Archiv
Hochwassersituation in Dirlos - Archivbilder (2): O|N/Hendrik Urbin und Moritz Pappert

PETERSBERG Arbeitsgemeinschaft stellt Ergebnisse vor

Studie über Hochwasserschutz: Viele Maßnahmen sollen Gefahr eindämmen

18.02.23 - Das Wetter zeigt sich vermehrt von seinen extremen Seiten. Mal ist es heiß und über mehrere Wochen trocken. Dann folgen Phasen mit viel Regen innerhalb kurzer Zeit. Für die Bäche und Flüsse bedeutet dies: Sie können die Wassermengen nicht aufnehmen. Keller laufen voll, Straßen und Wiesen werden überflutet.

Auch in Osthessen führte dies vermehrt in den vergangenen Jahren zu Schäden. Aber die Hochwasserkatastrophe etwa im Ahrtal sind insbesondere auch den Verantwortungsträgern in den Kommunen und Behörden präsent. Lassen sich die Folgen solcher Wetterergebnisse zumindest minimieren.

Marcus Pistorius (links) hat die Ergebnisse am Freitagvormittag vorgestellt, rechts ...Fotos (8): Hans-Hubertus Braune

Ulrich Hansel (Zweiter von rechts) von Hessen Mobil und Dieter Hornung (rechts) für ...

Das Einzugsgebiet der Haune

Die vier Kommunen Dipperz, Hofbieber, Künzell und Petersberg haben sich mit weiteren Behörden wie Hessen Mobil und dem Wasserverband Haune zu einer Arbeitsgemeinschaft zusammengeschlossen und eine entsprechende Studie in Auftrag gegeben. "Der Hochwasserschutz ist keine Herausforderung, welche eine Kommune oder Behörde alleine lösen kann", sagte Carsten Froß.

Zusammen mit seinen Kollegen Timo Zentgraf (Künzell), Klaus-Dieter Vogler (Dipperz) und Markus Röder aus Hofbieber stellte sich der Bürgermeister aus Petersberg den Fragen der anwesenden Pressevertreter. Die Gemeinde Petersberg mit ihrem Mitarbeiter Heribert Vonderau aus dem Verwaltungsbereich Bauen und Wohnen hatten die Federführung der Arbeitsgemeinschaft übernommen.

Das Fachunternehmen Fugro aus Berlin hat die entsprechende Studie erarbeitet und dazu die Gegebenheiten in dem Einzugsgebiet der Haune in den vier Kommunen genau unter die Lupe genommen. Marcus Pistorius aus dem Hause Fugro hat die Ergebnisse am Freitagvormittag während der Pressekonferenz in den Bürgerstuben in Petersberg vorgestellt.

Drei Grundvarianten im Kosten-Nutzen-Vergleich

Die Bürgermeister Carsten Froß (Petersberg), Timo Zentgraf (Künzell), Klaus-Dieter ...

Dabei wurden drei Grundvarianten wie den Bau von Hochwasserrückhaltebecken (Variante 1), den Bau oder die Veränderung von technischem Hochwasserschutz in den Ortslagen wie etwa Rinnen, Linienschutz, mobiler Hochwasserschutz oder die Verrohrung (Variante 2) sowie als Variante drei ökologische Hochwasserschutzmaßnahmen untersucht. Bei diesen drei Varianten wurden zudem die Kosten und der zu erwartende Nutzen in Relation gesetzt. Bei einem Kosten-Nutzen-Faktor von mindestens eins sind Fördermittel von 65 bis 80 Prozent durch das Land realistisch. Bei einem Faktor zwischen 0,5 und 0,8 müssen sich jede Maßnahme genauer angeschaut werden, erklärte Sven Ruscher vom Regierungspräsidium Kassel.

Da bei der Variante drei der Nutzenfaktor gering ist, wird diese Variante nicht weiter in Erwägung gezogen. Die Studienmacher schlagen eine Kombination aus vier Hochwasserrückhaltebecken und Maßnahmen in den Ortslagen. Die Gesamtkosten für diese Maßnahmen belaufen sich laut der Studie auf rund 21,2 Millionen Euro. Details dazu sehen Sie auch in unserer Bilderübersicht.

In der Bildmitte Heribert Vonderau. Er erhielt für sein Engagement in der Arbeitsgemeinschaft ...

Die Bürgermeister dankten den Studienerstellern für deren Arbeit. Die Ergebnisse seien wichtig. Die Arbeitsgemeinschaft wurde mit der Vorstellung der Studie zwar beendet. Doch die Bürgermeister bewerteten dieses Konzept als sinnvoll und wichtig. Von nun an könne und werde jede Kommune eigenständig schauen, ob und welche Maßnahmen tatsächlich sinnvoll sind.

"Wir werden mit den Menschen vor Ort an dem Thema arbeiten", sagte Froß. Während einer Bürgerversammlung am 28. Februar sollen die Ergebnisse der Studien in einer Bürgerversammlung in Petersberg besprochen werden. In Künzell ist am 19. April dieses Jahres ebenfalls eine Bürgerversammlung zu diesem Thema geplant, ebenso in Dipperz.

"Wir haben jetzt eine gute Basis"

"Wir haben jetzt eine gute Basis und werden die Ergebnisse genau analysieren und mit den Bürgern diskutieren. Das wird ein spannender Prozess", sagte Markus Röder. Unterm Strich zeigt die Studie: Es sind viele kleine wie große Maßnahmen notwendig, um den Hochwasserschutz zu verbessern. Denn an verschiedenen Orten sorgen schon Hochwasserereignisse, welche alle zehn Jahre auftreten (HQ 10) für erhebliche Schäden. Aber auch die Grundstücksbesitzer sind mit aufgerufen, eigenverantwortlich ihre Gebäude und Grundstücke vor möglichem Hochwasser zu schützen.

Die Studienergebnisse werden auch Thema in den verschiedenen Gemeindevertretersitzungen sowie Ausschüssen und sollen in rund zwei Wochen auch auf den Internetseiten der jeweiligen Kommunen veröffentlicht werden. (Hans-Hubertus Braune) +++


Über Osthessen News

Kontakt
Impressum

Apps

Osthessen News IOS
Osthessen News Android
Osthessen Blitzer IOS
Osthessen Blitzer Android

Mediadaten

Werbung
IVW Daten


Service

Blitzer / Verkehrsmeldungen Stellenangebote
Gastro
Mittagstisch
Veranstaltungskalender
Wetter Vorhersage

Social Media

Facebook
Twitter
Instagram

Nachrichten aus

Fulda
Hersfeld Rotenburg
Main Kinzig
Vogelsberg
Rhön