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Schule gegen Cybermobbing: Werratalschule mit Zertifikat ausgezeichnet
24.02.23 - Ein böser Kommentar unter einem Post, eine beleidigende Nachricht über das Handy –die Möglichkeiten, sich online zu attackieren, sind vielfältig. Tritt solch ein Mobbing im Internet wiederholt und über einen längeren Zeitraum auf, spricht man von Cybermobbing. Die Heringer Werratalschule wurde für ihr Engagement gegen Cybermobbing nun ausgezeichnet.
Das Phänomen Cybermobbing ist in den letzten Jahren immer brisanter geworden. Das Fatale: Cybermobbing findet zwar online statt, hat jedoch reale Konsequenzen für das Leben der Betroffenen.
Was also tun, wenn ich online beleidigt oder bloßgestellt wird? Genau dieser Frage ist die Schulgemeinde der Werratalschule Heringen nachgegangen. Zusammen mit dem Bündnis gegen Cybermobbing haben Lehrkräfte, Schülerinnen und Schülern sowie Eltern an dem Projekt "Wir alle gegen Cybermobbing" teilgenommen. Angeleitet von Marius Neu vom Bündnis gegen Cybermobbing fanden über einen Monat lang Seminare, Unterrichtseinheiten und Elternabende statt, um Cybermobbing künftig angemessen entgegentreten und proaktiv etwas gegen Hass und Hetze im Internet tun zu können.
Gefahren durch Cybermobbing klar aufgezeigt
In seinen aufklärenden und äußerst bewegenden Vorträgen berichtete Marius Neu, zu welchen Gefahren Cybermobbing – besonders bei jüngeren Menschen – führen kann. Während sich Lehrkräfte und Eltern im Rahmen der Seminare Informationen und Anregungen einholen konnten, war die Kreativität der Schülerinnen und Schüler der fünften und sechsten Klassen gefragt. Nachdem auch sie zunächst über das Thema Cybermobbing informiert wurden, arbeiteten sie anschließend mit ihren Klassenlehrkräften an eigens entwickelten Projekten. Was dabei entstand, sind überaus facettenreiche und spannende Ergebnisse.Die Klassen 5G2 und 6G1 beispielsweise waren sich einig: Wir müssen andere aufklären und Opfern Hilfemöglichkeiten aufzeigen! So designten sie in zahlreichen Klassenlehrerstunden Flyer und Plakate, auf denen sie Informationen und Anlaufstellen für Betroffene darstellten. Dass dies eine überaus sinnvolle Idee war, machte die Umfrage der Klasse 6F1 deutlich. Hierbei wurden alle Klassen der Jahrgangsstufen fünf bis sieben zum Thema Cybermobbing befragt. Es stellte sich heraus, dass fast jeder Zweite bereits Erfahrungen mit Cybermobbing gemacht hat. Um diese Zahl künftig zu minimieren, hat es sich die Klasse 6G2 zur Aufgabe gemacht, andere Schülerinnen und Schüler mit lehrreichen und spannend gestalteten Präsentationen zum Nachdenken zu animieren.
Darüber hinaus wurden vielfältige Fallgeschichten kreiert, die in unterschiedlichen Formaten zum Ausdruck kamen. So entwickelten die Schülerinnen und Schüler der Klasse 5F2 einen Fotoroman, die Klasse 6F2 erstellte ein Drehbuch, die Klasse 5G1 einen Podcast und die Klasse 5F1 stellte sich bei einem Videodreh sogar selber vor die Kamera.
Stolz auf die Arbeit der Schüler
"Ich bin sehr stolz auf das, was unsere Schülerinnen und Schüler ausgearbeitet haben", so Sophie Lotz, Sozialpädagogin der Werratalschule. "Unsere Schülerinnen und Schüler waren mit hohem Interesse bei der Arbeit. Entsprechend denke ich, dass wir einen guten Grundstein dafür gelegt haben, Cybermobbing an unserer Schule möglichst gar nicht erst aufkommen zu lassen." Lotz hatte sich im Vorfeld zusammen mit Schulleiter Christoph Peters für die Kooperation mit dem Bündnis gegen Cybermobbing eingesetzt.Aufgrund der sehr guten Zusammenarbeit und der tollen Ergebnisse, die die Schülerinnen und Schüler im Rahmen des Programms ausgearbeitet haben, wurde die Werratalschule mit dem Zertifikat "Schule gegen Cybermobbing" ausgezeichnet. (pm/kku)+++