich den Tanz vorab bereits angesehen und sich etwas vorbereitet. Die Teilnahme an der Aktion ist ihr wichtig, denn sie ist Mutter von fünf Kindern, davon drei Töchter. "Es berührt mich, weil ich selbst Frau bin und weil ich Töchter habe", erklärt sie ihre Beweggründe. Zudem finde sie es toll, sich einmal nicht nur schimpfend und schreiend, sondern auch mit einem Lachen und Tanz gegen Gewalt einzusetzen. 

Als die 80 Frauen ihren Tanz nach einigen Probeläufen dann endlich zu dem Lied "Break the Chain" tanzen, durchbricht die Sonne die Wolkendecke über Fulda und sorgt so noch für ein wenig mehr Freude bei den Beteiligten. Gemeinsam setzen sie ein Zeichen. Mit Liebe gegen Gewalt, mit Tanz gegen die Ketten. (Sabrina Ilona Teufel-Hesse) +++

Nadja Spree tanzt für ihre fünf Kinder


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