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Zu sehen sind in der barocken Pracht des Großen Saals neben drei Terrakottaplastiken, einem Minotaurus aus Eisenguss und einem Gekreuzigten aus Gips vor allem sechs schwarzweiße, großformatige Gemälde (Kohle auf weißer Leinwand). - Alle Fotos: Martin Engel

FULDA Genau das Richtige zu Aschermittwoch

Menschliche Abgründe im Bischofshaus: Ausstellung "Schwarze Zeichnungen"

23.02.23 - Um die Menschen mehr anzusprechen, muss die Kirche manchmal ungewöhnliche Wege gehen. So wie der Fuldaer Bischof Dr. Michael Gerber, der am Abend des Aschermittwochs in seinem Bischofshaus die Ausstellung "Schwarze Zeichnungen" des Darmstädter Künstlers Thomas Duttenhoefer eröffnete.

Der Darmstädter Künstler Thomas Duttenhoefer.

"Die Werke fordern dazu auf, der Abgründigkeit der menschlichen Existenz nicht auszuweichen ...

Zu sehen sind in der barocken Pracht des Großen Saals neben drei Terrakottaplastiken, einem Minotaurus aus Eisenguss und einem Gekreuzigten aus Gips vor allem sechs schwarzweiße, großformatige Gemälde (Kohle auf weißer Leinwand). Sie zeigen sehr düstere Szenen mit Figuren aus der antiken Mythenwelt, die sich in Orgien und Brutalitäten ergehen.

"Die Werke fordern dazu auf, der Abgründigkeit der menschlichen Existenz nicht auszuweichen und die Perspektive der Bedrängten einzunehmen", sagte Gerber beim Gottesdienst in der Michaelskirche, der vor der Vernissage stattfand. Gerade der Aschermittwoch sei ein Tag der Konfontation mit der eigenen Endlichkeit und Abgründigkeit. Die "Schwarzen Zeichnungen" überraschten, erschreckten und begeisterten zugleich, so der Fuldaer Oberhirte.

Die Laudatio auf den Künstler hielt sein langjähriger Weggefährte Oliver Bentz ...

Nach der stimmungsvollen Messe, in deren Mittelpunkt musikalisch die Kantate "Vergnügte Ruh, beliebte Seelenlust" von Johann Sebastian Bach stand (Leitung: Franz-Peter Huber) schlenderten die meisten Kirchgänger noch hoch zur Ausstellungseröffnung im Bischofshaus. Die Laudatio auf den Künstler hielt dessen langjähriger Weggefährte Oliver Bentz (Speyer). Anschließend gab's angeregte Gespräche mit Sekt, O-Saft und Laugenteilchen. (mw) +++

Vortrag und Gespräch:
Mittwoch, 8. März 2023, 19.00 Uhr, Bischofshaus Fulda

Das Schreckliche zur Sprache bringen – Biblische Perspektiven auf die "Schwarzen Zeichnungen" mit Prof. Dr. Ilse Müllner, Universität Kassel (Institut für katholischen Theologie). Der Reichtum der biblischen Texte zeigt sich gerade darin, dass in ihnen auch das Anstößige, das Schreckliche und das Unsagbare thematisiert wird. Damit verbundene Erfahrung wird verarbeitet und überliefert. Auch das, wovor uns graust, wird ins Wort und ins Bild gebracht. Ilse Müllner ist Professorin für Biblische Theologie / Altes Testament und wird mit ihrem Vortrag den gemeinsa‐men Austausch über die "Schwarzen Zeichnungen" aus dieser Perspektive anregen.

Öffnungszeiten der Ausstellung:

Sonntag, 26. Februar 2023, 15 – 17 Uhr
Sonntag, 5. März 2023, 15 – 17 Uhr
Mittwoch, 8. März 2023, 18 – 19 Uhr, 19 Uhr: Vortrag und Gespräch
Sonntag, 12. März 2023, 15 – 17 Uhr

Sonderöffnungszeiten:
Ein Besuch der Ausstellung kann auch über das Büro von Bischof Dr. Gerber während der normalen Bürozeiten vereinbart werden: sekretariat‐bischof@bistum‐fulda.de bzw. Tel. 0661/87‐216. +++

Dr. Peter Zürcher Persönlicher Referent von Bischof Gerber


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